Die Technischen Normen, Gütevorschriften und Lieferbedingungen (TGL) waren von 1955 bis 1990 in der DDR die Entsprechung zu den westdeutschen DIN-Normen. Für die gesamte Volkswirtschaft galten die DDR-Standards und die Fachbereich-Standards; für die jeweiligen Betriebe galten die Werk-Standards. Die TGL-Standards waren, im Gegensatz zur DIN, Vorschrift mit Gesetzescharakter und galten nicht nur als Empfehlung. Sie wurden in Gesetzblatt-Sonderdrucken, TGL-Taschenbüchern und in Zeitschriften veröffentlicht.

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  • Die Technischen Normen, Gütevorschriften und Lieferbedingungen (TGL) waren von 1955 bis 1990 in der DDR die Entsprechung zu den westdeutschen DIN-Normen. Für die gesamte Volkswirtschaft galten die DDR-Standards und die Fachbereich-Standards; für die jeweiligen Betriebe galten die Werk-Standards. Die TGL-Standards waren, im Gegensatz zur DIN, Vorschrift mit Gesetzescharakter und galten nicht nur als Empfehlung. Sie wurden in Gesetzblatt-Sonderdrucken, TGL-Taschenbüchern und in Zeitschriften veröffentlicht. Zuständig war das im November 1954 gegründete Amt für Standardisierung, aus dem 1974 das Amt für Standardisierung, Messwesen und Warenprüfung der DDR (ASMW) in Berlin-Köpenick hervorging. 1990 wurde das ASMW durch das Deutsche Institut für Normung (DIN) übernommen. Für Talsperren galt zum Beispiel die TGL 21239. Sie gilt heute noch dort, wo in der DIN 19700 nichts anderes geregelt ist. Im Maschinenbaubereich waren viele TGL mit ihren DIN-Entsprechungen identisch oder stimmten in weiten Teilen überein, um die Westexporte der DDR-Maschinenbaubetriebe nicht zu gefährden. Klares Erkennungsmerkmal hierfür war die Benummerung, z. B. gab es eine TGL 0-933, welche auf der DIN 933 basierte. Für eine TGL 0-... gab es (fast) immer eine DIN... gleichen Inhalts. Es gab allerdings auch TGL zu gleichen Themen wie DIN, die sich aber im Laufe der Zeit in unterschiedliche Richtung entwickelt haben. Ein Beispiel hierfür ist die TGL 18395 Druckfedern. Drahtdurchmesser 0,5 bis 16 mm. Hierzu gibt es die ähnliche DIN 2098-1 Zylindrische Schraubenfedern aus runden Drähten; Baugrößen für kaltgeformte Druckfedern ab 0,5 mm Drahtdurchmesser. Beide Normen unterscheiden sich aber in Bezeichnungsaufbau und auch in den Auswahlreihen, so dass heute noch Druckfedern nach TGL 18395 eingesetzt werden, da diese nicht mit Federn nach DIN 2098-1 austauschbar sind. In TGL-Qualitätsvorschriften wurden Mindestgütevorschriften zur Erteilung des Gütezeichens der DDR definiert. Die TGL regelten einen größeren Themenumfang als vergleichbare DIN-Normen und waren zugleich der allgemein bekannte Stand der Technik in der DDR. (de)
  • Die Technischen Normen, Gütevorschriften und Lieferbedingungen (TGL) waren von 1955 bis 1990 in der DDR die Entsprechung zu den westdeutschen DIN-Normen. Für die gesamte Volkswirtschaft galten die DDR-Standards und die Fachbereich-Standards; für die jeweiligen Betriebe galten die Werk-Standards. Die TGL-Standards waren, im Gegensatz zur DIN, Vorschrift mit Gesetzescharakter und galten nicht nur als Empfehlung. Sie wurden in Gesetzblatt-Sonderdrucken, TGL-Taschenbüchern und in Zeitschriften veröffentlicht. Zuständig war das im November 1954 gegründete Amt für Standardisierung, aus dem 1974 das Amt für Standardisierung, Messwesen und Warenprüfung der DDR (ASMW) in Berlin-Köpenick hervorging. 1990 wurde das ASMW durch das Deutsche Institut für Normung (DIN) übernommen. Für Talsperren galt zum Beispiel die TGL 21239. Sie gilt heute noch dort, wo in der DIN 19700 nichts anderes geregelt ist. Im Maschinenbaubereich waren viele TGL mit ihren DIN-Entsprechungen identisch oder stimmten in weiten Teilen überein, um die Westexporte der DDR-Maschinenbaubetriebe nicht zu gefährden. Klares Erkennungsmerkmal hierfür war die Benummerung, z. B. gab es eine TGL 0-933, welche auf der DIN 933 basierte. Für eine TGL 0-... gab es (fast) immer eine DIN... gleichen Inhalts. Es gab allerdings auch TGL zu gleichen Themen wie DIN, die sich aber im Laufe der Zeit in unterschiedliche Richtung entwickelt haben. Ein Beispiel hierfür ist die TGL 18395 Druckfedern. Drahtdurchmesser 0,5 bis 16 mm. Hierzu gibt es die ähnliche DIN 2098-1 Zylindrische Schraubenfedern aus runden Drähten; Baugrößen für kaltgeformte Druckfedern ab 0,5 mm Drahtdurchmesser. Beide Normen unterscheiden sich aber in Bezeichnungsaufbau und auch in den Auswahlreihen, so dass heute noch Druckfedern nach TGL 18395 eingesetzt werden, da diese nicht mit Federn nach DIN 2098-1 austauschbar sind. In TGL-Qualitätsvorschriften wurden Mindestgütevorschriften zur Erteilung des Gütezeichens der DDR definiert. Die TGL regelten einen größeren Themenumfang als vergleichbare DIN-Normen und waren zugleich der allgemein bekannte Stand der Technik in der DDR. (de)
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  • Die Technischen Normen, Gütevorschriften und Lieferbedingungen (TGL) waren von 1955 bis 1990 in der DDR die Entsprechung zu den westdeutschen DIN-Normen. Für die gesamte Volkswirtschaft galten die DDR-Standards und die Fachbereich-Standards; für die jeweiligen Betriebe galten die Werk-Standards. Die TGL-Standards waren, im Gegensatz zur DIN, Vorschrift mit Gesetzescharakter und galten nicht nur als Empfehlung. Sie wurden in Gesetzblatt-Sonderdrucken, TGL-Taschenbüchern und in Zeitschriften veröffentlicht. (de)
  • Die Technischen Normen, Gütevorschriften und Lieferbedingungen (TGL) waren von 1955 bis 1990 in der DDR die Entsprechung zu den westdeutschen DIN-Normen. Für die gesamte Volkswirtschaft galten die DDR-Standards und die Fachbereich-Standards; für die jeweiligen Betriebe galten die Werk-Standards. Die TGL-Standards waren, im Gegensatz zur DIN, Vorschrift mit Gesetzescharakter und galten nicht nur als Empfehlung. Sie wurden in Gesetzblatt-Sonderdrucken, TGL-Taschenbüchern und in Zeitschriften veröffentlicht. (de)
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