Die TRP-Kanäle (englisch transient receptor potential channels) sind eine umfangreiche Familie von zellulären Ionenkanälen, die in sieben Unterfamilien gegliedert werden kann. Die Homologie (DNA- bzw. Aminosäuresequenz-Verwandtschaft) zwischen den Unterfamilien ist nur mäßig ausgeprägt. Gemeinsam ist allen Mitgliedern, dass sie 6 Transmembranregionen besitzen und durchlässig für Kationen sind. Man unterscheidet folgende Unterfamilien: Insekten beispielsweise benötigen TRP-Kanäle zum Sehen und bei der Schmerzwahrnehmung.

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  • Die TRP-Kanäle (englisch transient receptor potential channels) sind eine umfangreiche Familie von zellulären Ionenkanälen, die in sieben Unterfamilien gegliedert werden kann. Die Homologie (DNA- bzw. Aminosäuresequenz-Verwandtschaft) zwischen den Unterfamilien ist nur mäßig ausgeprägt. Gemeinsam ist allen Mitgliedern, dass sie 6 Transmembranregionen besitzen und durchlässig für Kationen sind. Man unterscheidet folgende Unterfamilien: 1. * klassische Unterfamilie (TRPC) 2. * Vanilloid-Rezeptor-Unterfamilie (TRPV) 3. * Melastatin-Unterfamilie (TRPM) 4. * NOMPC-Unterfamilie (TRPN) 5. * ANKTM1-Unterfamilie (TRPA) 6. * Mucolipin-Unterfamilie (TRPML) 7. * Polycystin-Unterfamilie (TRPP) Man vermutet, dass jeweils vier Protein-Untereinheiten in der Zellmembran einen Ionenkanal mit einer zentralen Pore bilden (Tetramer). Sowohl Homotetramere (vier gleiche Untereinheiten) als auch Heterotetramere (Tetramere aus mehreren verschiedenen Untereinheiten) sind möglich. TRP-Kanäle sind entwicklungsgeschichtlich sehr alt (sie finden sich z. B. bereits in Hefezellen). Die Funktion der meisten TRP-Kanäle ist allerdings noch weitgehend ungeklärt. Insekten beispielsweise benötigen TRP-Kanäle zum Sehen und bei der Schmerzwahrnehmung. Beim Menschen spielen TRP-Kanäle eine wichtige Rolle bei der Wahrnehmung von Geschmack (süß, bitter, umami), Pheromonen, Temperatur (warm, heiß, kalt), Schmerz u. a. Der Name „transient receptor potential“ ist im Grunde die Beschreibung eines Phänotyps einer Mutante der Fruchtfliege Drosophila melanogaster. In den 1960er-Jahren fand man eine mutierte Linie von Drosophila (trp343), deren Photorezeptoren auf Lichtreize oder Depolarisation nur mit einem transienten, d. h. schnell inaktivierenden Membranstrom reagierten. Im Wildtyp dagegen hielt der Strom an, solange Licht auf den Photorezeptor traf oder die Depolarisation aufrechterhalten wurde. Nach langer Suche nach dem verantwortlichen Protein wurde TRP schließlich im Jahre 1989 kloniert. Der transiente Strom in den TRP-Mutanten von Drosophila wird vom Kanal TRPL (für TRP-like) vermittelt. (de)
  • Die TRP-Kanäle (englisch transient receptor potential channels) sind eine umfangreiche Familie von zellulären Ionenkanälen, die in sieben Unterfamilien gegliedert werden kann. Die Homologie (DNA- bzw. Aminosäuresequenz-Verwandtschaft) zwischen den Unterfamilien ist nur mäßig ausgeprägt. Gemeinsam ist allen Mitgliedern, dass sie 6 Transmembranregionen besitzen und durchlässig für Kationen sind. Man unterscheidet folgende Unterfamilien: 1. * klassische Unterfamilie (TRPC) 2. * Vanilloid-Rezeptor-Unterfamilie (TRPV) 3. * Melastatin-Unterfamilie (TRPM) 4. * NOMPC-Unterfamilie (TRPN) 5. * ANKTM1-Unterfamilie (TRPA) 6. * Mucolipin-Unterfamilie (TRPML) 7. * Polycystin-Unterfamilie (TRPP) Man vermutet, dass jeweils vier Protein-Untereinheiten in der Zellmembran einen Ionenkanal mit einer zentralen Pore bilden (Tetramer). Sowohl Homotetramere (vier gleiche Untereinheiten) als auch Heterotetramere (Tetramere aus mehreren verschiedenen Untereinheiten) sind möglich. TRP-Kanäle sind entwicklungsgeschichtlich sehr alt (sie finden sich z. B. bereits in Hefezellen). Die Funktion der meisten TRP-Kanäle ist allerdings noch weitgehend ungeklärt. Insekten beispielsweise benötigen TRP-Kanäle zum Sehen und bei der Schmerzwahrnehmung. Beim Menschen spielen TRP-Kanäle eine wichtige Rolle bei der Wahrnehmung von Geschmack (süß, bitter, umami), Pheromonen, Temperatur (warm, heiß, kalt), Schmerz u. a. Der Name „transient receptor potential“ ist im Grunde die Beschreibung eines Phänotyps einer Mutante der Fruchtfliege Drosophila melanogaster. In den 1960er-Jahren fand man eine mutierte Linie von Drosophila (trp343), deren Photorezeptoren auf Lichtreize oder Depolarisation nur mit einem transienten, d. h. schnell inaktivierenden Membranstrom reagierten. Im Wildtyp dagegen hielt der Strom an, solange Licht auf den Photorezeptor traf oder die Depolarisation aufrechterhalten wurde. Nach langer Suche nach dem verantwortlichen Protein wurde TRP schließlich im Jahre 1989 kloniert. Der transiente Strom in den TRP-Mutanten von Drosophila wird vom Kanal TRPL (für TRP-like) vermittelt. (de)
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  • Die TRP-Kanäle (englisch transient receptor potential channels) sind eine umfangreiche Familie von zellulären Ionenkanälen, die in sieben Unterfamilien gegliedert werden kann. Die Homologie (DNA- bzw. Aminosäuresequenz-Verwandtschaft) zwischen den Unterfamilien ist nur mäßig ausgeprägt. Gemeinsam ist allen Mitgliedern, dass sie 6 Transmembranregionen besitzen und durchlässig für Kationen sind. Man unterscheidet folgende Unterfamilien: Insekten beispielsweise benötigen TRP-Kanäle zum Sehen und bei der Schmerzwahrnehmung. (de)
  • Die TRP-Kanäle (englisch transient receptor potential channels) sind eine umfangreiche Familie von zellulären Ionenkanälen, die in sieben Unterfamilien gegliedert werden kann. Die Homologie (DNA- bzw. Aminosäuresequenz-Verwandtschaft) zwischen den Unterfamilien ist nur mäßig ausgeprägt. Gemeinsam ist allen Mitgliedern, dass sie 6 Transmembranregionen besitzen und durchlässig für Kationen sind. Man unterscheidet folgende Unterfamilien: Insekten beispielsweise benötigen TRP-Kanäle zum Sehen und bei der Schmerzwahrnehmung. (de)
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  • TRP-Kanäle (de)
  • TRP-Kanäle (de)
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