Eine Surge (englisch [sɜːd͡ʒ] wörtlich für „Welle“, „Woge“) ist eine typischerweise periodisch auftretende deutliche Steigerung der Fließgeschwindigkeit eines Gletschers. Gletscher, bei denen sie vorkommt, werden Surge-Gletscher (auch galoppierende Gletscher) genannt. Bei solchen Gletschern lösen sich lange Perioden mit normaler, langsamer Fließgeschwindigkeit mit kürzeren Phasen ab, in denen der Gletscher 10 bis 1000 Mal schneller fließt. Die Ruhephase (Quiescent phase) kann dabei Jahrzehnte oder Jahrhunderte dauern, die aktive Phase (Surge phase) dauert typischerweise von einem bis zu fünfzehn Jahren. Während einer Surge werden beträchtliche Eismengen vom Nährgebiet in die unteren Bereiche des Gletschers verlagert, das Gletscherende kann dabei ebenfalls erheblich vorstoßen, muss aber nic

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  • Eine Surge (englisch [sɜːd͡ʒ] wörtlich für „Welle“, „Woge“) ist eine typischerweise periodisch auftretende deutliche Steigerung der Fließgeschwindigkeit eines Gletschers. Gletscher, bei denen sie vorkommt, werden Surge-Gletscher (auch galoppierende Gletscher) genannt. Bei solchen Gletschern lösen sich lange Perioden mit normaler, langsamer Fließgeschwindigkeit mit kürzeren Phasen ab, in denen der Gletscher 10 bis 1000 Mal schneller fließt. Die Ruhephase (Quiescent phase) kann dabei Jahrzehnte oder Jahrhunderte dauern, die aktive Phase (Surge phase) dauert typischerweise von einem bis zu fünfzehn Jahren. Während einer Surge werden beträchtliche Eismengen vom Nährgebiet in die unteren Bereiche des Gletschers verlagert, das Gletscherende kann dabei ebenfalls erheblich vorstoßen, muss aber nicht. Von Surge-Gletschern gibt es regionale Häufungen, vor allem in Alaska und dem Nordwesten Kanadas, Island, Spitzbergen und im Pamir. Im weltweiten Mittel treten Surges bei weniger als einem Prozent der Gletscher auf. Ein sehr auffälliges Merkmal von Surge-Gletschern ist das Auftreten gefalteter Mittelmoränen, die sich bilden, wenn Hauptarm oder Tributärgletscher eines Gletschersystems unterschiedliches Surge-Verhalten aufweisen. Die schnellste genau gemessene Geschwindigkeit während einer Surge wurde 1963 beim Brúarjökull in Island mit 125 Meter pro Tag festgestellt. Häufig wird als „schnellster Gletscher der Welt“ der Kutiah-Gletscher im Karakorum genannt, der während einer Surge zwischen März und Juni des Jahres 1953 ungefähr 12 Kilometer zurückgelegt haben soll, als mittlere Geschwindigkeit werden dabei 113 Meter pro Tag angegeben. Die spektakulärste Angabe stammt vom Yengutz-Har-Gletscher, ebenfalls im Karakorum, der während seiner im Jahr 1902 beginnenden Surge 3,2 Kilometer in acht Tagen zurückgelegt haben soll. (de)
  • Eine Surge (englisch [sɜːd͡ʒ] wörtlich für „Welle“, „Woge“) ist eine typischerweise periodisch auftretende deutliche Steigerung der Fließgeschwindigkeit eines Gletschers. Gletscher, bei denen sie vorkommt, werden Surge-Gletscher (auch galoppierende Gletscher) genannt. Bei solchen Gletschern lösen sich lange Perioden mit normaler, langsamer Fließgeschwindigkeit mit kürzeren Phasen ab, in denen der Gletscher 10 bis 1000 Mal schneller fließt. Die Ruhephase (Quiescent phase) kann dabei Jahrzehnte oder Jahrhunderte dauern, die aktive Phase (Surge phase) dauert typischerweise von einem bis zu fünfzehn Jahren. Während einer Surge werden beträchtliche Eismengen vom Nährgebiet in die unteren Bereiche des Gletschers verlagert, das Gletscherende kann dabei ebenfalls erheblich vorstoßen, muss aber nicht. Von Surge-Gletschern gibt es regionale Häufungen, vor allem in Alaska und dem Nordwesten Kanadas, Island, Spitzbergen und im Pamir. Im weltweiten Mittel treten Surges bei weniger als einem Prozent der Gletscher auf. Ein sehr auffälliges Merkmal von Surge-Gletschern ist das Auftreten gefalteter Mittelmoränen, die sich bilden, wenn Hauptarm oder Tributärgletscher eines Gletschersystems unterschiedliches Surge-Verhalten aufweisen. Die schnellste genau gemessene Geschwindigkeit während einer Surge wurde 1963 beim Brúarjökull in Island mit 125 Meter pro Tag festgestellt. Häufig wird als „schnellster Gletscher der Welt“ der Kutiah-Gletscher im Karakorum genannt, der während einer Surge zwischen März und Juni des Jahres 1953 ungefähr 12 Kilometer zurückgelegt haben soll, als mittlere Geschwindigkeit werden dabei 113 Meter pro Tag angegeben. Die spektakulärste Angabe stammt vom Yengutz-Har-Gletscher, ebenfalls im Karakorum, der während seiner im Jahr 1902 beginnenden Surge 3,2 Kilometer in acht Tagen zurückgelegt haben soll. (de)
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  • Eine Surge (englisch [sɜːd͡ʒ] wörtlich für „Welle“, „Woge“) ist eine typischerweise periodisch auftretende deutliche Steigerung der Fließgeschwindigkeit eines Gletschers. Gletscher, bei denen sie vorkommt, werden Surge-Gletscher (auch galoppierende Gletscher) genannt. Bei solchen Gletschern lösen sich lange Perioden mit normaler, langsamer Fließgeschwindigkeit mit kürzeren Phasen ab, in denen der Gletscher 10 bis 1000 Mal schneller fließt. Die Ruhephase (Quiescent phase) kann dabei Jahrzehnte oder Jahrhunderte dauern, die aktive Phase (Surge phase) dauert typischerweise von einem bis zu fünfzehn Jahren. Während einer Surge werden beträchtliche Eismengen vom Nährgebiet in die unteren Bereiche des Gletschers verlagert, das Gletscherende kann dabei ebenfalls erheblich vorstoßen, muss aber nic (de)
  • Eine Surge (englisch [sɜːd͡ʒ] wörtlich für „Welle“, „Woge“) ist eine typischerweise periodisch auftretende deutliche Steigerung der Fließgeschwindigkeit eines Gletschers. Gletscher, bei denen sie vorkommt, werden Surge-Gletscher (auch galoppierende Gletscher) genannt. Bei solchen Gletschern lösen sich lange Perioden mit normaler, langsamer Fließgeschwindigkeit mit kürzeren Phasen ab, in denen der Gletscher 10 bis 1000 Mal schneller fließt. Die Ruhephase (Quiescent phase) kann dabei Jahrzehnte oder Jahrhunderte dauern, die aktive Phase (Surge phase) dauert typischerweise von einem bis zu fünfzehn Jahren. Während einer Surge werden beträchtliche Eismengen vom Nährgebiet in die unteren Bereiche des Gletschers verlagert, das Gletscherende kann dabei ebenfalls erheblich vorstoßen, muss aber nic (de)
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  • Surge (Glaziologie) (de)
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