Émile Legrand, vollständig: Émile Louis Jean Legrand, griechisch Αιμύλιος oder Αιμίλιος Λεγκράν(δ) (* 1841 in Fontenay-le-Marmion, Calvados; † 14. November 1903 in Paris) war ein französischer Byzantinist und Neogräzist. Es wird erzählt, dass Legrands Begeisterung für das Griechische darauf zurückging, dass er in der Schule im Fach Griechisch sitzengeblieben war und er sich von da an mit größtem Eifer anstrengte. Nach beruflichen Anfängen als Priesteramtskandidat, Journalist und Zollbeamter fand er zur byzantinischen und neugriechischen Philologie.

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  • Émile Legrand, vollständig: Émile Louis Jean Legrand, griechisch Αιμύλιος oder Αιμίλιος Λεγκράν(δ) (* 1841 in Fontenay-le-Marmion, Calvados; † 14. November 1903 in Paris) war ein französischer Byzantinist und Neogräzist. Es wird erzählt, dass Legrands Begeisterung für das Griechische darauf zurückging, dass er in der Schule im Fach Griechisch sitzengeblieben war und er sich von da an mit größtem Eifer anstrengte. Nach beruflichen Anfängen als Priesteramtskandidat, Journalist und Zollbeamter fand er zur byzantinischen und neugriechischen Philologie. Seit 1875 lehrte er Neugriechisch an der École des langues orientales, von 1887 bis 1903 war er Leiter der Abteilung. Sein Vorgänger im Amt war Emmanuel Miller gewesen, sein Nachfolger sollte Ioannis Psycharis sein. Einer seiner Schüler war der Niederländer Dirk Christiaan Hesseling. Im Rahmen dieser Tätigkeit verfasste er eine neugriechische Grammatik, ein französisch-neugriechisches Wörterbuch sowie – zusammen mit seinem Schüler Hubert Pernot – eine Anleitung zur Aussprache des Neugriechischen und eine Chrestomathie (eine Textsammlung zu Schulzwecken). Legrands Verdienst war es, gleichfalls mit Hilfe seines Schülers Hubert Pernot die neugriechische Literatur von ihren byzantinischen Anfängen an in großem Umfang bibliographisch erfasst und teilweise erstmals ediert zu haben. Dies trifft insbesondere auf die grundlegenden Collections de monuments pour servir à l’étude la langue néo-hellénique in 25 Bänden zu. Unter seinen Texteditionen findet sich auch die editio princeps der ältesten uns bekannten Grammatik des Neugriechischen, die von Nikolaos Sophianos (* ca. 1500; † nach 1551) verfasst worden war. Für seine bibliographischen und editorischen Zwecke waren Reisen nach Griechenland, Italien und ins Osmanische Reich erforderlich. Auch für die albanische Literatur erstellte er eine solche grundlegende Bibliographie der Primärliteratur. Besondere Aufmerksamkeit widmete er dem Volkslied, auch dem im Griko Kalabriens verfassten, sowie dem Märchen. 1843 entdeckte er wertvolle Fragmente des Nikolaus von Damaskus im Escorial, mit Konstantin Sathas stieß er 1875 auf die Trapezunt-Handschrift des Digenis Akritas. Des Weiteren edierte er die anonym überlieferten Orakel Leos des Weisen und, mit seinem Lehrer Emmanuel Miller, drei Gedichte des Theodoros Prodromos. Zu seinen letzten Texteditionen zählt eine Dokumentation zu dem Revolutionär Rigas Velestinlis. Legrand war ab 1870 korrespondierendes Mitglied der Griechischen philologischen Gesellschaft in Konstantinopel. (de)
  • Émile Legrand, vollständig: Émile Louis Jean Legrand, griechisch Αιμύλιος oder Αιμίλιος Λεγκράν(δ) (* 1841 in Fontenay-le-Marmion, Calvados; † 14. November 1903 in Paris) war ein französischer Byzantinist und Neogräzist. Es wird erzählt, dass Legrands Begeisterung für das Griechische darauf zurückging, dass er in der Schule im Fach Griechisch sitzengeblieben war und er sich von da an mit größtem Eifer anstrengte. Nach beruflichen Anfängen als Priesteramtskandidat, Journalist und Zollbeamter fand er zur byzantinischen und neugriechischen Philologie. Seit 1875 lehrte er Neugriechisch an der École des langues orientales, von 1887 bis 1903 war er Leiter der Abteilung. Sein Vorgänger im Amt war Emmanuel Miller gewesen, sein Nachfolger sollte Ioannis Psycharis sein. Einer seiner Schüler war der Niederländer Dirk Christiaan Hesseling. Im Rahmen dieser Tätigkeit verfasste er eine neugriechische Grammatik, ein französisch-neugriechisches Wörterbuch sowie – zusammen mit seinem Schüler Hubert Pernot – eine Anleitung zur Aussprache des Neugriechischen und eine Chrestomathie (eine Textsammlung zu Schulzwecken). Legrands Verdienst war es, gleichfalls mit Hilfe seines Schülers Hubert Pernot die neugriechische Literatur von ihren byzantinischen Anfängen an in großem Umfang bibliographisch erfasst und teilweise erstmals ediert zu haben. Dies trifft insbesondere auf die grundlegenden Collections de monuments pour servir à l’étude la langue néo-hellénique in 25 Bänden zu. Unter seinen Texteditionen findet sich auch die editio princeps der ältesten uns bekannten Grammatik des Neugriechischen, die von Nikolaos Sophianos (* ca. 1500; † nach 1551) verfasst worden war. Für seine bibliographischen und editorischen Zwecke waren Reisen nach Griechenland, Italien und ins Osmanische Reich erforderlich. Auch für die albanische Literatur erstellte er eine solche grundlegende Bibliographie der Primärliteratur. Besondere Aufmerksamkeit widmete er dem Volkslied, auch dem im Griko Kalabriens verfassten, sowie dem Märchen. 1843 entdeckte er wertvolle Fragmente des Nikolaus von Damaskus im Escorial, mit Konstantin Sathas stieß er 1875 auf die Trapezunt-Handschrift des Digenis Akritas. Des Weiteren edierte er die anonym überlieferten Orakel Leos des Weisen und, mit seinem Lehrer Emmanuel Miller, drei Gedichte des Theodoros Prodromos. Zu seinen letzten Texteditionen zählt eine Dokumentation zu dem Revolutionär Rigas Velestinlis. Legrand war ab 1870 korrespondierendes Mitglied der Griechischen philologischen Gesellschaft in Konstantinopel. (de)
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