Als sterilisiert bezeichnet man in der Geldpolitik der Zentralbanken einen Eingriff in den Devisenmarkt, wenn dieser, im Gegensatz zu unsterilisierten Interventionen, durch geeignete begleitende Maßnahmen keine Veränderung der inländischen Geldbasis zur Folge hat. Die zur Sterilisation des Eingriffs vorgenommenen Geschäfte müssen also für das Inland eine dem Eingriff entgegengesetzte Wirkung auf die Geldmenge haben.

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  • Als sterilisiert bezeichnet man in der Geldpolitik der Zentralbanken einen Eingriff in den Devisenmarkt, wenn dieser, im Gegensatz zu unsterilisierten Interventionen, durch geeignete begleitende Maßnahmen keine Veränderung der inländischen Geldbasis zur Folge hat. Die zur Sterilisation des Eingriffs vorgenommenen Geschäfte müssen also für das Inland eine dem Eingriff entgegengesetzte Wirkung auf die Geldmenge haben. Zum Beispiel kauft eine Zentralbank Staatsanleihen im Umfang von X Geldeinheiten. Sie bezahlt die Staatsanleihen mit Zentralbankgeld und erhöht somit die Geldbasis um X (ein Offenmarktgeschäft). Um die Geldbasis möglichst nicht zu verändern (Sterilisation) muss die Zentralbank im gleichen Umfang (= X Geldeinheiten) die Liquidität zurückfahren, um die Geldmenge nicht zu erhöhen. Dies kann z.B. über den Verkauf anderer Anleihen der Zentralbank oder über die Einschränkung der normalen Kreditvergabe an Geschäftsbanken geschehen. Ein anderes Beispiel einer sterilisierten Intervention wäre, dass die Zentralbank ausländische Wertpapiere kauft und zugleich inländische Wertpapiere verkauft, jeweils gegen die inländische Währung. Damit bleibt die Geldmenge im Inland konstant, während im Außenverhältnis eine Abwertung der Währung stattfindet, die aus der durch den Eingriff veränderten Angebots- und Nachfragesituation der in- und ausländischen Wertpapiere resultiert. Eine vollständige geldpolitische Abkoppelung ist durch Sterilisation nicht zu erreichen, da sich die Kompensation auf das Zinsgefüge auswirkt. Zu der konkreten Wirkung auf den Wechselkurs kommt bei sterilisierten Eingriffen eine Signalwirkung für den Markt, da Investoren bei ausreichender Glaubwürdigkeit der Zentralbank ihr Verhalten an deren Maßnahmen ausrichten. Dieser Erwartungsaspekt hat nur eine zeitlich begrenzte Wirkung, zudem muss zur Aufrechterhaltung der Glaubwürdigkeit dafür Sorge getragen werden, dass der antizipierte Effekt auch wirklich eintritt, was weitere – dann unsterilisierte – Maßnahmen notwendig machen kann. Es ist wissenschaftlich nicht bewiesen, dass sterilisierte Eingriffe wirksam sind, da keine Möglichkeit besteht, zweifelsfrei festzustellen, wie sich der Devisenmarkt ohne Intervention entwickelt hätte. (de)
  • Als sterilisiert bezeichnet man in der Geldpolitik der Zentralbanken einen Eingriff in den Devisenmarkt, wenn dieser, im Gegensatz zu unsterilisierten Interventionen, durch geeignete begleitende Maßnahmen keine Veränderung der inländischen Geldbasis zur Folge hat. Die zur Sterilisation des Eingriffs vorgenommenen Geschäfte müssen also für das Inland eine dem Eingriff entgegengesetzte Wirkung auf die Geldmenge haben. Zum Beispiel kauft eine Zentralbank Staatsanleihen im Umfang von X Geldeinheiten. Sie bezahlt die Staatsanleihen mit Zentralbankgeld und erhöht somit die Geldbasis um X (ein Offenmarktgeschäft). Um die Geldbasis möglichst nicht zu verändern (Sterilisation) muss die Zentralbank im gleichen Umfang (= X Geldeinheiten) die Liquidität zurückfahren, um die Geldmenge nicht zu erhöhen. Dies kann z.B. über den Verkauf anderer Anleihen der Zentralbank oder über die Einschränkung der normalen Kreditvergabe an Geschäftsbanken geschehen. Ein anderes Beispiel einer sterilisierten Intervention wäre, dass die Zentralbank ausländische Wertpapiere kauft und zugleich inländische Wertpapiere verkauft, jeweils gegen die inländische Währung. Damit bleibt die Geldmenge im Inland konstant, während im Außenverhältnis eine Abwertung der Währung stattfindet, die aus der durch den Eingriff veränderten Angebots- und Nachfragesituation der in- und ausländischen Wertpapiere resultiert. Eine vollständige geldpolitische Abkoppelung ist durch Sterilisation nicht zu erreichen, da sich die Kompensation auf das Zinsgefüge auswirkt. Zu der konkreten Wirkung auf den Wechselkurs kommt bei sterilisierten Eingriffen eine Signalwirkung für den Markt, da Investoren bei ausreichender Glaubwürdigkeit der Zentralbank ihr Verhalten an deren Maßnahmen ausrichten. Dieser Erwartungsaspekt hat nur eine zeitlich begrenzte Wirkung, zudem muss zur Aufrechterhaltung der Glaubwürdigkeit dafür Sorge getragen werden, dass der antizipierte Effekt auch wirklich eintritt, was weitere – dann unsterilisierte – Maßnahmen notwendig machen kann. Es ist wissenschaftlich nicht bewiesen, dass sterilisierte Eingriffe wirksam sind, da keine Möglichkeit besteht, zweifelsfrei festzustellen, wie sich der Devisenmarkt ohne Intervention entwickelt hätte. (de)
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  • Als sterilisiert bezeichnet man in der Geldpolitik der Zentralbanken einen Eingriff in den Devisenmarkt, wenn dieser, im Gegensatz zu unsterilisierten Interventionen, durch geeignete begleitende Maßnahmen keine Veränderung der inländischen Geldbasis zur Folge hat. Die zur Sterilisation des Eingriffs vorgenommenen Geschäfte müssen also für das Inland eine dem Eingriff entgegengesetzte Wirkung auf die Geldmenge haben. (de)
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  • Sterilisation (Geldpolitik) (de)
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