Das Tanganyika Groundnut Scheme (engl. für „Tanganjika-Erdnuss-Plan“, teils auch bezeichnet als East African Groundnut Scheme „Ostafrikanischer Erdnuss-Plan“) war ein agrarindustrielles Großprojekt der britischen Regierung in Tanganjika in den Jahren 1946 bis 1951. Bis heute ist der Begriff „Groundnut Scheme“ im allgemeinen britischen Sprachgebrauch und weltweit bei Experten für Entwicklungshilfe mit einer Vergeudung öffentlicher Gelder infolge fehlerhafter Planung bei Großprojekten verbunden.

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  • Das Tanganyika Groundnut Scheme (engl. für „Tanganjika-Erdnuss-Plan“, teils auch bezeichnet als East African Groundnut Scheme „Ostafrikanischer Erdnuss-Plan“) war ein agrarindustrielles Großprojekt der britischen Regierung in Tanganjika in den Jahren 1946 bis 1951. Ursprünglich plante das Ernährungsministerium, ab Mitte 1947 mit bis zu 40.000 Arbeitern durch die Urbarmachung und Bewirtschaftung einer Fläche von bis zu 3,25 Millionen Acres (13.200 km²) in Ostafrika im großen Stil Erdnüsse zur Gewinnung von Erdnussöl zu erzeugen. Gleichzeitig sollte sich damit die Kolonialpolitik unter der Labour-Regierung von Clement Attlee von der seines Tory-Vorgängers, Winston Churchill, abheben (New Colonialism). Es war das umfangreichste und teuerste Projekt dieser Art in der Kolonialgeschichte. Aufgrund schwerwiegender Planungsmängel scheiterte das Projekt, nachdem 49 Millionen Britische Pfund ausgegeben worden waren, was nach aktueller Kaufkraft 2013 1.666.000.000 Euro entspricht. Der politische Skandal, die Groundnut Affair („Erdnuss-Skandal“), bestand darin, dass das Ministerium eine fahrlässige und unkorrekte Abrechnung der Projektgelder bereits ab Anfang 1948 toleriert hatte. Darüber hinaus hatte es bis Mitte 1949 aufgrund zunehmender Kritik vorsätzlich Falschmeldungen über angebliche Erfolge des Plans verbreitet. Im Januar 1951 musste das Projekt beendet werden. Minister John Strachey wurde als Staatssekretär in das Kriegsministerium versetzt. Zusammen mit dem kostspieligen Engagement im Koreakrieg sank das Vertrauen der Bevölkerung in die amtierende Regierung, sodass Attlee die vorgezogenen Unterhaus-Wahlen 1951 verlor und Churchill wieder Premierminister des Vereinigten Königreichs wurde. Bis heute ist der Begriff „Groundnut Scheme“ im allgemeinen britischen Sprachgebrauch und weltweit bei Experten für Entwicklungshilfe mit einer Vergeudung öffentlicher Gelder infolge fehlerhafter Planung bei Großprojekten verbunden. (de)
  • Das Tanganyika Groundnut Scheme (engl. für „Tanganjika-Erdnuss-Plan“, teils auch bezeichnet als East African Groundnut Scheme „Ostafrikanischer Erdnuss-Plan“) war ein agrarindustrielles Großprojekt der britischen Regierung in Tanganjika in den Jahren 1946 bis 1951. Ursprünglich plante das Ernährungsministerium, ab Mitte 1947 mit bis zu 40.000 Arbeitern durch die Urbarmachung und Bewirtschaftung einer Fläche von bis zu 3,25 Millionen Acres (13.200 km²) in Ostafrika im großen Stil Erdnüsse zur Gewinnung von Erdnussöl zu erzeugen. Gleichzeitig sollte sich damit die Kolonialpolitik unter der Labour-Regierung von Clement Attlee von der seines Tory-Vorgängers, Winston Churchill, abheben (New Colonialism). Es war das umfangreichste und teuerste Projekt dieser Art in der Kolonialgeschichte. Aufgrund schwerwiegender Planungsmängel scheiterte das Projekt, nachdem 49 Millionen Britische Pfund ausgegeben worden waren, was nach aktueller Kaufkraft 2013 1.666.000.000 Euro entspricht. Der politische Skandal, die Groundnut Affair („Erdnuss-Skandal“), bestand darin, dass das Ministerium eine fahrlässige und unkorrekte Abrechnung der Projektgelder bereits ab Anfang 1948 toleriert hatte. Darüber hinaus hatte es bis Mitte 1949 aufgrund zunehmender Kritik vorsätzlich Falschmeldungen über angebliche Erfolge des Plans verbreitet. Im Januar 1951 musste das Projekt beendet werden. Minister John Strachey wurde als Staatssekretär in das Kriegsministerium versetzt. Zusammen mit dem kostspieligen Engagement im Koreakrieg sank das Vertrauen der Bevölkerung in die amtierende Regierung, sodass Attlee die vorgezogenen Unterhaus-Wahlen 1951 verlor und Churchill wieder Premierminister des Vereinigten Königreichs wurde. Bis heute ist der Begriff „Groundnut Scheme“ im allgemeinen britischen Sprachgebrauch und weltweit bei Experten für Entwicklungshilfe mit einer Vergeudung öffentlicher Gelder infolge fehlerhafter Planung bei Großprojekten verbunden. (de)
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  • Das Tanganyika Groundnut Scheme (engl. für „Tanganjika-Erdnuss-Plan“, teils auch bezeichnet als East African Groundnut Scheme „Ostafrikanischer Erdnuss-Plan“) war ein agrarindustrielles Großprojekt der britischen Regierung in Tanganjika in den Jahren 1946 bis 1951. Bis heute ist der Begriff „Groundnut Scheme“ im allgemeinen britischen Sprachgebrauch und weltweit bei Experten für Entwicklungshilfe mit einer Vergeudung öffentlicher Gelder infolge fehlerhafter Planung bei Großprojekten verbunden. (de)
  • Das Tanganyika Groundnut Scheme (engl. für „Tanganjika-Erdnuss-Plan“, teils auch bezeichnet als East African Groundnut Scheme „Ostafrikanischer Erdnuss-Plan“) war ein agrarindustrielles Großprojekt der britischen Regierung in Tanganjika in den Jahren 1946 bis 1951. Bis heute ist der Begriff „Groundnut Scheme“ im allgemeinen britischen Sprachgebrauch und weltweit bei Experten für Entwicklungshilfe mit einer Vergeudung öffentlicher Gelder infolge fehlerhafter Planung bei Großprojekten verbunden. (de)
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