Das Stundenbuch des Herzogs von Berry (französisch Les Très Riches Heures du Duc de Berry bzw. kurz Très Riches Heures) ist das berühmteste illustrierte Manuskript des 15. Jahrhunderts. Es handelt sich um ein ausgesprochen reichhaltig verziertes Stundenbuch, das 208 Blätter mit 21,5 cm Breite und 30 cm Höhe enthält, von denen etwa die Hälfte ganzseitig bebildert sind. Wegen dieser prächtigen Ausstattung und der kunstvollen Ausführung zählt das Buch zu den größten Meisterwerken der Buchmalerei. Insbesondere die Kalenderblätter besitzen zudem einen hohen dokumentarischen Wert für die Kenntnis der Lebensformen und Anschauungen der damaligen Zeit. Das Originalmanuskript befindet sich heute im Musée Condé im Schloss Chantilly, ist jedoch, außer nach Voranmeldung für Fachgelehrte, nur als Faksim

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  • Das Stundenbuch des Herzogs von Berry (französisch Les Très Riches Heures du Duc de Berry bzw. kurz Très Riches Heures) ist das berühmteste illustrierte Manuskript des 15. Jahrhunderts. Es handelt sich um ein ausgesprochen reichhaltig verziertes Stundenbuch, das 208 Blätter mit 21,5 cm Breite und 30 cm Höhe enthält, von denen etwa die Hälfte ganzseitig bebildert sind. Wegen dieser prächtigen Ausstattung und der kunstvollen Ausführung zählt das Buch zu den größten Meisterwerken der Buchmalerei. Insbesondere die Kalenderblätter besitzen zudem einen hohen dokumentarischen Wert für die Kenntnis der Lebensformen und Anschauungen der damaligen Zeit. Das Originalmanuskript befindet sich heute im Musée Condé im Schloss Chantilly, ist jedoch, außer nach Voranmeldung für Fachgelehrte, nur als Faksimile zu besichtigen. Das Stundenbuch wurde in der Zeit zwischen etwa 1410 und 1416 von den Brüdern von Limburg für ihren Dienstherrn Johann von Berry gemalt, jedoch nicht fertiggestellt, da sowohl ihr Dienstherr als auch die drei Brüder Johan, Paul und Hermann im Laufe des Jahres 1416 starben (möglicherweise an einer Pestepidemie). Herzog Karl I. aus dem Haus Savoyen beauftragte Jean Colombe, die Malereien zu vervollständigen. Das Manuskript wurde in den Jahren 1485 bis 1489 fertiggestellt. Bellosi hat 1975, kurz nach der Veröffentlichung von Millard Meiss’ drittem Band zu Painting in the time of Jean de Berry (1974), als erster darauf hingewiesen, dass darüber hinaus um die Mitte des 15. Jahrhunderts ein weiterer Künstler an der Vollendung mitgewirkt haben muss, dem Edmond Pognon den Namen „Meister der Schatten“ gab und der nach wie vor nicht eindeutig identifiziert ist. Möglicherweise handelt es sich um Bartholomäus van Eyck, was allerdings zuletzt von Reynolds angezweifelt wurde. Das überaus reich ausgestattete Werk enthält zahlreiche sehr humorvolle Anspielungen in den Randzeichnungen. So ist beispielsweise in der linken unteren Ecke des Blattes „Mariä Heimsuchung“ ein auf einer Schubkarre sitzendes Schwein zu sehen, das Dudelsack spielt, und am unteren Rand versucht ein Pfarrer, mit der Leimrute Vögel zu fangen. (de)
  • Das Stundenbuch des Herzogs von Berry (französisch Les Très Riches Heures du Duc de Berry bzw. kurz Très Riches Heures) ist das berühmteste illustrierte Manuskript des 15. Jahrhunderts. Es handelt sich um ein ausgesprochen reichhaltig verziertes Stundenbuch, das 208 Blätter mit 21,5 cm Breite und 30 cm Höhe enthält, von denen etwa die Hälfte ganzseitig bebildert sind. Wegen dieser prächtigen Ausstattung und der kunstvollen Ausführung zählt das Buch zu den größten Meisterwerken der Buchmalerei. Insbesondere die Kalenderblätter besitzen zudem einen hohen dokumentarischen Wert für die Kenntnis der Lebensformen und Anschauungen der damaligen Zeit. Das Originalmanuskript befindet sich heute im Musée Condé im Schloss Chantilly, ist jedoch, außer nach Voranmeldung für Fachgelehrte, nur als Faksimile zu besichtigen. Das Stundenbuch wurde in der Zeit zwischen etwa 1410 und 1416 von den Brüdern von Limburg für ihren Dienstherrn Johann von Berry gemalt, jedoch nicht fertiggestellt, da sowohl ihr Dienstherr als auch die drei Brüder Johan, Paul und Hermann im Laufe des Jahres 1416 starben (möglicherweise an einer Pestepidemie). Herzog Karl I. aus dem Haus Savoyen beauftragte Jean Colombe, die Malereien zu vervollständigen. Das Manuskript wurde in den Jahren 1485 bis 1489 fertiggestellt. Bellosi hat 1975, kurz nach der Veröffentlichung von Millard Meiss’ drittem Band zu Painting in the time of Jean de Berry (1974), als erster darauf hingewiesen, dass darüber hinaus um die Mitte des 15. Jahrhunderts ein weiterer Künstler an der Vollendung mitgewirkt haben muss, dem Edmond Pognon den Namen „Meister der Schatten“ gab und der nach wie vor nicht eindeutig identifiziert ist. Möglicherweise handelt es sich um Bartholomäus van Eyck, was allerdings zuletzt von Reynolds angezweifelt wurde. Das überaus reich ausgestattete Werk enthält zahlreiche sehr humorvolle Anspielungen in den Randzeichnungen. So ist beispielsweise in der linken unteren Ecke des Blattes „Mariä Heimsuchung“ ein auf einer Schubkarre sitzendes Schwein zu sehen, das Dudelsack spielt, und am unteren Rand versucht ein Pfarrer, mit der Leimrute Vögel zu fangen. (de)
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  • Das Stundenbuch des Herzogs von Berry (französisch Les Très Riches Heures du Duc de Berry bzw. kurz Très Riches Heures) ist das berühmteste illustrierte Manuskript des 15. Jahrhunderts. Es handelt sich um ein ausgesprochen reichhaltig verziertes Stundenbuch, das 208 Blätter mit 21,5 cm Breite und 30 cm Höhe enthält, von denen etwa die Hälfte ganzseitig bebildert sind. Wegen dieser prächtigen Ausstattung und der kunstvollen Ausführung zählt das Buch zu den größten Meisterwerken der Buchmalerei. Insbesondere die Kalenderblätter besitzen zudem einen hohen dokumentarischen Wert für die Kenntnis der Lebensformen und Anschauungen der damaligen Zeit. Das Originalmanuskript befindet sich heute im Musée Condé im Schloss Chantilly, ist jedoch, außer nach Voranmeldung für Fachgelehrte, nur als Faksim (de)
  • Das Stundenbuch des Herzogs von Berry (französisch Les Très Riches Heures du Duc de Berry bzw. kurz Très Riches Heures) ist das berühmteste illustrierte Manuskript des 15. Jahrhunderts. Es handelt sich um ein ausgesprochen reichhaltig verziertes Stundenbuch, das 208 Blätter mit 21,5 cm Breite und 30 cm Höhe enthält, von denen etwa die Hälfte ganzseitig bebildert sind. Wegen dieser prächtigen Ausstattung und der kunstvollen Ausführung zählt das Buch zu den größten Meisterwerken der Buchmalerei. Insbesondere die Kalenderblätter besitzen zudem einen hohen dokumentarischen Wert für die Kenntnis der Lebensformen und Anschauungen der damaligen Zeit. Das Originalmanuskript befindet sich heute im Musée Condé im Schloss Chantilly, ist jedoch, außer nach Voranmeldung für Fachgelehrte, nur als Faksim (de)
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