Tadschikische Musik umfasst der persischen Musik und der Musiktradition Zentralasiens zugehörende Musikstile, die in Tadschikistan und angrenzenden Gebieten gespielt werden. Seit der Unterwerfung der persischen Samaniden um 1000 durch zentralasiatische Turkvölker und vor allem nach der Invasion der Usbeken um 1500 in die Kulturzentren der Tadschiken, Samarkand und Buchara, verschmolz in der Region Transoxanien die persische mit der zentralasiatisch-türkischen Kultur. In der höfischen Musik bildete das System der zwölf Maqame die musiktheoretische Grundlage. Im 18. Jahrhundert war im Emirat Buchara die daraus abgeleitete Musikgattung Schaschmaqam (DMG šaš maqām, „sechs Maqame“) zur Blüte gelangt, die heute von Tadschiken im Norden ihres Landes und von Usbeken gleichermaßen gepflegt wird. Si

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  • Tadschikische Musik umfasst der persischen Musik und der Musiktradition Zentralasiens zugehörende Musikstile, die in Tadschikistan und angrenzenden Gebieten gespielt werden. Seit der Unterwerfung der persischen Samaniden um 1000 durch zentralasiatische Turkvölker und vor allem nach der Invasion der Usbeken um 1500 in die Kulturzentren der Tadschiken, Samarkand und Buchara, verschmolz in der Region Transoxanien die persische mit der zentralasiatisch-türkischen Kultur. In der höfischen Musik bildete das System der zwölf Maqame die musiktheoretische Grundlage. Im 18. Jahrhundert war im Emirat Buchara die daraus abgeleitete Musikgattung Schaschmaqam (DMG šaš maqām, „sechs Maqame“) zur Blüte gelangt, die heute von Tadschiken im Norden ihres Landes und von Usbeken gleichermaßen gepflegt wird. Sie stellt den hauptsächlichen Stil der Kunstmusik dar. Die zweite, kleinere klassische Tradition im Norden ist der im Ferghanatal verbreitete Tschaharmaqam (čahār maqām, „vier Maqame“). Neben der alten, zum nationalen Kulturgut gehörenden Sammlung von Maqām-Kompositionszyklen existiert eine jüngere Kunstmusikgattung, deren Komponisten meist namentlich bekannt sind und die tadschikisch musiqi-e chalqi und usbekisch chalq muzikasi („Musik des Volkes“) genannt wird. Bei den traditionellen Stilen kommen gezupfte Langhalslauten wie dutār, dombra, setār und die Streichlaute ghichak zum Einsatz. Seit dem 20. Jahrhundert werden sie in der Kunstmusik und populären Unterhaltungsmusik durch westliche Instrumente ergänzt. Unter der anders gearteten Volksmusik in den übrigen Teilen des Landes lassen sich die Musik der zum Pamirgebirge gehörenden östlichen Region Badachschan (Berg-Badachschan in Tadschikistan und Badachschan in Afghanistan), wo in erster Linie die Laute Pamiri rubāb zur Liedbegleitung verwendet wird, und die Musik im Westen Tadschikistans in den Provinzen Nohijahoi tobei dschumhurij und Chatlon unterscheiden. Dort ist der melancholische Vokalstil falak populär. Neben diesen beiden großen, stilistisch einheitlichen Volksmusikregionen gibt es kleine Kulturinseln ethnischer Minderheiten. Der Schaschmaqam wurde 2003 und der Gesangsstil Katta Aschula (katta ašula) aus dem Ferghanatal 2009 in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. (de)
  • Tadschikische Musik umfasst der persischen Musik und der Musiktradition Zentralasiens zugehörende Musikstile, die in Tadschikistan und angrenzenden Gebieten gespielt werden. Seit der Unterwerfung der persischen Samaniden um 1000 durch zentralasiatische Turkvölker und vor allem nach der Invasion der Usbeken um 1500 in die Kulturzentren der Tadschiken, Samarkand und Buchara, verschmolz in der Region Transoxanien die persische mit der zentralasiatisch-türkischen Kultur. In der höfischen Musik bildete das System der zwölf Maqame die musiktheoretische Grundlage. Im 18. Jahrhundert war im Emirat Buchara die daraus abgeleitete Musikgattung Schaschmaqam (DMG šaš maqām, „sechs Maqame“) zur Blüte gelangt, die heute von Tadschiken im Norden ihres Landes und von Usbeken gleichermaßen gepflegt wird. Sie stellt den hauptsächlichen Stil der Kunstmusik dar. Die zweite, kleinere klassische Tradition im Norden ist der im Ferghanatal verbreitete Tschaharmaqam (čahār maqām, „vier Maqame“). Neben der alten, zum nationalen Kulturgut gehörenden Sammlung von Maqām-Kompositionszyklen existiert eine jüngere Kunstmusikgattung, deren Komponisten meist namentlich bekannt sind und die tadschikisch musiqi-e chalqi und usbekisch chalq muzikasi („Musik des Volkes“) genannt wird. Bei den traditionellen Stilen kommen gezupfte Langhalslauten wie dutār, dombra, setār und die Streichlaute ghichak zum Einsatz. Seit dem 20. Jahrhundert werden sie in der Kunstmusik und populären Unterhaltungsmusik durch westliche Instrumente ergänzt. Unter der anders gearteten Volksmusik in den übrigen Teilen des Landes lassen sich die Musik der zum Pamirgebirge gehörenden östlichen Region Badachschan (Berg-Badachschan in Tadschikistan und Badachschan in Afghanistan), wo in erster Linie die Laute Pamiri rubāb zur Liedbegleitung verwendet wird, und die Musik im Westen Tadschikistans in den Provinzen Nohijahoi tobei dschumhurij und Chatlon unterscheiden. Dort ist der melancholische Vokalstil falak populär. Neben diesen beiden großen, stilistisch einheitlichen Volksmusikregionen gibt es kleine Kulturinseln ethnischer Minderheiten. Der Schaschmaqam wurde 2003 und der Gesangsstil Katta Aschula (katta ašula) aus dem Ferghanatal 2009 in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. (de)
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  • Tadschikische Musik umfasst der persischen Musik und der Musiktradition Zentralasiens zugehörende Musikstile, die in Tadschikistan und angrenzenden Gebieten gespielt werden. Seit der Unterwerfung der persischen Samaniden um 1000 durch zentralasiatische Turkvölker und vor allem nach der Invasion der Usbeken um 1500 in die Kulturzentren der Tadschiken, Samarkand und Buchara, verschmolz in der Region Transoxanien die persische mit der zentralasiatisch-türkischen Kultur. In der höfischen Musik bildete das System der zwölf Maqame die musiktheoretische Grundlage. Im 18. Jahrhundert war im Emirat Buchara die daraus abgeleitete Musikgattung Schaschmaqam (DMG šaš maqām, „sechs Maqame“) zur Blüte gelangt, die heute von Tadschiken im Norden ihres Landes und von Usbeken gleichermaßen gepflegt wird. Si (de)
  • Tadschikische Musik umfasst der persischen Musik und der Musiktradition Zentralasiens zugehörende Musikstile, die in Tadschikistan und angrenzenden Gebieten gespielt werden. Seit der Unterwerfung der persischen Samaniden um 1000 durch zentralasiatische Turkvölker und vor allem nach der Invasion der Usbeken um 1500 in die Kulturzentren der Tadschiken, Samarkand und Buchara, verschmolz in der Region Transoxanien die persische mit der zentralasiatisch-türkischen Kultur. In der höfischen Musik bildete das System der zwölf Maqame die musiktheoretische Grundlage. Im 18. Jahrhundert war im Emirat Buchara die daraus abgeleitete Musikgattung Schaschmaqam (DMG šaš maqām, „sechs Maqame“) zur Blüte gelangt, die heute von Tadschiken im Norden ihres Landes und von Usbeken gleichermaßen gepflegt wird. Si (de)
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  • Tadschikische Musik (de)
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