Trajektorie heißt ein gesellschaftlicher, historischer, wirtschaftlicher, ökologischer oder technologischer Entwicklungsverlauf, der zwar durch bestimmte Rahmenbedingungen ermöglicht bzw. vorgezeichnet, aber doch teilweise zukunftsoffen im Sinne einer Trichterbildung - d.h. eines sich allmählich oder plötzlich öffnenden Optionsraums - ist. Der Verlauf kann auf kurze Sicht recht genau vorhergesagt werden; auf längere Sicht verringert sich die Prognosesicherheit erheblich. Die den Verlauf ermöglichenden oder bestimmenden Rahmenbedingungen können mehr oder weniger „hart“ (z. B. Rohstoffmangel) oder „weich“ sein (z. B. in Form technischer Paradigmen und ingenieurwissenschaftlicher Leitbilder).

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  • Trajektorie heißt ein gesellschaftlicher, historischer, wirtschaftlicher, ökologischer oder technologischer Entwicklungsverlauf, der zwar durch bestimmte Rahmenbedingungen ermöglicht bzw. vorgezeichnet, aber doch teilweise zukunftsoffen im Sinne einer Trichterbildung - d.h. eines sich allmählich oder plötzlich öffnenden Optionsraums - ist. Der Verlauf kann auf kurze Sicht recht genau vorhergesagt werden; auf längere Sicht verringert sich die Prognosesicherheit erheblich. Die den Verlauf ermöglichenden oder bestimmenden Rahmenbedingungen können mehr oder weniger „hart“ (z. B. Rohstoffmangel) oder „weich“ sein (z. B. in Form technischer Paradigmen und ingenieurwissenschaftlicher Leitbilder). Von Trajektorien spricht man sowohl bei kontinuierlichen, inkrementalen gesellschaftlichen Evolutionsprozessen (z. B. bei Wachstumskurven) als auch bei diskontinuierlichen Übergängen von einem gesellschaftlichen Zustand oder Paradigma zu einem anderen (z. B. von Gesellschaften der Jäger und Sammler zu Ackerbauer- oder Hirtennomadengesellschaften oder von einem raschen Wirtschaftswachstum zum Nullwachstum), der jedoch aus der Summe der inkrementalen Änderungen folgt. Für solche im Verlauf diskontinuierlichen Prozesse wird auch der Begriff der Transition benutzt. In der Biologie und Ökologie bezeichnen Traktorien bestimmte Pfade der Entwicklung von Arten und Anpassungsformen ausgehend von einer bestimmten Ausgangslage und in Auseinandersetzung mit dem Selektionsdruck ihrer Umwelt. In systemtheoretischer Perspektive sind Trajektorien Formen „dynamischer Stabilität“, die Francisco Varela für Kennzeichen autopoietischer Systeme (selbstorganisierender Systeme) hält. Sie zeichnen sich durch organisatorischer Schließung und Erhalt der Kohärenz der wichtigsten Systemvariablen aus - und zwar auch im Kontakt mit anderen Systemen und störenden Umwelteinflüssen. Diese Definition kann auch für andere als biologische Trajektorien gelten. (de)
  • Trajektorie heißt ein gesellschaftlicher, historischer, wirtschaftlicher, ökologischer oder technologischer Entwicklungsverlauf, der zwar durch bestimmte Rahmenbedingungen ermöglicht bzw. vorgezeichnet, aber doch teilweise zukunftsoffen im Sinne einer Trichterbildung - d.h. eines sich allmählich oder plötzlich öffnenden Optionsraums - ist. Der Verlauf kann auf kurze Sicht recht genau vorhergesagt werden; auf längere Sicht verringert sich die Prognosesicherheit erheblich. Die den Verlauf ermöglichenden oder bestimmenden Rahmenbedingungen können mehr oder weniger „hart“ (z. B. Rohstoffmangel) oder „weich“ sein (z. B. in Form technischer Paradigmen und ingenieurwissenschaftlicher Leitbilder). Von Trajektorien spricht man sowohl bei kontinuierlichen, inkrementalen gesellschaftlichen Evolutionsprozessen (z. B. bei Wachstumskurven) als auch bei diskontinuierlichen Übergängen von einem gesellschaftlichen Zustand oder Paradigma zu einem anderen (z. B. von Gesellschaften der Jäger und Sammler zu Ackerbauer- oder Hirtennomadengesellschaften oder von einem raschen Wirtschaftswachstum zum Nullwachstum), der jedoch aus der Summe der inkrementalen Änderungen folgt. Für solche im Verlauf diskontinuierlichen Prozesse wird auch der Begriff der Transition benutzt. In der Biologie und Ökologie bezeichnen Traktorien bestimmte Pfade der Entwicklung von Arten und Anpassungsformen ausgehend von einer bestimmten Ausgangslage und in Auseinandersetzung mit dem Selektionsdruck ihrer Umwelt. In systemtheoretischer Perspektive sind Trajektorien Formen „dynamischer Stabilität“, die Francisco Varela für Kennzeichen autopoietischer Systeme (selbstorganisierender Systeme) hält. Sie zeichnen sich durch organisatorischer Schließung und Erhalt der Kohärenz der wichtigsten Systemvariablen aus - und zwar auch im Kontakt mit anderen Systemen und störenden Umwelteinflüssen. Diese Definition kann auch für andere als biologische Trajektorien gelten. (de)
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  • Trajektorie heißt ein gesellschaftlicher, historischer, wirtschaftlicher, ökologischer oder technologischer Entwicklungsverlauf, der zwar durch bestimmte Rahmenbedingungen ermöglicht bzw. vorgezeichnet, aber doch teilweise zukunftsoffen im Sinne einer Trichterbildung - d.h. eines sich allmählich oder plötzlich öffnenden Optionsraums - ist. Der Verlauf kann auf kurze Sicht recht genau vorhergesagt werden; auf längere Sicht verringert sich die Prognosesicherheit erheblich. Die den Verlauf ermöglichenden oder bestimmenden Rahmenbedingungen können mehr oder weniger „hart“ (z. B. Rohstoffmangel) oder „weich“ sein (z. B. in Form technischer Paradigmen und ingenieurwissenschaftlicher Leitbilder). (de)
  • Trajektorie heißt ein gesellschaftlicher, historischer, wirtschaftlicher, ökologischer oder technologischer Entwicklungsverlauf, der zwar durch bestimmte Rahmenbedingungen ermöglicht bzw. vorgezeichnet, aber doch teilweise zukunftsoffen im Sinne einer Trichterbildung - d.h. eines sich allmählich oder plötzlich öffnenden Optionsraums - ist. Der Verlauf kann auf kurze Sicht recht genau vorhergesagt werden; auf längere Sicht verringert sich die Prognosesicherheit erheblich. Die den Verlauf ermöglichenden oder bestimmenden Rahmenbedingungen können mehr oder weniger „hart“ (z. B. Rohstoffmangel) oder „weich“ sein (z. B. in Form technischer Paradigmen und ingenieurwissenschaftlicher Leitbilder). (de)
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  • Trajektorie (Sozialwissenschaften) (de)
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