Der Doppelkasus bezeichnet ein grammatisches Phänomen, das grundsätzlich in agglutinierenden Sprachen anzutreffen ist. Das Nomen B, welches ein Genitivattribut eines anderen Nomens A ist, wird nicht nur mit einem Genitiv-Morphem ausgestattet, sondern zusätzlich auch mit den Morphemen jenes anderen zugeordneten Nomens. Ein theoretisches Nomen C, welches das Genitivattribut von B bilden würde, würde dann sowohl die Flexionsendung von A, die Genitivendung von B und die eigene Genitivendung erlangen.

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  • Der Doppelkasus bezeichnet ein grammatisches Phänomen, das grundsätzlich in agglutinierenden Sprachen anzutreffen ist. Das Nomen B, welches ein Genitivattribut eines anderen Nomens A ist, wird nicht nur mit einem Genitiv-Morphem ausgestattet, sondern zusätzlich auch mit den Morphemen jenes anderen zugeordneten Nomens. Ein theoretisches Nomen C, welches das Genitivattribut von B bilden würde, würde dann sowohl die Flexionsendung von A, die Genitivendung von B und die eigene Genitivendung erlangen. Würde man versuchen, Suffixaufnahme im Deutschen nachspielen zu wollen, z. B. anhand der Nominalphrase "das Herz des König-s", erhielte man Konstruktionen wie (im Dativ) "dem Herz-en des König-s-en" und (im Genitiv) "des Herz-ens des König-s-ens". Während auf der einen Seite die Komplexität der Deklination leicht ansteigt, erhält der Sprecher gleichzeitig aber auch die Möglichkeit zu einer freieren Wortstellung. Suffixaufnahme lässt sich im Altgeorgischen und einigen anderen kaukasischen Sprachen (Tsachurisch, Batsisch) sowie in einigen alten Sprachen des Nahen Ostens (Elamisch, Urartäisch) finden. (de)
  • Der Doppelkasus bezeichnet ein grammatisches Phänomen, das grundsätzlich in agglutinierenden Sprachen anzutreffen ist. Das Nomen B, welches ein Genitivattribut eines anderen Nomens A ist, wird nicht nur mit einem Genitiv-Morphem ausgestattet, sondern zusätzlich auch mit den Morphemen jenes anderen zugeordneten Nomens. Ein theoretisches Nomen C, welches das Genitivattribut von B bilden würde, würde dann sowohl die Flexionsendung von A, die Genitivendung von B und die eigene Genitivendung erlangen. Würde man versuchen, Suffixaufnahme im Deutschen nachspielen zu wollen, z. B. anhand der Nominalphrase "das Herz des König-s", erhielte man Konstruktionen wie (im Dativ) "dem Herz-en des König-s-en" und (im Genitiv) "des Herz-ens des König-s-ens". Während auf der einen Seite die Komplexität der Deklination leicht ansteigt, erhält der Sprecher gleichzeitig aber auch die Möglichkeit zu einer freieren Wortstellung. Suffixaufnahme lässt sich im Altgeorgischen und einigen anderen kaukasischen Sprachen (Tsachurisch, Batsisch) sowie in einigen alten Sprachen des Nahen Ostens (Elamisch, Urartäisch) finden. (de)
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  • Der Doppelkasus bezeichnet ein grammatisches Phänomen, das grundsätzlich in agglutinierenden Sprachen anzutreffen ist. Das Nomen B, welches ein Genitivattribut eines anderen Nomens A ist, wird nicht nur mit einem Genitiv-Morphem ausgestattet, sondern zusätzlich auch mit den Morphemen jenes anderen zugeordneten Nomens. Ein theoretisches Nomen C, welches das Genitivattribut von B bilden würde, würde dann sowohl die Flexionsendung von A, die Genitivendung von B und die eigene Genitivendung erlangen. (de)
  • Der Doppelkasus bezeichnet ein grammatisches Phänomen, das grundsätzlich in agglutinierenden Sprachen anzutreffen ist. Das Nomen B, welches ein Genitivattribut eines anderen Nomens A ist, wird nicht nur mit einem Genitiv-Morphem ausgestattet, sondern zusätzlich auch mit den Morphemen jenes anderen zugeordneten Nomens. Ein theoretisches Nomen C, welches das Genitivattribut von B bilden würde, würde dann sowohl die Flexionsendung von A, die Genitivendung von B und die eigene Genitivendung erlangen. (de)
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  • Suffixaufnahme (de)
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