Wild Weasel ist eine inoffizielle Bezeichnung für Flugzeuge der United States Air Force, die mit der Unterdrückung der feindlichen Luftabwehr (engl. SEAD) beauftragt sind. Der Name stammt vom Wild-Weasel-Projekt, dem ersten Entwicklungsprogramm für Luftabwehr- und Radarbekämpfungsflugzeuge. Das Wild-Weasel-Konzept wurde während des Vietnamkriegs entwickelt, um speziell gegen die hohe Anzahl der nordvietnamesischen radargelenkten Boden-Luft-Raketen (engl. SAM) vorgehen zu können.

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  • Wild Weasel ist eine inoffizielle Bezeichnung für Flugzeuge der United States Air Force, die mit der Unterdrückung der feindlichen Luftabwehr (engl. SEAD) beauftragt sind. Der Name stammt vom Wild-Weasel-Projekt, dem ersten Entwicklungsprogramm für Luftabwehr- und Radarbekämpfungsflugzeuge. Das Wild-Weasel-Konzept wurde während des Vietnamkriegs entwickelt, um speziell gegen die hohe Anzahl der nordvietnamesischen radargelenkten Boden-Luft-Raketen (engl. SAM) vorgehen zu können. Im Einsatz wird nach Ausstrahlungen von Feuerleitradargeräten gesucht oder die Aufschaltung des Wild-Weasel-Flugzeugs provoziert, um die Position mittels Triangulation zu bestimmen und anschließend zu markieren. Danach wird die Radarstellung entweder mit Raketen, die über einen speziellen auf die Sendeimpulse des Radars reagierenden Suchkopf verfügen (engl. Anti-Radiation Missile (ARM), beispielsweise AGM-45 Shrike, AGM-78 Standard ARM, AGM-88 HARM (High-Speed ARM)) oder fallweise auch mit konventioneller Bewaffnung bekämpft. Die Missionen werden meistens in einer 4er-Formation oder zwei 2er-Formationen geflogen, wobei ein Teil den „Lockvogel“ spielt, während der andere Teil den Angriff übernimmt; diese Aufteilung wird auch „Hunter-Killer-Team“ genannt.Als die Bombardierung Nordvietnams 1972 im Rahmen der Operation Linebacker wieder aufgenommen wurde, flogen gemischte Formationen aus zwei F-105G und zwei F4. Dabei fungierten die F-105G als „Hunter“, welche die Identifizierung und Bekämpfung des Radars zur Aufgabe hatten. Die „Killer“-Komponente flog F-4D/E Phantoms und griff die markierten SAM-Stellungen mit konventionellen Bomben an, um Startgeräte und Raketen zu zerstören.Aufgrund der Gefährlichkeit dieser Missionen wurden nur freiwillige Piloten für die Wild-Weasel-Aufgabe ausgebildet. Das inoffizielle Motto der Besatzungen wurde YGBSM (engl. You Gotta Be Shittin' Me, zu deutsch etwa „Du willst mich doch verarschen“), was angeblich die Standardaussage der ersten Wild-Weasel-EWOs (engl. Electronic Warfare Officer, zu deutsch etwa Elektronischer Kampfführungsoffizier) war, als sie erfuhren, was das Wild-Weasel-Konzept beinhaltet. Das erste Flugzeug, das im Jahr 1965 für diese Rolle erweitert wurde, war die F-100F Wild Weasel I. Da die F-100 nicht über die Leistungscharakteristiken verfügte, um in solch einer Gefahrenumgebung zu überleben, wurde die Rolle im Sommer 1966 von der Republic F-105 Thunderchief in der Variante F (Wild Weasel II) und später in der verbesserten Variante G (Wild Weasel III) übernommen. Aufgrund der Einstellung der F-105-Produktion im Jahr 1964 musste aber ein Nachfolger gesucht werden und wurde in der F-4C Phantom II gefunden, designiert als Wild Weasel IV. Schließlich bildete die E-Variante die Grundlage für die bekannteste und erfolgreichste Wild-Weasel-Konfiguration, der F-4G Wild Weasel V, die ihre Missionen 1978 aufnahm. Sie blieb als letzte Phantom-Version innerhalb der USAF bis 1996 im Einsatz und arbeitete zusammen mit der F-16 Fighting Falcon im „Hunter-Killer-Team“. Heute wird die Wild-Weasel-Rolle nur noch von der F-16 CJ Block 50/52 durchgeführt (unter anderem auch auf der Spangdahlem Air Base in Deutschland stationiert), auch als SAM-Hunter bekannt. (de)
  • Wild Weasel ist eine inoffizielle Bezeichnung für Flugzeuge der United States Air Force, die mit der Unterdrückung der feindlichen Luftabwehr (engl. SEAD) beauftragt sind. Der Name stammt vom Wild-Weasel-Projekt, dem ersten Entwicklungsprogramm für Luftabwehr- und Radarbekämpfungsflugzeuge. Das Wild-Weasel-Konzept wurde während des Vietnamkriegs entwickelt, um speziell gegen die hohe Anzahl der nordvietnamesischen radargelenkten Boden-Luft-Raketen (engl. SAM) vorgehen zu können. Im Einsatz wird nach Ausstrahlungen von Feuerleitradargeräten gesucht oder die Aufschaltung des Wild-Weasel-Flugzeugs provoziert, um die Position mittels Triangulation zu bestimmen und anschließend zu markieren. Danach wird die Radarstellung entweder mit Raketen, die über einen speziellen auf die Sendeimpulse des Radars reagierenden Suchkopf verfügen (engl. Anti-Radiation Missile (ARM), beispielsweise AGM-45 Shrike, AGM-78 Standard ARM, AGM-88 HARM (High-Speed ARM)) oder fallweise auch mit konventioneller Bewaffnung bekämpft. Die Missionen werden meistens in einer 4er-Formation oder zwei 2er-Formationen geflogen, wobei ein Teil den „Lockvogel“ spielt, während der andere Teil den Angriff übernimmt; diese Aufteilung wird auch „Hunter-Killer-Team“ genannt.Als die Bombardierung Nordvietnams 1972 im Rahmen der Operation Linebacker wieder aufgenommen wurde, flogen gemischte Formationen aus zwei F-105G und zwei F4. Dabei fungierten die F-105G als „Hunter“, welche die Identifizierung und Bekämpfung des Radars zur Aufgabe hatten. Die „Killer“-Komponente flog F-4D/E Phantoms und griff die markierten SAM-Stellungen mit konventionellen Bomben an, um Startgeräte und Raketen zu zerstören.Aufgrund der Gefährlichkeit dieser Missionen wurden nur freiwillige Piloten für die Wild-Weasel-Aufgabe ausgebildet. Das inoffizielle Motto der Besatzungen wurde YGBSM (engl. You Gotta Be Shittin' Me, zu deutsch etwa „Du willst mich doch verarschen“), was angeblich die Standardaussage der ersten Wild-Weasel-EWOs (engl. Electronic Warfare Officer, zu deutsch etwa Elektronischer Kampfführungsoffizier) war, als sie erfuhren, was das Wild-Weasel-Konzept beinhaltet. Das erste Flugzeug, das im Jahr 1965 für diese Rolle erweitert wurde, war die F-100F Wild Weasel I. Da die F-100 nicht über die Leistungscharakteristiken verfügte, um in solch einer Gefahrenumgebung zu überleben, wurde die Rolle im Sommer 1966 von der Republic F-105 Thunderchief in der Variante F (Wild Weasel II) und später in der verbesserten Variante G (Wild Weasel III) übernommen. Aufgrund der Einstellung der F-105-Produktion im Jahr 1964 musste aber ein Nachfolger gesucht werden und wurde in der F-4C Phantom II gefunden, designiert als Wild Weasel IV. Schließlich bildete die E-Variante die Grundlage für die bekannteste und erfolgreichste Wild-Weasel-Konfiguration, der F-4G Wild Weasel V, die ihre Missionen 1978 aufnahm. Sie blieb als letzte Phantom-Version innerhalb der USAF bis 1996 im Einsatz und arbeitete zusammen mit der F-16 Fighting Falcon im „Hunter-Killer-Team“. Heute wird die Wild-Weasel-Rolle nur noch von der F-16 CJ Block 50/52 durchgeführt (unter anderem auch auf der Spangdahlem Air Base in Deutschland stationiert), auch als SAM-Hunter bekannt. (de)
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  • Wild Weasel ist eine inoffizielle Bezeichnung für Flugzeuge der United States Air Force, die mit der Unterdrückung der feindlichen Luftabwehr (engl. SEAD) beauftragt sind. Der Name stammt vom Wild-Weasel-Projekt, dem ersten Entwicklungsprogramm für Luftabwehr- und Radarbekämpfungsflugzeuge. Das Wild-Weasel-Konzept wurde während des Vietnamkriegs entwickelt, um speziell gegen die hohe Anzahl der nordvietnamesischen radargelenkten Boden-Luft-Raketen (engl. SAM) vorgehen zu können. (de)
  • Wild Weasel ist eine inoffizielle Bezeichnung für Flugzeuge der United States Air Force, die mit der Unterdrückung der feindlichen Luftabwehr (engl. SEAD) beauftragt sind. Der Name stammt vom Wild-Weasel-Projekt, dem ersten Entwicklungsprogramm für Luftabwehr- und Radarbekämpfungsflugzeuge. Das Wild-Weasel-Konzept wurde während des Vietnamkriegs entwickelt, um speziell gegen die hohe Anzahl der nordvietnamesischen radargelenkten Boden-Luft-Raketen (engl. SAM) vorgehen zu können. (de)
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  • Wild Weasel (de)
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