Wilfried Minks (* 21. Februar 1930 in Binai, Tschechoslowakei) ist ein deutscher Bühnenbildner und Theaterregisseur. Minks wuchs in Böhmen auf und verließ als fünfzehnjähriger Flüchtling nach dem Zweiten Weltkrieg mit seinen Eltern die damalige Tschechoslowakei. Die Familie kam nach Wurzen in Sachsen. Der begabte Maler machte später eine Ausbildung an der Kunstgewerbeschule in Leipzig. Nach eineinhalb Semestern wechselte er an die Berliner Akademie der Bildenden Künste und studierte dort 1955 bis 1957.

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  • Wilfried Minks (* 21. Februar 1930 in Binai, Tschechoslowakei) ist ein deutscher Bühnenbildner und Theaterregisseur. Minks wuchs in Böhmen auf und verließ als fünfzehnjähriger Flüchtling nach dem Zweiten Weltkrieg mit seinen Eltern die damalige Tschechoslowakei. Die Familie kam nach Wurzen in Sachsen. Der begabte Maler machte später eine Ausbildung an der Kunstgewerbeschule in Leipzig. Nach eineinhalb Semestern wechselte er an die Berliner Akademie der Bildenden Künste und studierte dort 1955 bis 1957. Vor dem Mauerbau 1961 war es für ihn noch möglich, ein Engagement 1959 am Stadttheater Ulm anzunehmen, wo Kurt Hübner Intendant war und Peter Zadek sowie Peter Palitzsch inszenierten. Die Begegnung mit Zadek war für ihn die entscheidende seiner Karriere. Er war fortan engster Mitarbeiter des Regie-Enfant-terribles der deutschen Theaterszene. 1962 wechselte der Intendant Hübner zum Theater Bremen, und Minks folgte ihm genauso wie Peter Zadek. Und auch hier prägten seine Bühnenbilder die Inszenierungen, so dass sie nach Kritikermeinung selbst einen Teil der Regie darstellten. Man sprach vom „Bremer Stil“ und meinte damit die innovativste Ära des deutschen Nachkriegstheaters. Für Minks beinhaltet „das Bühnenbild einen Großteil dramaturgischen Denkens“ sodass „der Bühnenbildner fast auch Regisseur ist“. Anfang der 1970er Jahre begann Minks dann auch eine Laufbahn als Regisseur. 1972 inszenierte er noch in Bremen Maria Stuart von Friedrich Schiller und seit 1973 an allen großen Bühnen im deutschsprachigen Raum. 1979/80 realisierte er den Historienfilm Geburt der Hexe mit seiner damaligen Ehefrau Ulla Berkéwicz (im Film als Ulla Berkévicz) in der Hauptrolle. 1980/81 war Minks gemeinsam mit dem Regisseur Johannes Schaaf für kurze Zeit Intendant im Direktorium des Mitbestimmungsmodells am Schauspiel Frankfurt und ist seitdem als freier Regisseur tätig. Minks arbeitete im Laufe seiner Karriere mit allen großen Regisseuren seiner Zeit zusammen, darunter Luc Bondy, Dieter Dorn und Rainer Werner Fassbinder, Klaus Michael Grüber und Claus Peymann, sowie Johannes Schaaf und Peter Stein. Seine Tätigkeit führte ihn auch zu den Salzburger Festspielen (1975 Leonce und Lena von Georg Büchner, Regie Schaaf; mit Klaus Maria Brandauer u. a.) und an das Wiener Burgtheater (Bühnenbilddebüt 1988 bei Der Kaufmann von Venedig von William Shakespeare, Regie Zadek, später auch als Regisseur am Akademietheater, u. a. Uraufführung von Fernando Krapp hat mir einen Brief geschrieben von Tankred Dorst, 1992). Wilfried Minks ist seit 1973 Mitglied der Freien Akademie der Künste Hamburg und seit 1994 der Akademie der Künste Berlin. (de)
  • Wilfried Minks (* 21. Februar 1930 in Binai, Tschechoslowakei) ist ein deutscher Bühnenbildner und Theaterregisseur. Minks wuchs in Böhmen auf und verließ als fünfzehnjähriger Flüchtling nach dem Zweiten Weltkrieg mit seinen Eltern die damalige Tschechoslowakei. Die Familie kam nach Wurzen in Sachsen. Der begabte Maler machte später eine Ausbildung an der Kunstgewerbeschule in Leipzig. Nach eineinhalb Semestern wechselte er an die Berliner Akademie der Bildenden Künste und studierte dort 1955 bis 1957. Vor dem Mauerbau 1961 war es für ihn noch möglich, ein Engagement 1959 am Stadttheater Ulm anzunehmen, wo Kurt Hübner Intendant war und Peter Zadek sowie Peter Palitzsch inszenierten. Die Begegnung mit Zadek war für ihn die entscheidende seiner Karriere. Er war fortan engster Mitarbeiter des Regie-Enfant-terribles der deutschen Theaterszene. 1962 wechselte der Intendant Hübner zum Theater Bremen, und Minks folgte ihm genauso wie Peter Zadek. Und auch hier prägten seine Bühnenbilder die Inszenierungen, so dass sie nach Kritikermeinung selbst einen Teil der Regie darstellten. Man sprach vom „Bremer Stil“ und meinte damit die innovativste Ära des deutschen Nachkriegstheaters. Für Minks beinhaltet „das Bühnenbild einen Großteil dramaturgischen Denkens“ sodass „der Bühnenbildner fast auch Regisseur ist“. Anfang der 1970er Jahre begann Minks dann auch eine Laufbahn als Regisseur. 1972 inszenierte er noch in Bremen Maria Stuart von Friedrich Schiller und seit 1973 an allen großen Bühnen im deutschsprachigen Raum. 1979/80 realisierte er den Historienfilm Geburt der Hexe mit seiner damaligen Ehefrau Ulla Berkéwicz (im Film als Ulla Berkévicz) in der Hauptrolle. 1980/81 war Minks gemeinsam mit dem Regisseur Johannes Schaaf für kurze Zeit Intendant im Direktorium des Mitbestimmungsmodells am Schauspiel Frankfurt und ist seitdem als freier Regisseur tätig. Minks arbeitete im Laufe seiner Karriere mit allen großen Regisseuren seiner Zeit zusammen, darunter Luc Bondy, Dieter Dorn und Rainer Werner Fassbinder, Klaus Michael Grüber und Claus Peymann, sowie Johannes Schaaf und Peter Stein. Seine Tätigkeit führte ihn auch zu den Salzburger Festspielen (1975 Leonce und Lena von Georg Büchner, Regie Schaaf; mit Klaus Maria Brandauer u. a.) und an das Wiener Burgtheater (Bühnenbilddebüt 1988 bei Der Kaufmann von Venedig von William Shakespeare, Regie Zadek, später auch als Regisseur am Akademietheater, u. a. Uraufführung von Fernando Krapp hat mir einen Brief geschrieben von Tankred Dorst, 1992). Wilfried Minks ist seit 1973 Mitglied der Freien Akademie der Künste Hamburg und seit 1994 der Akademie der Künste Berlin. (de)
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