Die Stele von Nora und das Fragment von Nora sind Träger phönizischer Inschriften des 9. Jahrhunderts v. Chr., die dem Museo Archeologico Nazionale in Cagliari auf Sardinien gehören. Sie sind nach ihrem Fundort Nora, einer Ruinenstadt unweit von Pula an der sardischen Südküste bezeichnet worden und stellen die ältesten geschriebenen Dokumente im westmediterranen Raum dar. Die Stele von Nora ist von April bis Oktober 2016 jedoch in der Ausstellung „Piraten in der Antike“ im Museum Kalkriese zu sehen.

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  • Die Stele von Nora und das Fragment von Nora sind Träger phönizischer Inschriften des 9. Jahrhunderts v. Chr., die dem Museo Archeologico Nazionale in Cagliari auf Sardinien gehören. Sie sind nach ihrem Fundort Nora, einer Ruinenstadt unweit von Pula an der sardischen Südküste bezeichnet worden und stellen die ältesten geschriebenen Dokumente im westmediterranen Raum dar. Die Stele von Nora ist von April bis Oktober 2016 jedoch in der Ausstellung „Piraten in der Antike“ im Museum Kalkriese zu sehen. Die Konsonantenschrift auf der etwa einen Meter hohen Stele trotzt seit ihrem Fund vor über 200 Jahren den Übersetzungsversuchen. Jeder Versuch hat eine andere Version erbracht. Sie ist ohne Worttrennung von rechts nach links geschrieben. Umstritten sind besonders die Orts- oder Götternamen. Als das berühmteste Zeugnis der Stele wird die erstmalige Benennung der Insel als Sardinien angesehen. Der Alttestamentler Frank M. Cross interpretiert die Inschrift der Stele von Nora als Siegesschrift eines Milkaton, Sohn des Sabna und General des Königs Pumayaton, der nach der Schlacht bei Tarsis (auf Sardinien und nicht Tartessos in Andalusien) mit den Sarden in Frieden lebt. Pumayaton von Tyros (831-785 v. Chr.), den die Griechen Pygmalion nannten, hat demnach auch phönizische Interessen auf Sardinien durchgesetzt und nicht nur die Gründung Karthagos veranlasst. Wie alle übrigen Interpretationen ist auch diese heftig umstritten, aber sie ist die geschichtsträchtigste. Eine andere Übersetzung lautet: „[Dies ist] der Haupttempel von Nora, den [der Schreiber] auf Sardinien besuchte zum Zeichen des Friedens. Der auf den Frieden hofft ist Saba, Milkatons Sohn, der Nora gegenüber der Insel [von Capo Pula] erbaute.“ Das Norafragment entzieht sich völlig einer Deutung. Zum Fragment wurde bemerkt, dass die Zeichen auch dann einen Sinn ergäben, wenn man voraussetzt, die Schrift sei furchenwendig geschrieben worden oder wenn man das Fragment auf den Kopf stellt. (de)
  • Die Stele von Nora und das Fragment von Nora sind Träger phönizischer Inschriften des 9. Jahrhunderts v. Chr., die dem Museo Archeologico Nazionale in Cagliari auf Sardinien gehören. Sie sind nach ihrem Fundort Nora, einer Ruinenstadt unweit von Pula an der sardischen Südküste bezeichnet worden und stellen die ältesten geschriebenen Dokumente im westmediterranen Raum dar. Die Stele von Nora ist von April bis Oktober 2016 jedoch in der Ausstellung „Piraten in der Antike“ im Museum Kalkriese zu sehen. Die Konsonantenschrift auf der etwa einen Meter hohen Stele trotzt seit ihrem Fund vor über 200 Jahren den Übersetzungsversuchen. Jeder Versuch hat eine andere Version erbracht. Sie ist ohne Worttrennung von rechts nach links geschrieben. Umstritten sind besonders die Orts- oder Götternamen. Als das berühmteste Zeugnis der Stele wird die erstmalige Benennung der Insel als Sardinien angesehen. Der Alttestamentler Frank M. Cross interpretiert die Inschrift der Stele von Nora als Siegesschrift eines Milkaton, Sohn des Sabna und General des Königs Pumayaton, der nach der Schlacht bei Tarsis (auf Sardinien und nicht Tartessos in Andalusien) mit den Sarden in Frieden lebt. Pumayaton von Tyros (831-785 v. Chr.), den die Griechen Pygmalion nannten, hat demnach auch phönizische Interessen auf Sardinien durchgesetzt und nicht nur die Gründung Karthagos veranlasst. Wie alle übrigen Interpretationen ist auch diese heftig umstritten, aber sie ist die geschichtsträchtigste. Eine andere Übersetzung lautet: „[Dies ist] der Haupttempel von Nora, den [der Schreiber] auf Sardinien besuchte zum Zeichen des Friedens. Der auf den Frieden hofft ist Saba, Milkatons Sohn, der Nora gegenüber der Insel [von Capo Pula] erbaute.“ Das Norafragment entzieht sich völlig einer Deutung. Zum Fragment wurde bemerkt, dass die Zeichen auch dann einen Sinn ergäben, wenn man voraussetzt, die Schrift sei furchenwendig geschrieben worden oder wenn man das Fragment auf den Kopf stellt. (de)
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  • Die Stele von Nora und das Fragment von Nora sind Träger phönizischer Inschriften des 9. Jahrhunderts v. Chr., die dem Museo Archeologico Nazionale in Cagliari auf Sardinien gehören. Sie sind nach ihrem Fundort Nora, einer Ruinenstadt unweit von Pula an der sardischen Südküste bezeichnet worden und stellen die ältesten geschriebenen Dokumente im westmediterranen Raum dar. Die Stele von Nora ist von April bis Oktober 2016 jedoch in der Ausstellung „Piraten in der Antike“ im Museum Kalkriese zu sehen. (de)
  • Die Stele von Nora und das Fragment von Nora sind Träger phönizischer Inschriften des 9. Jahrhunderts v. Chr., die dem Museo Archeologico Nazionale in Cagliari auf Sardinien gehören. Sie sind nach ihrem Fundort Nora, einer Ruinenstadt unweit von Pula an der sardischen Südküste bezeichnet worden und stellen die ältesten geschriebenen Dokumente im westmediterranen Raum dar. Die Stele von Nora ist von April bis Oktober 2016 jedoch in der Ausstellung „Piraten in der Antike“ im Museum Kalkriese zu sehen. (de)
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  • Stele von Nora (de)
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