Der Wiener Dioskurides (auch Anicia-Juliana-Kodex) ist eine spätantike Sammelhandschrift in griechischer Sprache, die vor allem Texte des Arztes Pedanios Dioskurides enthält und sich seit dem 16. Jahrhundert in Wien befindet. Der Text ist mit zahlreichen Pflanzenbildern, figürlichen Malereien und zoologischen Illustrationen versehen. Angefertigt wurde die Handschrift um das Jahr 512 für Anicia Juliana, eine vornehme Römerin von kaiserlicher Abstammung. Heute ist sie ein wertvolles Quellenwerk für antike Naturwissenschaften und frühbyzantinische Kunst- und Kulturgeschichte. Seit 1997 zählt sie zum UNESCO-Weltdokumentenerbe. Aufbewahrungsort ist die Österreichische Nationalbibliothek, wo sie die Signatur Codex medicus Graecus 1 hat. Sie umfasst heute 485 großformatige Pergamentblätter (etwa

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  • Der Wiener Dioskurides (auch Anicia-Juliana-Kodex) ist eine spätantike Sammelhandschrift in griechischer Sprache, die vor allem Texte des Arztes Pedanios Dioskurides enthält und sich seit dem 16. Jahrhundert in Wien befindet. Der Text ist mit zahlreichen Pflanzenbildern, figürlichen Malereien und zoologischen Illustrationen versehen. Angefertigt wurde die Handschrift um das Jahr 512 für Anicia Juliana, eine vornehme Römerin von kaiserlicher Abstammung. Heute ist sie ein wertvolles Quellenwerk für antike Naturwissenschaften und frühbyzantinische Kunst- und Kulturgeschichte. Seit 1997 zählt sie zum UNESCO-Weltdokumentenerbe. Aufbewahrungsort ist die Österreichische Nationalbibliothek, wo sie die Signatur Codex medicus Graecus 1 hat. Sie umfasst heute 485 großformatige Pergamentblätter (etwa 30 × 37 cm). Den Hauptteil bildet ein umfangreiches Kräuterbuch, genannt Dioskuridesherbarium, mit 383 Beschreibungen und Miniaturen von Heilpflanzen. Die meisten Texte sind der Materia Medica von Pedanios Dioskurides entnommen, aber auch Texte von Krateuas und Galenos fanden Verwendung. Danach folgen fünf weitere naturkundliche Werke: das Carmen de viribus herbarum (ein Gedicht über Heilpflanzen) sowie vier Paraphrasen (Bearbeitungen von Texten anderer Autoren): die Paraphrase des Euteknios zu den „Theriaka“ des Nikandros von Kolophon, die Paraphrase des Euteknios zu den „Alexipharmaka“ des Nikandros von Kolophon, die Paraphrase der „Halieutika“ des Oppianos und die Paraphrase der „Ornithiaka“ des Dionysios. Den Anhang bildet mit dem Fragment eines Menäon ein liturgischer Text aus dem 11. Jahrhundert. (de)
  • Der Wiener Dioskurides (auch Anicia-Juliana-Kodex) ist eine spätantike Sammelhandschrift in griechischer Sprache, die vor allem Texte des Arztes Pedanios Dioskurides enthält und sich seit dem 16. Jahrhundert in Wien befindet. Der Text ist mit zahlreichen Pflanzenbildern, figürlichen Malereien und zoologischen Illustrationen versehen. Angefertigt wurde die Handschrift um das Jahr 512 für Anicia Juliana, eine vornehme Römerin von kaiserlicher Abstammung. Heute ist sie ein wertvolles Quellenwerk für antike Naturwissenschaften und frühbyzantinische Kunst- und Kulturgeschichte. Seit 1997 zählt sie zum UNESCO-Weltdokumentenerbe. Aufbewahrungsort ist die Österreichische Nationalbibliothek, wo sie die Signatur Codex medicus Graecus 1 hat. Sie umfasst heute 485 großformatige Pergamentblätter (etwa 30 × 37 cm). Den Hauptteil bildet ein umfangreiches Kräuterbuch, genannt Dioskuridesherbarium, mit 383 Beschreibungen und Miniaturen von Heilpflanzen. Die meisten Texte sind der Materia Medica von Pedanios Dioskurides entnommen, aber auch Texte von Krateuas und Galenos fanden Verwendung. Danach folgen fünf weitere naturkundliche Werke: das Carmen de viribus herbarum (ein Gedicht über Heilpflanzen) sowie vier Paraphrasen (Bearbeitungen von Texten anderer Autoren): die Paraphrase des Euteknios zu den „Theriaka“ des Nikandros von Kolophon, die Paraphrase des Euteknios zu den „Alexipharmaka“ des Nikandros von Kolophon, die Paraphrase der „Halieutika“ des Oppianos und die Paraphrase der „Ornithiaka“ des Dionysios. Den Anhang bildet mit dem Fragment eines Menäon ein liturgischer Text aus dem 11. Jahrhundert. (de)
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  • Der Wiener Dioskurides (auch Anicia-Juliana-Kodex) ist eine spätantike Sammelhandschrift in griechischer Sprache, die vor allem Texte des Arztes Pedanios Dioskurides enthält und sich seit dem 16. Jahrhundert in Wien befindet. Der Text ist mit zahlreichen Pflanzenbildern, figürlichen Malereien und zoologischen Illustrationen versehen. Angefertigt wurde die Handschrift um das Jahr 512 für Anicia Juliana, eine vornehme Römerin von kaiserlicher Abstammung. Heute ist sie ein wertvolles Quellenwerk für antike Naturwissenschaften und frühbyzantinische Kunst- und Kulturgeschichte. Seit 1997 zählt sie zum UNESCO-Weltdokumentenerbe. Aufbewahrungsort ist die Österreichische Nationalbibliothek, wo sie die Signatur Codex medicus Graecus 1 hat. Sie umfasst heute 485 großformatige Pergamentblätter (etwa (de)
  • Der Wiener Dioskurides (auch Anicia-Juliana-Kodex) ist eine spätantike Sammelhandschrift in griechischer Sprache, die vor allem Texte des Arztes Pedanios Dioskurides enthält und sich seit dem 16. Jahrhundert in Wien befindet. Der Text ist mit zahlreichen Pflanzenbildern, figürlichen Malereien und zoologischen Illustrationen versehen. Angefertigt wurde die Handschrift um das Jahr 512 für Anicia Juliana, eine vornehme Römerin von kaiserlicher Abstammung. Heute ist sie ein wertvolles Quellenwerk für antike Naturwissenschaften und frühbyzantinische Kunst- und Kulturgeschichte. Seit 1997 zählt sie zum UNESCO-Weltdokumentenerbe. Aufbewahrungsort ist die Österreichische Nationalbibliothek, wo sie die Signatur Codex medicus Graecus 1 hat. Sie umfasst heute 485 großformatige Pergamentblätter (etwa (de)
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