Der Bürgerkrieg in Syrien ist ein militärischer Konflikt mit vielen beteiligten Gruppen und internationalen Eingriffen. Gründe dafür sind gegensätzliche Interessen religiöser, ethnischer, wirtschaftlicher, regionalpolitischer und geopolitischer Natur. Truppen der Regierung von Präsident Baschar al-Assad stehen Kämpfern vieler gegensätzlicher Kriegsparteien gegenüber. Auslöser des Bürgerkriegs war ein friedlicher Protest im Zuge des Arabischen Frühlings Anfang 2011, der zum bewaffneten Konflikt eskalierte. Eine wachsende Einflussnahme von Interessengruppen aus dem Ausland gewann mit der anhaltenden Auseinandersetzung an Bedeutung. Neben dem Zustrom von Geld und Waffen kämpften auch immer mehr ausländische Freiwillige und Söldner in Syrien. Die ursprüngliche Motivation der Opposition, die De

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  • Der Bürgerkrieg in Syrien ist ein militärischer Konflikt mit vielen beteiligten Gruppen und internationalen Eingriffen. Gründe dafür sind gegensätzliche Interessen religiöser, ethnischer, wirtschaftlicher, regionalpolitischer und geopolitischer Natur. Truppen der Regierung von Präsident Baschar al-Assad stehen Kämpfern vieler gegensätzlicher Kriegsparteien gegenüber. Auslöser des Bürgerkriegs war ein friedlicher Protest im Zuge des Arabischen Frühlings Anfang 2011, der zum bewaffneten Konflikt eskalierte. Eine wachsende Einflussnahme von Interessengruppen aus dem Ausland gewann mit der anhaltenden Auseinandersetzung an Bedeutung. Neben dem Zustrom von Geld und Waffen kämpften auch immer mehr ausländische Freiwillige und Söldner in Syrien. Die ursprüngliche Motivation der Opposition, die Demokratisierung Syriens zu erreichen, spielte seitdem nur noch eine geringe Rolle. Stattdessen trat der Kampf verschiedener Organisationen aus religiösen und ethnischen Gründen in den Vordergrund. Im vierten Kriegsjahr zerfiel der Bürgerkrieg im Innern Syriens zunehmend in vereinzelte Konfliktherde. Die direkte Beteiligung der syrischen Bündnispartner Iran mit seiner Hisbollah-Miliz und Russland mit seinem Militäreinsatz und die Bildung einer internationalen Anti-IS-Koalition unter Führung der Vereinigten Staaten gegen den terroristischen sogenannten „Islamischen Staat“ (IS) machte aus dem ursprünglichen Bürgerkrieg gegen die Assad-Regierung zunächst einen regionalen Stellvertreterkrieg zwischen dem schiitischen Iran auf der einen und dem sunnitischen Saudi-Arabien mit seinen Verbündeten, der Türkei und Katar auf der anderen Seite. Durch die Beteiligung der USA und Russlands entstand zudem ein überregionaler Konflikt zwischen den beiden Großmächten mit geostrategischen Implikationen. Durch die Luftangriffe der Türkei auf kurdische Ziele im Irak und in Syrien weitete sich der regionale Konflikt weiter aus. Die Verwicklung mehrerer fremder Mächte auf verschiedenen Seiten im Bürgerkrieg gilt als der Faktor, der eine Beendigung des Krieges am deutlichsten erschwert. Diese Staaten sorgen von außen dafür, dass der Nachschub an Munition, Waffen und Kämpfern für keine der beteiligten Gruppen in Syrien zu Ende geht. Seit Beginn des Krieges wurden 400.000 Menschen getötet, schätzte im April 2016 der Sondergesandte der Vereinten Nationen für Syrien, Staffan de Mistura. Rund 11,6 Millionen Syrer sind auf der Flucht: Mindestens vier Millionen Syrer flohen aus ihrem Land und 7,6 Millionen sind innerhalb Syriens auf der Flucht. Die UN bezeichnete die Flüchtlingskrise im Februar 2014 als die schlimmste seit dem Völkermord in Ruanda in den 1990er-Jahren. (de)
  • Der Bürgerkrieg in Syrien ist ein militärischer Konflikt mit vielen beteiligten Gruppen und internationalen Eingriffen. Gründe dafür sind gegensätzliche Interessen religiöser, ethnischer, wirtschaftlicher, regionalpolitischer und geopolitischer Natur. Truppen der Regierung von Präsident Baschar al-Assad stehen Kämpfern vieler gegensätzlicher Kriegsparteien gegenüber. Auslöser des Bürgerkriegs war ein friedlicher Protest im Zuge des Arabischen Frühlings Anfang 2011, der zum bewaffneten Konflikt eskalierte. Eine wachsende Einflussnahme von Interessengruppen aus dem Ausland gewann mit der anhaltenden Auseinandersetzung an Bedeutung. Neben dem Zustrom von Geld und Waffen kämpften auch immer mehr ausländische Freiwillige und Söldner in Syrien. Die ursprüngliche Motivation der Opposition, die Demokratisierung Syriens zu erreichen, spielte seitdem nur noch eine geringe Rolle. Stattdessen trat der Kampf verschiedener Organisationen aus religiösen und ethnischen Gründen in den Vordergrund. Im vierten Kriegsjahr zerfiel der Bürgerkrieg im Innern Syriens zunehmend in vereinzelte Konfliktherde. Die direkte Beteiligung der syrischen Bündnispartner Iran mit seiner Hisbollah-Miliz und Russland mit seinem Militäreinsatz und die Bildung einer internationalen Anti-IS-Koalition unter Führung der Vereinigten Staaten gegen den terroristischen sogenannten „Islamischen Staat“ (IS) machte aus dem ursprünglichen Bürgerkrieg gegen die Assad-Regierung zunächst einen regionalen Stellvertreterkrieg zwischen dem schiitischen Iran auf der einen und dem sunnitischen Saudi-Arabien mit seinen Verbündeten, der Türkei und Katar auf der anderen Seite. Durch die Beteiligung der USA und Russlands entstand zudem ein überregionaler Konflikt zwischen den beiden Großmächten mit geostrategischen Implikationen. Durch die Luftangriffe der Türkei auf kurdische Ziele im Irak und in Syrien weitete sich der regionale Konflikt weiter aus. Die Verwicklung mehrerer fremder Mächte auf verschiedenen Seiten im Bürgerkrieg gilt als der Faktor, der eine Beendigung des Krieges am deutlichsten erschwert. Diese Staaten sorgen von außen dafür, dass der Nachschub an Munition, Waffen und Kämpfern für keine der beteiligten Gruppen in Syrien zu Ende geht. Seit Beginn des Krieges wurden 400.000 Menschen getötet, schätzte im April 2016 der Sondergesandte der Vereinten Nationen für Syrien, Staffan de Mistura. Rund 11,6 Millionen Syrer sind auf der Flucht: Mindestens vier Millionen Syrer flohen aus ihrem Land und 7,6 Millionen sind innerhalb Syriens auf der Flucht. Die UN bezeichnete die Flüchtlingskrise im Februar 2014 als die schlimmste seit dem Völkermord in Ruanda in den 1990er-Jahren. (de)
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  • Ländersymposium Syrien in Wien: Patt zwischen Regierungstruppen und Oppositionsbewegung.
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  • „Die Kinder haben die syrische Revolution gezündet“
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  • Der syrische Schriftsteller Rafik Schami über den Aufstand in seiner Heimat
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  • Der Bürgerkrieg in Syrien ist ein militärischer Konflikt mit vielen beteiligten Gruppen und internationalen Eingriffen. Gründe dafür sind gegensätzliche Interessen religiöser, ethnischer, wirtschaftlicher, regionalpolitischer und geopolitischer Natur. Truppen der Regierung von Präsident Baschar al-Assad stehen Kämpfern vieler gegensätzlicher Kriegsparteien gegenüber. Auslöser des Bürgerkriegs war ein friedlicher Protest im Zuge des Arabischen Frühlings Anfang 2011, der zum bewaffneten Konflikt eskalierte. Eine wachsende Einflussnahme von Interessengruppen aus dem Ausland gewann mit der anhaltenden Auseinandersetzung an Bedeutung. Neben dem Zustrom von Geld und Waffen kämpften auch immer mehr ausländische Freiwillige und Söldner in Syrien. Die ursprüngliche Motivation der Opposition, die De (de)
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  • Bürgerkrieg in Syrien (de)
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