Werner August Friedrich Hartmann (* 30. Januar 1912 in Friedenau; † 8. März 1988 in Dresden) war ein deutscher Physiker und Elektrotechniker. Er gilt als Begründer der Mikroelektronik in der DDR. Bereits im Studium an der TH Berlin-Charlottenburg beschäftigte sich Werner Hartmann bei Nobelpreisträger Gustav Hertz mit der noch jungen Halbleiterphysik. Von 1935 bis 1945 war er in der Industrieforschung (Siemens, Fernseh GmbH) mit Halbleitern und elektronischen Spezialausrüstungen befasst. Wie auch andere deutsche Wissenschaftler wurde er 1945 zur Mitarbeit am sowjetischen Atomprogramm in die UdSSR verpflichtet und hat dort bis 1955 unter Leitung von Gustav Hertz Arbeiten zur Kernstrahlungsmesstechnik ausgeführt.

Property Value
dbo:abstract
  • Werner August Friedrich Hartmann (* 30. Januar 1912 in Friedenau; † 8. März 1988 in Dresden) war ein deutscher Physiker und Elektrotechniker. Er gilt als Begründer der Mikroelektronik in der DDR. Bereits im Studium an der TH Berlin-Charlottenburg beschäftigte sich Werner Hartmann bei Nobelpreisträger Gustav Hertz mit der noch jungen Halbleiterphysik. Von 1935 bis 1945 war er in der Industrieforschung (Siemens, Fernseh GmbH) mit Halbleitern und elektronischen Spezialausrüstungen befasst. Wie auch andere deutsche Wissenschaftler wurde er 1945 zur Mitarbeit am sowjetischen Atomprogramm in die UdSSR verpflichtet und hat dort bis 1955 unter Leitung von Gustav Hertz Arbeiten zur Kernstrahlungsmesstechnik ausgeführt. Zurückgekehrt nach Deutschland – in die DDR – gründete und leitete Hartmann in Dresden einen wissenschaftsbasierten Industriebetrieb und erwarb parallel akademische Würden (Habilitation, Professur). Die frühe Gründung der Arbeitsstelle für Molekularelektronik (AME) in Dresden 1961, die er bis 1974 mit großem Erfolg leitete, weist ihn als Mikroelektronik-Pionier von europäischem Rang aus. Diese Arbeitsstelle war die Keimzelle für das heutige Mikroelektronik-Cluster Silicon Saxony. Dank seiner Leistungsorientierung genoss Hartmann vielfache Anerkennung (z. B. zweifache Auszeichnung mit dem Nationalpreis der DDR), aber als parteiloser Wissenschafts- und Wirtschaftsfunktionär war er eine seltene Ausnahme in der DDR-Nomenklatur. Eine Stasi-Intrige lieferte den Vorwand, ihn 1974 wegen „staatsfeindlicher Einstellung“ fristlos zu entlassen. Erst nach seinem Tod verhalfen ihm die Lockerungen infolge der Friedlichen Revolution zu mehr Anerkennung. (de)
  • Werner August Friedrich Hartmann (* 30. Januar 1912 in Friedenau; † 8. März 1988 in Dresden) war ein deutscher Physiker und Elektrotechniker. Er gilt als Begründer der Mikroelektronik in der DDR. Bereits im Studium an der TH Berlin-Charlottenburg beschäftigte sich Werner Hartmann bei Nobelpreisträger Gustav Hertz mit der noch jungen Halbleiterphysik. Von 1935 bis 1945 war er in der Industrieforschung (Siemens, Fernseh GmbH) mit Halbleitern und elektronischen Spezialausrüstungen befasst. Wie auch andere deutsche Wissenschaftler wurde er 1945 zur Mitarbeit am sowjetischen Atomprogramm in die UdSSR verpflichtet und hat dort bis 1955 unter Leitung von Gustav Hertz Arbeiten zur Kernstrahlungsmesstechnik ausgeführt. Zurückgekehrt nach Deutschland – in die DDR – gründete und leitete Hartmann in Dresden einen wissenschaftsbasierten Industriebetrieb und erwarb parallel akademische Würden (Habilitation, Professur). Die frühe Gründung der Arbeitsstelle für Molekularelektronik (AME) in Dresden 1961, die er bis 1974 mit großem Erfolg leitete, weist ihn als Mikroelektronik-Pionier von europäischem Rang aus. Diese Arbeitsstelle war die Keimzelle für das heutige Mikroelektronik-Cluster Silicon Saxony. Dank seiner Leistungsorientierung genoss Hartmann vielfache Anerkennung (z. B. zweifache Auszeichnung mit dem Nationalpreis der DDR), aber als parteiloser Wissenschafts- und Wirtschaftsfunktionär war er eine seltene Ausnahme in der DDR-Nomenklatur. Eine Stasi-Intrige lieferte den Vorwand, ihn 1974 wegen „staatsfeindlicher Einstellung“ fristlos zu entlassen. Erst nach seinem Tod verhalfen ihm die Lockerungen infolge der Friedlichen Revolution zu mehr Anerkennung. (de)
dbo:birthDate
  • 1912-01-30 (xsd:date)
dbo:birthPlace
dbo:deathDate
  • 1988-03-08 (xsd:date)
dbo:deathPlace
dbo:individualisedGnd
  • 128618477
dbo:thumbnail
dbo:viafId
  • 18281090
dbo:wikiPageExternalLink
dbo:wikiPageID
  • 122352 (xsd:integer)
dbo:wikiPageRevisionID
  • 158684153 (xsd:integer)
prop-de:aDatum
  • 1939-02-04 (xsd:date)
  • 1939-06-14 (xsd:date)
prop-de:autor
  • Heiko Weckbrodt
  • V. I. Baranow
  • Werner Hartmann
  • als Hrsg.
prop-de:band
  • 4 (xsd:integer)
  • 6 (xsd:integer)
  • 28 (xsd:integer)
  • 102 (xsd:integer)
  • Band V
prop-de:code
  • A
prop-de:datum
  • 1936 (xsd:integer)
  • 1956 (xsd:integer)
  • 1957 (xsd:integer)
  • 1958 (xsd:integer)
  • 1959 (xsd:integer)
  • 1962 (xsd:integer)
  • 1967 (xsd:integer)
  • 1969 (xsd:integer)
  • 1973 (xsd:integer)
  • 1978 (xsd:integer)
  • 2000 (xsd:integer)
  • 1961-10-09 (xsd:date)
  • 2011-08-26 (xsd:date)
  • ohne Datum
prop-de:dim
  • 25 (xsd:integer)
prop-de:doi
  • 101007 (xsd:integer)
prop-de:ew
  • 1377836389 (xsd:integer)
prop-de:hrsg
prop-de:kommentar
  • TH Dresden, Habilitationsschrift vom 16. März 1956
  • Band 11713 – VEB Vakutronik Dresden
  • Band 11718 – Zentrum Mikroelektronik Dresden
  • Dissertation an der Technischen Hochschule Berlin
  • mit Fritz Bernhard
prop-de:kurzbeschreibung
  • deutscher Physiker und Elektrotechniker
prop-de:land
  • US
prop-de:ns
  • 51133275 (xsd:integer)
prop-de:nummer
  • 6 (xsd:integer)
  • 11 (xsd:integer)
prop-de:oclc
  • 73871586 (xsd:integer)
prop-de:ort
  • Berlin
  • Dresden
  • Leipzig
  • Moskau
prop-de:region
  • DE-RP
prop-de:sammelwerk
  • Annalen der Physik
  • Zeitschrift für Physik
  • Handbuch der Messtechnik in der Betriebskontrolle
  • Impuls
  • Kernenergie
  • Lehrbuch der Kernphysik, Band 1
  • Nachrichtentechnik – Elektronik
  • unveröffentlicht in Privatbesitz
  • Technische Sammlungen der Stadt Dresden; Nachlass Prof. Werner Hartmann 1961–1974; Signatur: W H 11
  • Sächsisches Hauptstaatsarchiv, Findbuch 11718-413 Zentrum für Mikroelektronik Dresden, 14. Dezember 1960
  • Sächsisches Hauptstaatsarchiv, Findbuch 11718-413 Zentrum für Mikroelektronik Dresden, Signatur 1902/2
  • Technische Sammlungen Dresden; Nachlass Prof. Werner Hartmann 1961–1974; Signatur W H 11
  • Sächsisches Hauptstaatsarchiv, Findbuch 11718-413 Zentrum für Mikroelektronik Dresden, Signatur 1904a/1
  • Gustav Hertz in der Entwicklung der modernen Physik – Festschrift zum 80. Geburtstag von Gustav Hertz am 22. Juli 1967
prop-de:titel
  • 1.57788E9
  • Unterlagen der arbeitsstelle für molekularelektronik
  • Electron emissive cathode
  • Image storage tube
  • Professor Werner Hartmann
  • Unterlagen des VEB Vakutronik
prop-de:titelerg
  • Triumph und Niederlage des Begründers der DDR-Mikroelektronik
prop-de:typ
  • p
  • wl
prop-de:type
  • landmark
prop-de:url
prop-de:vNr
  • 2242395 (xsd:integer)
  • 2250721 (xsd:integer)
prop-de:zugriff
  • 2011-01-04 (xsd:date)
  • 2011-12-01 (xsd:date)
  • 2011-12-16 (xsd:date)
  • 2012-01-30 (xsd:date)
dc:description
  • deutscher Physiker und Elektrotechniker
dct:subject
georss:point
  • 51.133275 13.77836389
rdf:type
rdfs:comment
  • Werner August Friedrich Hartmann (* 30. Januar 1912 in Friedenau; † 8. März 1988 in Dresden) war ein deutscher Physiker und Elektrotechniker. Er gilt als Begründer der Mikroelektronik in der DDR. Bereits im Studium an der TH Berlin-Charlottenburg beschäftigte sich Werner Hartmann bei Nobelpreisträger Gustav Hertz mit der noch jungen Halbleiterphysik. Von 1935 bis 1945 war er in der Industrieforschung (Siemens, Fernseh GmbH) mit Halbleitern und elektronischen Spezialausrüstungen befasst. Wie auch andere deutsche Wissenschaftler wurde er 1945 zur Mitarbeit am sowjetischen Atomprogramm in die UdSSR verpflichtet und hat dort bis 1955 unter Leitung von Gustav Hertz Arbeiten zur Kernstrahlungsmesstechnik ausgeführt. (de)
  • Werner August Friedrich Hartmann (* 30. Januar 1912 in Friedenau; † 8. März 1988 in Dresden) war ein deutscher Physiker und Elektrotechniker. Er gilt als Begründer der Mikroelektronik in der DDR. Bereits im Studium an der TH Berlin-Charlottenburg beschäftigte sich Werner Hartmann bei Nobelpreisträger Gustav Hertz mit der noch jungen Halbleiterphysik. Von 1935 bis 1945 war er in der Industrieforschung (Siemens, Fernseh GmbH) mit Halbleitern und elektronischen Spezialausrüstungen befasst. Wie auch andere deutsche Wissenschaftler wurde er 1945 zur Mitarbeit am sowjetischen Atomprogramm in die UdSSR verpflichtet und hat dort bis 1955 unter Leitung von Gustav Hertz Arbeiten zur Kernstrahlungsmesstechnik ausgeführt. (de)
rdfs:label
  • DMS (de)
  • Werner Hartmann (Physiker) (de)
  • DMS (de)
  • Werner Hartmann (Physiker) (de)
owl:sameAs
geo:lat
  • 51.133274 (xsd:float)
geo:long
  • 13.778364 (xsd:float)
prov:wasDerivedFrom
foaf:depiction
foaf:givenName
  • Werner
foaf:isPrimaryTopicOf
foaf:name
  • Werner Hartmann
  • AME (de)
foaf:surname
  • Hartmann
is dbo:chairman of
is dbo:wikiPageDisambiguates of
is dbo:wikiPageRedirects of
is foaf:primaryTopic of