Alfred William McCoy (* 8. Juni 1945) ist Professor für südostasiatische Geschichte an der University of Wisconsin in Madison. Er studierte an der Columbia University und in Yale. McCoy befasst sich seit über 40 Jahren mit der Verwicklung US-amerikanischer Regierungsstellen in den internationalen Drogenhandel. Sein 1972 erschienenes Buch The Politics of Heroin in Southeast Asia. CIA Complicity in the Global Drug Trade (deutsch: Die CIA und das Heroin, Verlag Zweitausendeins, 2003) löste einen Skandal in den USA aus. Während seiner Recherchen hielt sich McCoy längere Zeit in Südostasien auf und interviewte unter anderem lokale Kriegsherren, Drogenbarone und CIA-Agenten. Er gilt als einer der profiliertesten Experten zum Thema und sagte vor mehreren staatlichen Untersuchungskommissionen aus,

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  • Alfred William McCoy (* 8. Juni 1945) ist Professor für südostasiatische Geschichte an der University of Wisconsin in Madison. Er studierte an der Columbia University und in Yale. McCoy befasst sich seit über 40 Jahren mit der Verwicklung US-amerikanischer Regierungsstellen in den internationalen Drogenhandel. Sein 1972 erschienenes Buch The Politics of Heroin in Southeast Asia. CIA Complicity in the Global Drug Trade (deutsch: Die CIA und das Heroin, Verlag Zweitausendeins, 2003) löste einen Skandal in den USA aus. Während seiner Recherchen hielt sich McCoy längere Zeit in Südostasien auf und interviewte unter anderem lokale Kriegsherren, Drogenbarone und CIA-Agenten. Er gilt als einer der profiliertesten Experten zum Thema und sagte vor mehreren staatlichen Untersuchungskommissionen aus, die die Verwicklung der CIA in den Drogenhandel Südostasiens untersuchten. Die CIA versuchte vor Erscheinen des Buchs 1972, durch Druck auf McCoys Verlag Harper & Row Einfluss auf das Manuskript zu erhalten. Der bekannte Enthüllungsjournalist Seymour Hersh veröffentlichte einen Artikel über diesen Zensurversuch in der Washington Post, woraufhin McCoy über Nacht landesweit bekannt wurde. Das Buch wurde mehrfach überarbeitet und um aktuelle Vorgänge erweitert, es gilt heute als Standardwerk. In neueren Ausgaben hinzugekomme Kapitel befassen sich mit der Rolle der CIA in Latein- und Südamerika sowie in Afghanistan (siehe Inhaltsverzeichnis unter Weblinks). McCoy wirft der CIA weniger die direkte Mittäterschaft an Drogengeschäften vor – wenngleich er in seinem Buch einige Beispiele aus der Zeit des Vietnamkriegs belegt –, sondern die stille Duldung des Handels und die Komplizenschaft mit Drogenhändlern. Dazu gehören laut McCoy zum Beispiel die aktive Behinderung US-amerikanischer Strafverfolgungsbehörden wie der Drug Enforcement Administration (DEA), wenn diese Drogenhändler verfolgen wollen, die mit der CIA bei verdeckten Operationen zusammenarbeiten. Dazu zählt der Autor unter anderem Kommandeure der von der CIA unterstützten Contra-Rebellen im Contra-Krieg gegen Nicaragua, die in den 1980er Jahren erwiesenermaßen in großem Stil Kokain in die USA schmuggelten (siehe dazu auch Iran-Contra-Affäre und Dark Alliance). Ein weiterer Forschungsschwerpunkt McCoys ist die jüngere Geschichte der Philippinen. Dabei untersuchte er im Buch Policing America’s Empire: The United States, the Philippines, and the Rise of the Surveillance State. auch inwiefern die US-Politik auf den Philippinen mit ihrer dortigen starken Geheimdienstpräsenz später die Überwachung in den USA selbst prägte. In seinen jüngsten Büchern untersucht er unter anderem Foltermethoden der CIA. Darin legt McCoy dar, dass Folter für die CIA kein „letztes Mittel“, sondern ein systematisch eingesetztes Werkzeug ist. Er spannt dabei einen Bogen von den Menschenversuchen des geheimen Forschungsprogramms MKULTRA über die Unterstützung der südamerikanischen Militärdiktaturen der 1970er und 1980er Jahre bis hin zu den Vorgängen im irakischen Abu-Ghuraib-Gefängnis. (de)
  • Alfred William McCoy (* 8. Juni 1945) ist Professor für südostasiatische Geschichte an der University of Wisconsin in Madison. Er studierte an der Columbia University und in Yale. McCoy befasst sich seit über 40 Jahren mit der Verwicklung US-amerikanischer Regierungsstellen in den internationalen Drogenhandel. Sein 1972 erschienenes Buch The Politics of Heroin in Southeast Asia. CIA Complicity in the Global Drug Trade (deutsch: Die CIA und das Heroin, Verlag Zweitausendeins, 2003) löste einen Skandal in den USA aus. Während seiner Recherchen hielt sich McCoy längere Zeit in Südostasien auf und interviewte unter anderem lokale Kriegsherren, Drogenbarone und CIA-Agenten. Er gilt als einer der profiliertesten Experten zum Thema und sagte vor mehreren staatlichen Untersuchungskommissionen aus, die die Verwicklung der CIA in den Drogenhandel Südostasiens untersuchten. Die CIA versuchte vor Erscheinen des Buchs 1972, durch Druck auf McCoys Verlag Harper & Row Einfluss auf das Manuskript zu erhalten. Der bekannte Enthüllungsjournalist Seymour Hersh veröffentlichte einen Artikel über diesen Zensurversuch in der Washington Post, woraufhin McCoy über Nacht landesweit bekannt wurde. Das Buch wurde mehrfach überarbeitet und um aktuelle Vorgänge erweitert, es gilt heute als Standardwerk. In neueren Ausgaben hinzugekomme Kapitel befassen sich mit der Rolle der CIA in Latein- und Südamerika sowie in Afghanistan (siehe Inhaltsverzeichnis unter Weblinks). McCoy wirft der CIA weniger die direkte Mittäterschaft an Drogengeschäften vor – wenngleich er in seinem Buch einige Beispiele aus der Zeit des Vietnamkriegs belegt –, sondern die stille Duldung des Handels und die Komplizenschaft mit Drogenhändlern. Dazu gehören laut McCoy zum Beispiel die aktive Behinderung US-amerikanischer Strafverfolgungsbehörden wie der Drug Enforcement Administration (DEA), wenn diese Drogenhändler verfolgen wollen, die mit der CIA bei verdeckten Operationen zusammenarbeiten. Dazu zählt der Autor unter anderem Kommandeure der von der CIA unterstützten Contra-Rebellen im Contra-Krieg gegen Nicaragua, die in den 1980er Jahren erwiesenermaßen in großem Stil Kokain in die USA schmuggelten (siehe dazu auch Iran-Contra-Affäre und Dark Alliance). Ein weiterer Forschungsschwerpunkt McCoys ist die jüngere Geschichte der Philippinen. Dabei untersuchte er im Buch Policing America’s Empire: The United States, the Philippines, and the Rise of the Surveillance State. auch inwiefern die US-Politik auf den Philippinen mit ihrer dortigen starken Geheimdienstpräsenz später die Überwachung in den USA selbst prägte. In seinen jüngsten Büchern untersucht er unter anderem Foltermethoden der CIA. Darin legt McCoy dar, dass Folter für die CIA kein „letztes Mittel“, sondern ein systematisch eingesetztes Werkzeug ist. Er spannt dabei einen Bogen von den Menschenversuchen des geheimen Forschungsprogramms MKULTRA über die Unterstützung der südamerikanischen Militärdiktaturen der 1970er und 1980er Jahre bis hin zu den Vorgängen im irakischen Abu-Ghuraib-Gefängnis. (de)
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