Nach der Wiedervereinigung Vietnams stand die Wirtschaft des Landes vor dem Problem, in zwei Hälften geteilt zu sein, die nach komplett verschiedenen Mustern organisiert waren: Im Norden die kommunistische, planwirtschaftlich organisierte Hälfte, deren Landwirtschaft in Kooperativen betrieben wurde und wo das Land zudem durch die Amerikaner total zerbombt war. Der Süden hingegen war marktwirtschaftlich organisiert, hatte aber während der vergangenen zwei Jahrzehnte eine Wirtschaft entwickelt, die vollständig vom Zustrom amerikanischen Geldes abhing, das bedingt durch die Militärpräsenz zufloss.

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  • Nach der Wiedervereinigung Vietnams stand die Wirtschaft des Landes vor dem Problem, in zwei Hälften geteilt zu sein, die nach komplett verschiedenen Mustern organisiert waren: Im Norden die kommunistische, planwirtschaftlich organisierte Hälfte, deren Landwirtschaft in Kooperativen betrieben wurde und wo das Land zudem durch die Amerikaner total zerbombt war. Der Süden hingegen war marktwirtschaftlich organisiert, hatte aber während der vergangenen zwei Jahrzehnte eine Wirtschaft entwickelt, die vollständig vom Zustrom amerikanischen Geldes abhing, das bedingt durch die Militärpräsenz zufloss. Der Süden wurde nach sowjetischem Vorbild restrukturiert, die Landwirtschaft kollektiviert und die Betriebe wurden verstaatlicht. Im Jahr 1978 trat Vietnam dem Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe bei, während die USA ein Wirtschaftsembargo über Vietnam verhängten, das nicht nur Amerikanern verbot, mit Vietnam zu handeln, sondern auch den IWF, die Weltbank und ähnliche Organisationen daran hinderte, Vietnam Aufbaukredite zu geben. Das Resultat aus der Unproduktivität der Staatsbetriebe und der kollektivierten Landwirtschaft, den Handelshindernissen und den massiven Umweltschäden aus dem Vietnamkrieg war schreckliche Armut. Repressionen der kommunistischen Führung gegen die früheren Feinde, Armut und Enteignungen der Privatwirtschaft im Süden veranlassten mehr als eine halbe Million Vietnamesen dazu, als Boat people unter Lebensgefahr das Land zu verlassen. Die Anzahl Überlebender wird nur auf zwischen 20 und 40 % geschätzt. In den späten 1970er Jahren experimentierte Vietnam mit Mischformen aus Plan- und Marktwirtschaft, die jedoch zu keinem Erfolg führten. In den frühen 1980er Jahren kam es deshalb zu mehreren Hungersnöten und zu Hyperinflation. Das einzige, was Vietnam halbwegs am Leben hielt, war Wirtschaftshilfe der RGW-Staaten, die sich auf geschätzte drei Milliarden Dollar jährlich belief. (de)
  • Nach der Wiedervereinigung Vietnams stand die Wirtschaft des Landes vor dem Problem, in zwei Hälften geteilt zu sein, die nach komplett verschiedenen Mustern organisiert waren: Im Norden die kommunistische, planwirtschaftlich organisierte Hälfte, deren Landwirtschaft in Kooperativen betrieben wurde und wo das Land zudem durch die Amerikaner total zerbombt war. Der Süden hingegen war marktwirtschaftlich organisiert, hatte aber während der vergangenen zwei Jahrzehnte eine Wirtschaft entwickelt, die vollständig vom Zustrom amerikanischen Geldes abhing, das bedingt durch die Militärpräsenz zufloss. Der Süden wurde nach sowjetischem Vorbild restrukturiert, die Landwirtschaft kollektiviert und die Betriebe wurden verstaatlicht. Im Jahr 1978 trat Vietnam dem Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe bei, während die USA ein Wirtschaftsembargo über Vietnam verhängten, das nicht nur Amerikanern verbot, mit Vietnam zu handeln, sondern auch den IWF, die Weltbank und ähnliche Organisationen daran hinderte, Vietnam Aufbaukredite zu geben. Das Resultat aus der Unproduktivität der Staatsbetriebe und der kollektivierten Landwirtschaft, den Handelshindernissen und den massiven Umweltschäden aus dem Vietnamkrieg war schreckliche Armut. Repressionen der kommunistischen Führung gegen die früheren Feinde, Armut und Enteignungen der Privatwirtschaft im Süden veranlassten mehr als eine halbe Million Vietnamesen dazu, als Boat people unter Lebensgefahr das Land zu verlassen. Die Anzahl Überlebender wird nur auf zwischen 20 und 40 % geschätzt. In den späten 1970er Jahren experimentierte Vietnam mit Mischformen aus Plan- und Marktwirtschaft, die jedoch zu keinem Erfolg führten. In den frühen 1980er Jahren kam es deshalb zu mehreren Hungersnöten und zu Hyperinflation. Das einzige, was Vietnam halbwegs am Leben hielt, war Wirtschaftshilfe der RGW-Staaten, die sich auf geschätzte drei Milliarden Dollar jährlich belief. (de)
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  • Vietnam (de)
  • Doi Moi (de)
  • Konfuzius und Marx am Roten Fluß (de)
  • Socioeconomic Renovation in Viet Nam (de)
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  • Au Duong The
  • Claudia Pfeifer
  • Geoffrey Murray
  • Peter Wolff
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  • Band 92
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  • Deutsches Institut für Entwicklungspolitik
  • Peter Boothroyd, Pham Xuan Nam
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  • englisch
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  • Berlin
  • Köln
  • Ottawa
  • Frankfurt am Main / Wien
  • Unkel am Rhein / Bad Honnef
prop-de:sammelwerk
  • Wissen & Praxis
  • Sozialistische und planwirtschaftliche Systeme Asiens im Umbruch
prop-de:titelerg
  • Die Reformpolitik seit dem VI. Parteitag der Kommunistischen Partei Vietnams
  • Dawn of a New Market
  • Die unvollendete Transformation
  • The Origin, Evolution, and Impact of Doi Moi
  • Vietnamesische Reformkonzepte nach 1975
  • Aufbruch in Vietnam. Wirtschaftsreform und Nachkriegspolitik
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  • VR China, Vietnam, Nordkorea, Birma, Indien
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  • Palgrave Macmillan
  • Brandes & Apsel / Südwind
  • Horlemann Verlag
  • International Development Research Centre
  • VISTAS Verlag
  • Weltforum Verlag
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  • Nach der Wiedervereinigung Vietnams stand die Wirtschaft des Landes vor dem Problem, in zwei Hälften geteilt zu sein, die nach komplett verschiedenen Mustern organisiert waren: Im Norden die kommunistische, planwirtschaftlich organisierte Hälfte, deren Landwirtschaft in Kooperativen betrieben wurde und wo das Land zudem durch die Amerikaner total zerbombt war. Der Süden hingegen war marktwirtschaftlich organisiert, hatte aber während der vergangenen zwei Jahrzehnte eine Wirtschaft entwickelt, die vollständig vom Zustrom amerikanischen Geldes abhing, das bedingt durch die Militärpräsenz zufloss. (de)
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  • Wirtschaft Vietnams (de)
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