Walther Kienast (* 31. Dezember 1896 in Berlin; † 17. Mai 1985 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Historiker. Er befasste sich vor allem mit der mittelalterlichen Geschichte Mittel- und Westeuropas sowie mit der vergleichenden Verfassungsgeschichte. Erfolgreich entnazifiziert konnte Kienast ab 1947 wieder für die 1949 erstmals wieder erscheinende HZ tätig werden: Bis 1968 war der zunächst nicht als ordentlicher Professor einsetzbare Kienast Mitherausgeber der HZ und verantwortlich für den Rezensionsteil, außerdem Herausgeber der HZ-Sonderhefte 1 bis 6 (1962 bis 1978).

Property Value
dbo:abstract
  • Walther Kienast (* 31. Dezember 1896 in Berlin; † 17. Mai 1985 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Historiker. Er befasste sich vor allem mit der mittelalterlichen Geschichte Mittel- und Westeuropas sowie mit der vergleichenden Verfassungsgeschichte. Kienast, evangelischer Sohn eines Kaufmanns, war ab 1905 in Berlin zum Realgymnasium gegangen, bevor er 1918 an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin ein Studium der Geschichte und Klassischen Philologie aufnahm. Die Promotion erreichte er, betreut von seinem wichtigsten akademischen Lehrer Dietrich Schäfer, 1923 mit der Arbeit Die deutschen Fürsten im Dienste der Westmächte bis zum Tode Philipps des Schönen. Ab 1925 war er im Archivdienst tätig und bereitete seine Habilitation unter dem Titel Die Anfänge des europäischen Staatensystems im Mittelalter vor, die er 1933 bei Robert Holtzmann abschloss. Seitdem war Kienast, der 1933 in die NSDAP eingetreten war, zunächst Privatdozent, später wissenschaftlicher Assistent an der Berliner Universität, von 1935 bis 1943 auch Mitherausgeber der Historischen Zeitschrift (HZ). Von 1939 bis 1945 war er ordentlicher Professor für Mittlere Geschichte an der Universität Graz. Dort wurde er 1945 als Nichtösterreicher und wegen der noch nicht erfolgten Entnazifizierung als „politisch belastet“ entlassen. Erfolgreich entnazifiziert konnte Kienast ab 1947 wieder für die 1949 erstmals wieder erscheinende HZ tätig werden: Bis 1968 war der zunächst nicht als ordentlicher Professor einsetzbare Kienast Mitherausgeber der HZ und verantwortlich für den Rezensionsteil, außerdem Herausgeber der HZ-Sonderhefte 1 bis 6 (1962 bis 1978). Daneben erhielt Kienast 1948 einen Lehrauftrag an der Universität Frankfurt am Main. 1953 wurde er Dozent an der Technischen Hochschule Darmstadt. Im selben Jahr folgte die Ernennung zum außerordentlichen Professor in Frankfurt. 1954 wurde er dort zum persönlichen Ordinarius ernannt, von 1960 bis zur Emeritierung 1962 war er Inhaber eines Frankfurter Lehrstuhls für Mittlere und Neuere Geschichte sowie Historische Hilfswissenschaften. Seit 1956 war Kienast Mitglied der International Commission for the History of Representation and Parliamentarial Institutions. Er war verheiratet und hatte ein Kind. (de)
  • Walther Kienast (* 31. Dezember 1896 in Berlin; † 17. Mai 1985 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Historiker. Er befasste sich vor allem mit der mittelalterlichen Geschichte Mittel- und Westeuropas sowie mit der vergleichenden Verfassungsgeschichte. Kienast, evangelischer Sohn eines Kaufmanns, war ab 1905 in Berlin zum Realgymnasium gegangen, bevor er 1918 an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin ein Studium der Geschichte und Klassischen Philologie aufnahm. Die Promotion erreichte er, betreut von seinem wichtigsten akademischen Lehrer Dietrich Schäfer, 1923 mit der Arbeit Die deutschen Fürsten im Dienste der Westmächte bis zum Tode Philipps des Schönen. Ab 1925 war er im Archivdienst tätig und bereitete seine Habilitation unter dem Titel Die Anfänge des europäischen Staatensystems im Mittelalter vor, die er 1933 bei Robert Holtzmann abschloss. Seitdem war Kienast, der 1933 in die NSDAP eingetreten war, zunächst Privatdozent, später wissenschaftlicher Assistent an der Berliner Universität, von 1935 bis 1943 auch Mitherausgeber der Historischen Zeitschrift (HZ). Von 1939 bis 1945 war er ordentlicher Professor für Mittlere Geschichte an der Universität Graz. Dort wurde er 1945 als Nichtösterreicher und wegen der noch nicht erfolgten Entnazifizierung als „politisch belastet“ entlassen. Erfolgreich entnazifiziert konnte Kienast ab 1947 wieder für die 1949 erstmals wieder erscheinende HZ tätig werden: Bis 1968 war der zunächst nicht als ordentlicher Professor einsetzbare Kienast Mitherausgeber der HZ und verantwortlich für den Rezensionsteil, außerdem Herausgeber der HZ-Sonderhefte 1 bis 6 (1962 bis 1978). Daneben erhielt Kienast 1948 einen Lehrauftrag an der Universität Frankfurt am Main. 1953 wurde er Dozent an der Technischen Hochschule Darmstadt. Im selben Jahr folgte die Ernennung zum außerordentlichen Professor in Frankfurt. 1954 wurde er dort zum persönlichen Ordinarius ernannt, von 1960 bis zur Emeritierung 1962 war er Inhaber eines Frankfurter Lehrstuhls für Mittlere und Neuere Geschichte sowie Historische Hilfswissenschaften. Seit 1956 war Kienast Mitglied der International Commission for the History of Representation and Parliamentarial Institutions. Er war verheiratet und hatte ein Kind. (de)
dbo:birthDate
  • 1896-12-31 (xsd:date)
dbo:birthPlace
dbo:deathDate
  • 1985-05-17 (xsd:date)
dbo:deathPlace
dbo:individualisedGnd
  • 118931865
dbo:lccn
  • n/86/126057
dbo:viafId
  • 109893489
dbo:wikiPageID
  • 3793669 (xsd:integer)
dbo:wikiPageRevisionID
  • 143982683 (xsd:integer)
prop-de:kurzbeschreibung
  • deutscher Historiker
prop-de:typ
  • p
dc:description
  • deutscher Historiker
dct:subject
rdf:type
rdfs:comment
  • Walther Kienast (* 31. Dezember 1896 in Berlin; † 17. Mai 1985 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Historiker. Er befasste sich vor allem mit der mittelalterlichen Geschichte Mittel- und Westeuropas sowie mit der vergleichenden Verfassungsgeschichte. Erfolgreich entnazifiziert konnte Kienast ab 1947 wieder für die 1949 erstmals wieder erscheinende HZ tätig werden: Bis 1968 war der zunächst nicht als ordentlicher Professor einsetzbare Kienast Mitherausgeber der HZ und verantwortlich für den Rezensionsteil, außerdem Herausgeber der HZ-Sonderhefte 1 bis 6 (1962 bis 1978). (de)
  • Walther Kienast (* 31. Dezember 1896 in Berlin; † 17. Mai 1985 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Historiker. Er befasste sich vor allem mit der mittelalterlichen Geschichte Mittel- und Westeuropas sowie mit der vergleichenden Verfassungsgeschichte. Erfolgreich entnazifiziert konnte Kienast ab 1947 wieder für die 1949 erstmals wieder erscheinende HZ tätig werden: Bis 1968 war der zunächst nicht als ordentlicher Professor einsetzbare Kienast Mitherausgeber der HZ und verantwortlich für den Rezensionsteil, außerdem Herausgeber der HZ-Sonderhefte 1 bis 6 (1962 bis 1978). (de)
rdfs:label
  • Walther Kienast (de)
  • Walther Kienast (de)
owl:sameAs
prov:wasDerivedFrom
foaf:givenName
  • Walther
foaf:isPrimaryTopicOf
foaf:name
  • Kienast, Walther (de)
  • Walther Kienast
foaf:surname
  • Kienast
is dbo:wikiPageDisambiguates of
is foaf:primaryTopic of