Die Wusun (chinesisch 烏孫 / 乌孙, Pinyin Wūsūn) waren ein antiker Volksstamm, der in chinesischen Quellen erwähnt wird. Sie sind möglicherweise mit den von Herodot beschriebenen Issedonen identisch. Sie waren ein Volk von Hirtennomaden ohne Städte und ohne Ackerbau. Ihr Lebensraum ist südöstlich von Balchaschsee entlang dem Flussgebiet vom Ili-Fluss. Der Legende nach gründete Liejiaomi (獵驕靡) ein Königreich der Wusun. Nach Berichten waren einige Forscher in der früheren Sowjetunion der Meinung, dass die Wusun Nachfahren der Saken waren. Andere Forscher bestimmten die Periode der Saken- und Wusun-Kultur als zwischen 600 v. Chr. und 400 n. Chr.

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  • Die Wusun (chinesisch 烏孫 / 乌孙, Pinyin Wūsūn) waren ein antiker Volksstamm, der in chinesischen Quellen erwähnt wird. Sie sind möglicherweise mit den von Herodot beschriebenen Issedonen identisch. Sie waren ein Volk von Hirtennomaden ohne Städte und ohne Ackerbau. Ihr Lebensraum ist südöstlich von Balchaschsee entlang dem Flussgebiet vom Ili-Fluss. Der Legende nach gründete Liejiaomi (獵驕靡) ein Königreich der Wusun. Nach Berichten waren einige Forscher in der früheren Sowjetunion der Meinung, dass die Wusun Nachfahren der Saken waren. Andere Forscher bestimmten die Periode der Saken- und Wusun-Kultur als zwischen 600 v. Chr. und 400 n. Chr. Forscher der Akademie für Sozialwissenschaft des Uigurischen Autonomen Gebiets Xinjiang, Volksrepublik China, vermuten, dass vor der Qin-Dynastie die Wusun sich selbst chinesisch 昆, Pinyin Kūn nannten. Während der Westlichen Zhou-Dynastie lebten sie zusammen mit den Yuezhi im Hexi-Korridor. Der Titel der Häuptlinge der Wusun war chinesisch 昆莫, Pinyin Kūnmò oder chinesisch 昆彌, Pinyin Kūnmí. Zur Zeit des Han Wendis der Westlichen Han-Dynastie wurden die Wusun von Yuezhi angegriffen, da diese von den Xiongnu bedrängt wurden. Wusun erlitten schwere Niederlage, deren Häuptling Nantoumi (難兜靡) wurde dabei getötet. Der Häuptling der Xiongnu Mao-tun (冒頓單于) nahm den Rest der Wusun bei sich auf. Jahre später befahl der Enkel von Mao-tun Jun-Chen (军臣单于) den neuen Häuptling der Wusun Liejiaomi die in den Flussgebieten von Ili und Tschüi lebenden Yuezhi anzugreifen. Diesmal waren sie erfolgreich. Nachdem Wusun Yuezhi vertrieben haben, soll Liejiaomi auf dessen Gebiet nach dem Namen ihres Stammes einen Staat errichtet haben. Durch die Wusun konnten Xiongnu den Verbindungsweg zum Iranischen Hochland kontrollieren. Obwohl nach dem Tod von Jun-Chen die Wusun formal ihre Abhängigkeit zu Xiongnu beendeten (不肯復事匈奴, wollen nicht mehr Xiongnu huldigen), blieben sie in der Wirklichkeit aber lange Zeit Vasal der Xiongnu. Einstweilen wurde Wusun sogar das mächtigste Volk in Xiyu. Es gab diplomatische Beziehungen zwischen Wusun und den Westlichen Han. Zur Zeit der Han Xuandi spaltete sich Wusun in zwei Stämme. Im 5. Jahrhundert wurden sie von Rouran vernichtet. (de)
  • Die Wusun (chinesisch 烏孫 / 乌孙, Pinyin Wūsūn) waren ein antiker Volksstamm, der in chinesischen Quellen erwähnt wird. Sie sind möglicherweise mit den von Herodot beschriebenen Issedonen identisch. Sie waren ein Volk von Hirtennomaden ohne Städte und ohne Ackerbau. Ihr Lebensraum ist südöstlich von Balchaschsee entlang dem Flussgebiet vom Ili-Fluss. Der Legende nach gründete Liejiaomi (獵驕靡) ein Königreich der Wusun. Nach Berichten waren einige Forscher in der früheren Sowjetunion der Meinung, dass die Wusun Nachfahren der Saken waren. Andere Forscher bestimmten die Periode der Saken- und Wusun-Kultur als zwischen 600 v. Chr. und 400 n. Chr. Forscher der Akademie für Sozialwissenschaft des Uigurischen Autonomen Gebiets Xinjiang, Volksrepublik China, vermuten, dass vor der Qin-Dynastie die Wusun sich selbst chinesisch 昆, Pinyin Kūn nannten. Während der Westlichen Zhou-Dynastie lebten sie zusammen mit den Yuezhi im Hexi-Korridor. Der Titel der Häuptlinge der Wusun war chinesisch 昆莫, Pinyin Kūnmò oder chinesisch 昆彌, Pinyin Kūnmí. Zur Zeit des Han Wendis der Westlichen Han-Dynastie wurden die Wusun von Yuezhi angegriffen, da diese von den Xiongnu bedrängt wurden. Wusun erlitten schwere Niederlage, deren Häuptling Nantoumi (難兜靡) wurde dabei getötet. Der Häuptling der Xiongnu Mao-tun (冒頓單于) nahm den Rest der Wusun bei sich auf. Jahre später befahl der Enkel von Mao-tun Jun-Chen (军臣单于) den neuen Häuptling der Wusun Liejiaomi die in den Flussgebieten von Ili und Tschüi lebenden Yuezhi anzugreifen. Diesmal waren sie erfolgreich. Nachdem Wusun Yuezhi vertrieben haben, soll Liejiaomi auf dessen Gebiet nach dem Namen ihres Stammes einen Staat errichtet haben. Durch die Wusun konnten Xiongnu den Verbindungsweg zum Iranischen Hochland kontrollieren. Obwohl nach dem Tod von Jun-Chen die Wusun formal ihre Abhängigkeit zu Xiongnu beendeten (不肯復事匈奴, wollen nicht mehr Xiongnu huldigen), blieben sie in der Wirklichkeit aber lange Zeit Vasal der Xiongnu. Einstweilen wurde Wusun sogar das mächtigste Volk in Xiyu. Es gab diplomatische Beziehungen zwischen Wusun und den Westlichen Han. Zur Zeit der Han Xuandi spaltete sich Wusun in zwei Stämme. Im 5. Jahrhundert wurden sie von Rouran vernichtet. (de)
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  • Die Wusun (chinesisch 烏孫 / 乌孙, Pinyin Wūsūn) waren ein antiker Volksstamm, der in chinesischen Quellen erwähnt wird. Sie sind möglicherweise mit den von Herodot beschriebenen Issedonen identisch. Sie waren ein Volk von Hirtennomaden ohne Städte und ohne Ackerbau. Ihr Lebensraum ist südöstlich von Balchaschsee entlang dem Flussgebiet vom Ili-Fluss. Der Legende nach gründete Liejiaomi (獵驕靡) ein Königreich der Wusun. Nach Berichten waren einige Forscher in der früheren Sowjetunion der Meinung, dass die Wusun Nachfahren der Saken waren. Andere Forscher bestimmten die Periode der Saken- und Wusun-Kultur als zwischen 600 v. Chr. und 400 n. Chr. (de)
  • Die Wusun (chinesisch 烏孫 / 乌孙, Pinyin Wūsūn) waren ein antiker Volksstamm, der in chinesischen Quellen erwähnt wird. Sie sind möglicherweise mit den von Herodot beschriebenen Issedonen identisch. Sie waren ein Volk von Hirtennomaden ohne Städte und ohne Ackerbau. Ihr Lebensraum ist südöstlich von Balchaschsee entlang dem Flussgebiet vom Ili-Fluss. Der Legende nach gründete Liejiaomi (獵驕靡) ein Königreich der Wusun. Nach Berichten waren einige Forscher in der früheren Sowjetunion der Meinung, dass die Wusun Nachfahren der Saken waren. Andere Forscher bestimmten die Periode der Saken- und Wusun-Kultur als zwischen 600 v. Chr. und 400 n. Chr. (de)
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