Tyskertøs (Plural: Tyskertøser; deutsch etwa: „Deutschenflittchen“), im Norwegischen auch tyskerjente („Deutschenmädchen“) genannt, war ein abwertender Begriff, der insbesondere in Norwegen für norwegische Frauen verwendet wurde, die ein Liebesverhältnis mit einem deutschen Soldaten während der deutschen Besatzung Norwegens im Zweiten Weltkrieg hatten. Im weiteren Sinne bezieht sich der Begriff in Norwegen nicht nur auf Frauen aus dem eigenen Land, sondern auch aus anderen Ländern, die von Deutschen während des Krieges besetzt wurden. Kinder aus diesen Beziehungen wurden abwertend als tyskerbarna („Deutschenkinder“) oder tyskerunger bezeichnet, etwas weniger abwertend war der Ausdruck krigsbarna („Kriegskinder“). Den Frauen wurde vorgeworfen, mit dem Feind zusammenzuarbeiten, weshalb sie o

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  • Tyskertøs (Plural: Tyskertøser; deutsch etwa: „Deutschenflittchen“), im Norwegischen auch tyskerjente („Deutschenmädchen“) genannt, war ein abwertender Begriff, der insbesondere in Norwegen für norwegische Frauen verwendet wurde, die ein Liebesverhältnis mit einem deutschen Soldaten während der deutschen Besatzung Norwegens im Zweiten Weltkrieg hatten. Im weiteren Sinne bezieht sich der Begriff in Norwegen nicht nur auf Frauen aus dem eigenen Land, sondern auch aus anderen Ländern, die von Deutschen während des Krieges besetzt wurden. Kinder aus diesen Beziehungen wurden abwertend als tyskerbarna („Deutschenkinder“) oder tyskerunger bezeichnet, etwas weniger abwertend war der Ausdruck krigsbarna („Kriegskinder“). Den Frauen wurde vorgeworfen, mit dem Feind zusammenzuarbeiten, weshalb sie oft als Kollaborateure bezeichnet wurden. Nach dem Krieg wurde ein Teil der sogenannten Tyskertøser Opfer von umfassenden und groben Racheaktionen und Übergriffen. Die Frauen, die die deutschen Männer ehelichten, verloren größtenteils ihre norwegische Staatsbürgerschaft, wurden interniert und nach Deutschland geschickt. In Oslo wurde auf deutsche Initiative hin eine Kartei über Frauen eingerichtet, die sich mit Geschlechtskrankheiten ansteckten. In der Hauptstadt beschäftigten sich sechs Frauen und zwei Männer ausschließlich mit „Verstößen gegen die Moral, Anständigkeit und ehrbare Lebensführung“ (sedelighetssaker) während des Krieges. Die Deutschen assistierten der norwegischen Polizei bei Razzien, nach denen einzelne Frauen zwangsuntersucht wurden. Die Aktionen richteten sich nicht gegen die Prostitution, sondern waren als ein Glied in der Bekämpfung von Geschlechtskrankheiten gedacht. Die norwegischen Behörden nutzten nach der Befreiung die Kartei, um Menschen aufzuspüren, die mit Deutschen zusammen waren. (de)
  • Tyskertøs (Plural: Tyskertøser; deutsch etwa: „Deutschenflittchen“), im Norwegischen auch tyskerjente („Deutschenmädchen“) genannt, war ein abwertender Begriff, der insbesondere in Norwegen für norwegische Frauen verwendet wurde, die ein Liebesverhältnis mit einem deutschen Soldaten während der deutschen Besatzung Norwegens im Zweiten Weltkrieg hatten. Im weiteren Sinne bezieht sich der Begriff in Norwegen nicht nur auf Frauen aus dem eigenen Land, sondern auch aus anderen Ländern, die von Deutschen während des Krieges besetzt wurden. Kinder aus diesen Beziehungen wurden abwertend als tyskerbarna („Deutschenkinder“) oder tyskerunger bezeichnet, etwas weniger abwertend war der Ausdruck krigsbarna („Kriegskinder“). Den Frauen wurde vorgeworfen, mit dem Feind zusammenzuarbeiten, weshalb sie oft als Kollaborateure bezeichnet wurden. Nach dem Krieg wurde ein Teil der sogenannten Tyskertøser Opfer von umfassenden und groben Racheaktionen und Übergriffen. Die Frauen, die die deutschen Männer ehelichten, verloren größtenteils ihre norwegische Staatsbürgerschaft, wurden interniert und nach Deutschland geschickt. In Oslo wurde auf deutsche Initiative hin eine Kartei über Frauen eingerichtet, die sich mit Geschlechtskrankheiten ansteckten. In der Hauptstadt beschäftigten sich sechs Frauen und zwei Männer ausschließlich mit „Verstößen gegen die Moral, Anständigkeit und ehrbare Lebensführung“ (sedelighetssaker) während des Krieges. Die Deutschen assistierten der norwegischen Polizei bei Razzien, nach denen einzelne Frauen zwangsuntersucht wurden. Die Aktionen richteten sich nicht gegen die Prostitution, sondern waren als ein Glied in der Bekämpfung von Geschlechtskrankheiten gedacht. Die norwegischen Behörden nutzten nach der Befreiung die Kartei, um Menschen aufzuspüren, die mit Deutschen zusammen waren. (de)
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prop-de:autor
  • Jens Christian Hauge
  • Johannes Bratt Andenæs
prop-de:quelle
  • Dagsavisen Arbeiderbladet
  • Odelsting-Antrag Nr. 136
  • Verdens Gang
prop-de:text
  • «Man utviser ikke landssvikere, ikke tyskertøser og deres barn, bare akkurat denne kategori som har fått sitt forhold legalisert ved ekteskap, og deres barn. Hvis man sier at det å gifte seg med en tysker er et så uverdig forhold for en norsk kvinne at hun bør miste sitt norske statsborgerskap og utvises, må det være like uverdig for en norsk mann å gifte seg med en tysk kvinne.»
  • «Å ta håret av en tyskerhore er for mild straff, de skal hates og plages på alle måter, både mannlige og kvinnelige landssvikere.»
  • «Størsteparten av disse gifte kvinnene har ved sin omgang med okkupasjonsmaktens soldater og tjenestemenn opptrådt på en høyst uverdig måte. I og med at de inngår ekteskap med tyskere, bør deres politiske tilknytning til Norge være brutt. Og det er meget ønskelig at de forlater vårt land så snart som mulig.»
prop-de:übersetzung
  • Das Haar einer Deutschenhure abzuschneiden, ist eine zu milde Strafe, die sollten in jeder Hinsicht gehasst und drangsaliert werden, sowohl männliche als auch weibliche Landesverräter.
  • Der Großteil dieser verheirateten Frauen ist bei ihrem Umgang mit den Soldaten und Beamten der Besatzungsmacht in einer höchst unwürdigen Weise aufgetreten. Weil sie eine Ehe mit Deutschen eingehen, sollte ihre politische Verbindung zu Norwegen abgebrochen sein. Und es ist sehr wünschenswert, dass sie unser Land so schnell wie möglich verlassen.
  • Man weist keine Landesverräter, keine Tyskertøser und ihr Kind aus, einfach nur akkurat diese Kategorie, die ihr Verhältnis bei der Eheschließung legalisiert hat, und ihr Kind. Wenn man sagt, dass das Heiraten mit einem Deutschen ein so unwürdiges Verhältnis für eine norwegische Frau sei, dass sie ihre norwegische Staatsbürgerschaft verlieren und ausgewiesen werden sollte, müsste das genauso unwürdig für einen norwegischen Mann sein, sich mit einer deutschen Frau zu verheiraten.
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  • Tyskertøs (Plural: Tyskertøser; deutsch etwa: „Deutschenflittchen“), im Norwegischen auch tyskerjente („Deutschenmädchen“) genannt, war ein abwertender Begriff, der insbesondere in Norwegen für norwegische Frauen verwendet wurde, die ein Liebesverhältnis mit einem deutschen Soldaten während der deutschen Besatzung Norwegens im Zweiten Weltkrieg hatten. Im weiteren Sinne bezieht sich der Begriff in Norwegen nicht nur auf Frauen aus dem eigenen Land, sondern auch aus anderen Ländern, die von Deutschen während des Krieges besetzt wurden. Kinder aus diesen Beziehungen wurden abwertend als tyskerbarna („Deutschenkinder“) oder tyskerunger bezeichnet, etwas weniger abwertend war der Ausdruck krigsbarna („Kriegskinder“). Den Frauen wurde vorgeworfen, mit dem Feind zusammenzuarbeiten, weshalb sie o (de)
  • Tyskertøs (Plural: Tyskertøser; deutsch etwa: „Deutschenflittchen“), im Norwegischen auch tyskerjente („Deutschenmädchen“) genannt, war ein abwertender Begriff, der insbesondere in Norwegen für norwegische Frauen verwendet wurde, die ein Liebesverhältnis mit einem deutschen Soldaten während der deutschen Besatzung Norwegens im Zweiten Weltkrieg hatten. Im weiteren Sinne bezieht sich der Begriff in Norwegen nicht nur auf Frauen aus dem eigenen Land, sondern auch aus anderen Ländern, die von Deutschen während des Krieges besetzt wurden. Kinder aus diesen Beziehungen wurden abwertend als tyskerbarna („Deutschenkinder“) oder tyskerunger bezeichnet, etwas weniger abwertend war der Ausdruck krigsbarna („Kriegskinder“). Den Frauen wurde vorgeworfen, mit dem Feind zusammenzuarbeiten, weshalb sie o (de)
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  • Tyskertøs (de)
  • Tyskertøs (de)
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