Die Vertreibung der Indianer (englisch Indian Removal) bezeichnet eine infolge des Indian Removal Act von 1830 aufgekommene Praxis der damaligen USA, Indianervölker östlich des Mississippi in Gebiete westlich des Flusses umzusiedeln, um deren bisheriges Land für die Besiedlung der Weißen zu gewinnen. Geschätzte 100.000 Indianer zogen dadurch in den Westen um – die meisten von ihnen in den 1830ern – und siedelten sich im sogenannten Indianerterritorium an, dem heutigen Staat Oklahoma.

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  • Die Vertreibung der Indianer (englisch Indian Removal) bezeichnet eine infolge des Indian Removal Act von 1830 aufgekommene Praxis der damaligen USA, Indianervölker östlich des Mississippi in Gebiete westlich des Flusses umzusiedeln, um deren bisheriges Land für die Besiedlung der Weißen zu gewinnen. Geschätzte 100.000 Indianer zogen dadurch in den Westen um – die meisten von ihnen in den 1830ern – und siedelten sich im sogenannten Indianerterritorium an, dem heutigen Staat Oklahoma. Im Gegensatz zu manchen modernen Missdeutungen befahl das Gesetz keineswegs die erzwungene Umsiedlung. Viele Indianer blieben tatsächlich im Osten. Die Stammeshäuptlinge oder prominente Vertreter wurden mit politischem Druck und finanziellen Anreizen zur Unterschreibung der Umsiedlungs-Verträge gebracht. Heftige Differenzen innerhalb der Indianerstämme waren die Folge. Der Vertrag von New Echota wurde beispielsweise von einer Fraktion prominenter Cherokee unterschrieben, jedoch nicht von den gewählten Stammeshäuptlingen. Die Vertragsbedingungen wurden von Präsident Martin Van Buren verschärft, was den Tod von geschätzten 4.000 Cherokee im Pfad der Tränen zur Folge hatte (meist durch Krankheit). Die Choctaw litten während der Umsiedlung ebenfalls sehr an Krankheiten. Das Leiden durch die Umsiedlung wurde weiterhin verschlimmert durch schlechte Verwaltung, inadäquate Versorgung (die Einschätzungen für Transport und Proviant waren auf dem Minimallevel) und das Fehlen von zugesicherten Rechten der Indianer vor und nach dem Transport. Die meisten Indianer fügten sich friedlich, oft mit bitterer Resignation, in die Bedingungen der Umsiedlungs-Verträge. Einige Gruppen jedoch begaben sich auf den Kriegspfad, um sich der Erfüllung der Umsiedlungsverträge zu widersetzen, was zeigt, dass die Verträge keineswegs freiwillig waren. Das führte zu zwei kurzen Kriegen (dem Black-Hawk-Krieg von 1832 und dem Zweiten Creekkrieg von 1836), und auch zum langen und verlustreichen Zweiten Seminolenkrieg (1835–1842). Schließlich siegte aber die materielle und kriegerische Übermacht. (de)
  • Die Vertreibung der Indianer (englisch Indian Removal) bezeichnet eine infolge des Indian Removal Act von 1830 aufgekommene Praxis der damaligen USA, Indianervölker östlich des Mississippi in Gebiete westlich des Flusses umzusiedeln, um deren bisheriges Land für die Besiedlung der Weißen zu gewinnen. Geschätzte 100.000 Indianer zogen dadurch in den Westen um – die meisten von ihnen in den 1830ern – und siedelten sich im sogenannten Indianerterritorium an, dem heutigen Staat Oklahoma. Im Gegensatz zu manchen modernen Missdeutungen befahl das Gesetz keineswegs die erzwungene Umsiedlung. Viele Indianer blieben tatsächlich im Osten. Die Stammeshäuptlinge oder prominente Vertreter wurden mit politischem Druck und finanziellen Anreizen zur Unterschreibung der Umsiedlungs-Verträge gebracht. Heftige Differenzen innerhalb der Indianerstämme waren die Folge. Der Vertrag von New Echota wurde beispielsweise von einer Fraktion prominenter Cherokee unterschrieben, jedoch nicht von den gewählten Stammeshäuptlingen. Die Vertragsbedingungen wurden von Präsident Martin Van Buren verschärft, was den Tod von geschätzten 4.000 Cherokee im Pfad der Tränen zur Folge hatte (meist durch Krankheit). Die Choctaw litten während der Umsiedlung ebenfalls sehr an Krankheiten. Das Leiden durch die Umsiedlung wurde weiterhin verschlimmert durch schlechte Verwaltung, inadäquate Versorgung (die Einschätzungen für Transport und Proviant waren auf dem Minimallevel) und das Fehlen von zugesicherten Rechten der Indianer vor und nach dem Transport. Die meisten Indianer fügten sich friedlich, oft mit bitterer Resignation, in die Bedingungen der Umsiedlungs-Verträge. Einige Gruppen jedoch begaben sich auf den Kriegspfad, um sich der Erfüllung der Umsiedlungsverträge zu widersetzen, was zeigt, dass die Verträge keineswegs freiwillig waren. Das führte zu zwei kurzen Kriegen (dem Black-Hawk-Krieg von 1832 und dem Zweiten Creekkrieg von 1836), und auch zum langen und verlustreichen Zweiten Seminolenkrieg (1835–1842). Schließlich siegte aber die materielle und kriegerische Übermacht. (de)
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  • Die Vertreibung der Indianer (englisch Indian Removal) bezeichnet eine infolge des Indian Removal Act von 1830 aufgekommene Praxis der damaligen USA, Indianervölker östlich des Mississippi in Gebiete westlich des Flusses umzusiedeln, um deren bisheriges Land für die Besiedlung der Weißen zu gewinnen. Geschätzte 100.000 Indianer zogen dadurch in den Westen um – die meisten von ihnen in den 1830ern – und siedelten sich im sogenannten Indianerterritorium an, dem heutigen Staat Oklahoma. (de)
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