Die Szlachta [ʂlaxta], anhören?/i (vom altdt. slahta „Geschlecht“ oder poln. Szlachcic und z lachciców „von den Lachiten“ ) ist der Begriff für den polnischen Kleinadel (niederer Adel) als Gegenstück zum polnischen Hochadel. Die Szlachta spielte innerhalb der polnischen Gesellschaft bis weit ins 20. Jahrhundert hinein eine außergewöhnlich große Rolle und prägte durch ihre Präsenz, ihr Verhalten und ihre Mentalität die polnische Kultur tief. Sämtliche Adelsprivilegien wurden 1945 durch Wiedereinführung der März-Verfassung von 1921 abgeschafft.

Property Value
dbo:abstract
  • Die Szlachta [ʂlaxta], anhören?/i (vom altdt. slahta „Geschlecht“ oder poln. Szlachcic und z lachciców „von den Lachiten“ ) ist der Begriff für den polnischen Kleinadel (niederer Adel) als Gegenstück zum polnischen Hochadel. Die Szlachta nahm im europäischen Maßstab eine Ausnahmestellung ein, weil sie je nach Region 8–15 % der Bevölkerung umfasste und im Königreich Polen Politik, Gesellschaft und Wirtschaft so sehr dominierte, dass sich das Königreich in eine Adelsrepublik verwandelte. Auf dem Höhepunkt einer für das Staatswesen tödlichen Adelsomnipotenz subsumierte sie im Sarmatentum die Gesamtheit der Rechte, die ihr durch die Jahrhunderte zugefallen war, unter dem Begriff „Goldene Freiheit“ und machte ihn zum Kernbegriff der polnischen Verfassungsgeschichte. Dass gegen Ende des 18. Jahrhunderts jeder sechste Pole ein Kleinadeliger war, prägt das Bewusstsein der modernen polnischen Nation ebenso nachhaltig wie die selbstkritische Frage, ob es nicht gerade diese Dominanz des Kleinadels - die spezifische von oligarchischem Klüngel und Standesegoismus bestimmte Verfasstheit der Adelsrepublik - gewesen sein könnte, die zwischen 1772 und 1795 zu deren Untergang führte. Die Szlachta spielte innerhalb der polnischen Gesellschaft bis weit ins 20. Jahrhundert hinein eine außergewöhnlich große Rolle und prägte durch ihre Präsenz, ihr Verhalten und ihre Mentalität die polnische Kultur tief. Sämtliche Adelsprivilegien wurden 1945 durch Wiedereinführung der März-Verfassung von 1921 abgeschafft. (de)
  • Die Szlachta [ʂlaxta], anhören?/i (vom altdt. slahta „Geschlecht“ oder poln. Szlachcic und z lachciców „von den Lachiten“ ) ist der Begriff für den polnischen Kleinadel (niederer Adel) als Gegenstück zum polnischen Hochadel. Die Szlachta nahm im europäischen Maßstab eine Ausnahmestellung ein, weil sie je nach Region 8–15 % der Bevölkerung umfasste und im Königreich Polen Politik, Gesellschaft und Wirtschaft so sehr dominierte, dass sich das Königreich in eine Adelsrepublik verwandelte. Auf dem Höhepunkt einer für das Staatswesen tödlichen Adelsomnipotenz subsumierte sie im Sarmatentum die Gesamtheit der Rechte, die ihr durch die Jahrhunderte zugefallen war, unter dem Begriff „Goldene Freiheit“ und machte ihn zum Kernbegriff der polnischen Verfassungsgeschichte. Dass gegen Ende des 18. Jahrhunderts jeder sechste Pole ein Kleinadeliger war, prägt das Bewusstsein der modernen polnischen Nation ebenso nachhaltig wie die selbstkritische Frage, ob es nicht gerade diese Dominanz des Kleinadels - die spezifische von oligarchischem Klüngel und Standesegoismus bestimmte Verfasstheit der Adelsrepublik - gewesen sein könnte, die zwischen 1772 und 1795 zu deren Untergang führte. Die Szlachta spielte innerhalb der polnischen Gesellschaft bis weit ins 20. Jahrhundert hinein eine außergewöhnlich große Rolle und prägte durch ihre Präsenz, ihr Verhalten und ihre Mentalität die polnische Kultur tief. Sämtliche Adelsprivilegien wurden 1945 durch Wiedereinführung der März-Verfassung von 1921 abgeschafft. (de)
dbo:thumbnail
dbo:wikiPageExternalLink
dbo:wikiPageID
  • 209319 (xsd:integer)
dbo:wikiPageRevisionID
  • 158102061 (xsd:integer)
dct:subject
rdfs:comment
  • Die Szlachta [ʂlaxta], anhören?/i (vom altdt. slahta „Geschlecht“ oder poln. Szlachcic und z lachciców „von den Lachiten“ ) ist der Begriff für den polnischen Kleinadel (niederer Adel) als Gegenstück zum polnischen Hochadel. Die Szlachta spielte innerhalb der polnischen Gesellschaft bis weit ins 20. Jahrhundert hinein eine außergewöhnlich große Rolle und prägte durch ihre Präsenz, ihr Verhalten und ihre Mentalität die polnische Kultur tief. Sämtliche Adelsprivilegien wurden 1945 durch Wiedereinführung der März-Verfassung von 1921 abgeschafft. (de)
  • Die Szlachta [ʂlaxta], anhören?/i (vom altdt. slahta „Geschlecht“ oder poln. Szlachcic und z lachciców „von den Lachiten“ ) ist der Begriff für den polnischen Kleinadel (niederer Adel) als Gegenstück zum polnischen Hochadel. Die Szlachta spielte innerhalb der polnischen Gesellschaft bis weit ins 20. Jahrhundert hinein eine außergewöhnlich große Rolle und prägte durch ihre Präsenz, ihr Verhalten und ihre Mentalität die polnische Kultur tief. Sämtliche Adelsprivilegien wurden 1945 durch Wiedereinführung der März-Verfassung von 1921 abgeschafft. (de)
rdfs:label
  • Szlachta (de)
  • Szlachta (de)
owl:sameAs
prov:wasDerivedFrom
foaf:depiction
foaf:homepage
foaf:isPrimaryTopicOf
is dbo:starring of
is dbo:wikiPageRedirects of
is foaf:primaryTopic of