Als Verbrüderung (auch Fraternisierung oder Fraternisation von lateinisch frater ‚Bruder‘) wird die Zusammenarbeit von zwei oder mehreren Individuen, Personenverbünden und Staaten bezeichnet. Durch die Verbrüderung verpflichten sich die Beteiligten zur Brüderlichkeit untereinander. Die Verbrüderung ist ein gegenseitiges Versprechen zum gleichsamen Handeln mit zweck- und wertrationaler Zielsetzung, die den „Habitus“, also das innewohnende Verhalten, der Beteiligten aufeinander einschwört, durch die Einführung von Rechts-, Sicherheits- und Friedenskultur in der Gemeinschaft, zumeist begleitet von Ritualen.

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  • Als Verbrüderung (auch Fraternisierung oder Fraternisation von lateinisch frater ‚Bruder‘) wird die Zusammenarbeit von zwei oder mehreren Individuen, Personenverbünden und Staaten bezeichnet. Durch die Verbrüderung verpflichten sich die Beteiligten zur Brüderlichkeit untereinander. Die Verbrüderung ist ein gegenseitiges Versprechen zum gleichsamen Handeln mit zweck- und wertrationaler Zielsetzung, die den „Habitus“, also das innewohnende Verhalten, der Beteiligten aufeinander einschwört, durch die Einführung von Rechts-, Sicherheits- und Friedenskultur in der Gemeinschaft, zumeist begleitet von Ritualen. Die Verbrüderung nimmt verschiedene Formen an. Der schriftlich durch Vertrag formalisiert Übergang von Gütern in einer Gemeinschaft durch gegenseitige Zusage der Erbfolge ist die Erbverbrüderung. Die Schwurbruderschaft ist ein formalisierter Übergangsritus durch aussprechen eines Bekenntnisses unter Eid (vgl. Eidgenossenschaft). Zusätzlich kann mit ihr eine symbolische Gestik wie brüderlicher Umarmung oder Bruderkuss einhergehen. Die äußerste Form ist einander Blut zu reichen und bestimmt die Blutsbrüderschaft. Daneben ist gesondert die kirchliche Form der Verbrüderung zu sehen, die im engeren Sinn kirchliche Orden betrifft also die Brüder. Zuletzt wird seit Mitte des 19. Jahrhunderts der Begriff Verbrüderung in seiner Form gleichwertig genutzt zur Solidarität, und bezeichnet die Verbrüderung von Völkern im Sinne der Völkerverständigung. Die Verbrüderung erkennt traditionell die Ungleichheit der Brüder an, die sich zweck-verbünden, während die Solidarität die Universalität der Menschen streng genommen voraussetzt und die Erwartung der Gleichbehandlung voraus nimmt. In der Kultur ist das Thema Verbrüderung vielfach musikalisch und literarisch umgesetzt. Im Sinn der Völkerverbrüderung wird der Friedensnobelpreis verliehen. Verbrüderung wird oft in der Variante des Fremdwort Fraternisierung genutzt, um im Krieg (siehe Fraternisierung (Krieg)) die Verbundenheit zwischen Soldaten einander feindlich gesinnter Kriegsparteien oder zwischen Besatzungssoldaten und der einheimischen Bevölkerung zu benennen. Dies geht zumeist mit Verboten der Verbrüderung durch die jeweilige Führung der Kriegsparteien einher. (de)
  • Als Verbrüderung (auch Fraternisierung oder Fraternisation von lateinisch frater ‚Bruder‘) wird die Zusammenarbeit von zwei oder mehreren Individuen, Personenverbünden und Staaten bezeichnet. Durch die Verbrüderung verpflichten sich die Beteiligten zur Brüderlichkeit untereinander. Die Verbrüderung ist ein gegenseitiges Versprechen zum gleichsamen Handeln mit zweck- und wertrationaler Zielsetzung, die den „Habitus“, also das innewohnende Verhalten, der Beteiligten aufeinander einschwört, durch die Einführung von Rechts-, Sicherheits- und Friedenskultur in der Gemeinschaft, zumeist begleitet von Ritualen. Die Verbrüderung nimmt verschiedene Formen an. Der schriftlich durch Vertrag formalisiert Übergang von Gütern in einer Gemeinschaft durch gegenseitige Zusage der Erbfolge ist die Erbverbrüderung. Die Schwurbruderschaft ist ein formalisierter Übergangsritus durch aussprechen eines Bekenntnisses unter Eid (vgl. Eidgenossenschaft). Zusätzlich kann mit ihr eine symbolische Gestik wie brüderlicher Umarmung oder Bruderkuss einhergehen. Die äußerste Form ist einander Blut zu reichen und bestimmt die Blutsbrüderschaft. Daneben ist gesondert die kirchliche Form der Verbrüderung zu sehen, die im engeren Sinn kirchliche Orden betrifft also die Brüder. Zuletzt wird seit Mitte des 19. Jahrhunderts der Begriff Verbrüderung in seiner Form gleichwertig genutzt zur Solidarität, und bezeichnet die Verbrüderung von Völkern im Sinne der Völkerverständigung. Die Verbrüderung erkennt traditionell die Ungleichheit der Brüder an, die sich zweck-verbünden, während die Solidarität die Universalität der Menschen streng genommen voraussetzt und die Erwartung der Gleichbehandlung voraus nimmt. In der Kultur ist das Thema Verbrüderung vielfach musikalisch und literarisch umgesetzt. Im Sinn der Völkerverbrüderung wird der Friedensnobelpreis verliehen. Verbrüderung wird oft in der Variante des Fremdwort Fraternisierung genutzt, um im Krieg (siehe Fraternisierung (Krieg)) die Verbundenheit zwischen Soldaten einander feindlich gesinnter Kriegsparteien oder zwischen Besatzungssoldaten und der einheimischen Bevölkerung zu benennen. Dies geht zumeist mit Verboten der Verbrüderung durch die jeweilige Führung der Kriegsparteien einher. (de)
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  • 3-486-56192-8
  • 3-89669-717-X
  • 978-3-486-59172-9
  • 978-3-86309-031-9
  • 978-3-939459-48-4
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  • Wirtschaft und Gesellschaft (de)
  • Von Angesicht zu Angesicht (de)
  • Die Evolution der Kooperation (de)
  • Vom isländischen Mann zum norwegischen Gefolgsmann (de)
  • Die germanische Blutsbruderschaft (de)
  • Theorien kommunaler Ordnung in Europa (de)
  • Wirtschaft und Gesellschaft (de)
  • Von Angesicht zu Angesicht (de)
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  • Peter Blickle
  • Heiko Hiltmann
  • Leopold Hellmuth
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  • Bamberg
  • Konstanz
  • München
  • Norderstedt
  • Tübingen
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  • Schriften des Historischen Kollegs Kolloquien. 36
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  • Der Wandel direkter Kommunikation in der ost- und westeuropäischen Neuzeit
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  • Books on Demand
  • Oldenbourg
  • Oldenbourg Wissenschaftsverlag
  • UVK
  • J.C.B.Mohr
  • Universitätsbibliothek Bamberg
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  • Als Verbrüderung (auch Fraternisierung oder Fraternisation von lateinisch frater ‚Bruder‘) wird die Zusammenarbeit von zwei oder mehreren Individuen, Personenverbünden und Staaten bezeichnet. Durch die Verbrüderung verpflichten sich die Beteiligten zur Brüderlichkeit untereinander. Die Verbrüderung ist ein gegenseitiges Versprechen zum gleichsamen Handeln mit zweck- und wertrationaler Zielsetzung, die den „Habitus“, also das innewohnende Verhalten, der Beteiligten aufeinander einschwört, durch die Einführung von Rechts-, Sicherheits- und Friedenskultur in der Gemeinschaft, zumeist begleitet von Ritualen. (de)
  • Als Verbrüderung (auch Fraternisierung oder Fraternisation von lateinisch frater ‚Bruder‘) wird die Zusammenarbeit von zwei oder mehreren Individuen, Personenverbünden und Staaten bezeichnet. Durch die Verbrüderung verpflichten sich die Beteiligten zur Brüderlichkeit untereinander. Die Verbrüderung ist ein gegenseitiges Versprechen zum gleichsamen Handeln mit zweck- und wertrationaler Zielsetzung, die den „Habitus“, also das innewohnende Verhalten, der Beteiligten aufeinander einschwört, durch die Einführung von Rechts-, Sicherheits- und Friedenskultur in der Gemeinschaft, zumeist begleitet von Ritualen. (de)
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