Die ersten brauchbaren Repetiergewehre für Metallpatronen waren das amerikanische Henry-Gewehr Modell 1860 und das von Christopher Spencer 1860 patentierte Spencer-Gewehr. Schon vor dem Amerikanischen Bürgerkrieg testete die U.S. Armee einige Spencer-Gewehre, die Beschaffung in großer Zahl wurde jedoch vom Chef des Beschaffungsamtes (Chief Ordnance) Oberst James Ripley mit der Begründung der Munitionsverschwendung und dem hohen Gewicht der Waffe abgelehnt. Viele der ausgemusterten Spencer-Karabiner gingen an Frankreich, wo sie im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 eingesetzt wurden.

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  • Die ersten brauchbaren Repetiergewehre für Metallpatronen waren das amerikanische Henry-Gewehr Modell 1860 und das von Christopher Spencer 1860 patentierte Spencer-Gewehr. Schon vor dem Amerikanischen Bürgerkrieg testete die U.S. Armee einige Spencer-Gewehre, die Beschaffung in großer Zahl wurde jedoch vom Chef des Beschaffungsamtes (Chief Ordnance) Oberst James Ripley mit der Begründung der Munitionsverschwendung und dem hohen Gewicht der Waffe abgelehnt. Ab 1862 schaffte die in puncto Beschaffung von der Armee unabhängige U.S. Navy 1.009 Spencer-Gewehre für ihre Marinesoldaten an. Als Rostschutz wurden entweder eine Zinnschicht oder ein Gemisch aus Bienenwachs, Leinöl und Terpentinöl aufgebracht. Ein Testschießen nach Beginn des Krieges vor Abraham Lincoln führte ab 1863 zur Beschaffung von 11.000 Gewehren für die Infanterie und etwa 50.000 Karabinern für die Kavallerie. Hergestellt wurden die Waffen bei der Spencer Repeating Rifle Company in Boston, Massachusetts und bei der Burnside Rifle Company in Providence, Rhode Island. Rasch zeigte sich die Überlegenheit der feuerstarken Waffe, z. B. bei der Schlacht von Hoover's Gap im Juni 1863, in der John T. Wilder’s "Lightning Brigade" die Vorteile der Repetierer gegenüber den einschüssigen Waffen des Gegners demonstrierte. Nachdem im Umfeld der Schlacht von Gettysburg zwei Regimenter unter Brigadegeneral George Armstrong Custer in Gefechten bei Hanover und East Cavalry Field Spencer-Gewehre erfolgreich eingesetzt hatten, wurden für berittene Truppen besser geeignete Spencer-Karabiner an Kavallerie- und Dragonerregimenter der Unionstruppen vermehrt abgegeben und gegen die schlechter bewaffneten Truppen der Südstaaten eingesetzt. Von Soldaten der Konföderation erbeutete Spencergewehre konnten wegen Munitionsmangel nur beschränkt eingesetzt werden, da im Süden keine passende Munition hergestellt wurde. Mit einer Schussfolge von 20 Schuss pro Minute war der Spencer jedem anderen Gewehr überlegen, einzig das Henry-Gewehr hatte eine höhere Kadenz. Nachteilig hingegen war die schwächere Munition, zudem war es mit dem unten offenen Magazin anfällig gegen Verschmutzung. Einziger Nachteil des Spencers war die Federhülse des Magazins, die als nicht integrierter Teil der Waffe verloren gehen konnte. Nach dem Krieg wurde der Spencer-Karabiner in den Indianerkriegen eingesetzt (unter anderem mit Erfolg im Gefecht bei Beecher Island), später jedoch durch den Springfield-Model 1873-Einzellader ersetzt. Da die Kavallerie weit entfernt von ihren Stützpunkten gegen Indianer eingesetzt wurde, kann der Tausch von Repetiergewehren gegen Einzellader auch mit der knapp vorhandenen Munition erklärt werden. 1876, in der Schlacht am Little Bighorn, waren pro Trooper nur 50 Karabinerpatronen am Mann und 50 in der Satteltasche verfügbar, dazu kamen noch 18 Revolverpatronen. Viele der ausgemusterten Spencer-Karabiner gingen an Frankreich, wo sie im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 eingesetzt wurden. In den späten 1860er Jahren wurde die Firma an die Fogerty Rifle Company und letztendlich an die Winchester Repeating Arms Company verkauft. (de)
  • Die ersten brauchbaren Repetiergewehre für Metallpatronen waren das amerikanische Henry-Gewehr Modell 1860 und das von Christopher Spencer 1860 patentierte Spencer-Gewehr. Schon vor dem Amerikanischen Bürgerkrieg testete die U.S. Armee einige Spencer-Gewehre, die Beschaffung in großer Zahl wurde jedoch vom Chef des Beschaffungsamtes (Chief Ordnance) Oberst James Ripley mit der Begründung der Munitionsverschwendung und dem hohen Gewicht der Waffe abgelehnt. Ab 1862 schaffte die in puncto Beschaffung von der Armee unabhängige U.S. Navy 1.009 Spencer-Gewehre für ihre Marinesoldaten an. Als Rostschutz wurden entweder eine Zinnschicht oder ein Gemisch aus Bienenwachs, Leinöl und Terpentinöl aufgebracht. Ein Testschießen nach Beginn des Krieges vor Abraham Lincoln führte ab 1863 zur Beschaffung von 11.000 Gewehren für die Infanterie und etwa 50.000 Karabinern für die Kavallerie. Hergestellt wurden die Waffen bei der Spencer Repeating Rifle Company in Boston, Massachusetts und bei der Burnside Rifle Company in Providence, Rhode Island. Rasch zeigte sich die Überlegenheit der feuerstarken Waffe, z. B. bei der Schlacht von Hoover's Gap im Juni 1863, in der John T. Wilder’s "Lightning Brigade" die Vorteile der Repetierer gegenüber den einschüssigen Waffen des Gegners demonstrierte. Nachdem im Umfeld der Schlacht von Gettysburg zwei Regimenter unter Brigadegeneral George Armstrong Custer in Gefechten bei Hanover und East Cavalry Field Spencer-Gewehre erfolgreich eingesetzt hatten, wurden für berittene Truppen besser geeignete Spencer-Karabiner an Kavallerie- und Dragonerregimenter der Unionstruppen vermehrt abgegeben und gegen die schlechter bewaffneten Truppen der Südstaaten eingesetzt. Von Soldaten der Konföderation erbeutete Spencergewehre konnten wegen Munitionsmangel nur beschränkt eingesetzt werden, da im Süden keine passende Munition hergestellt wurde. Mit einer Schussfolge von 20 Schuss pro Minute war der Spencer jedem anderen Gewehr überlegen, einzig das Henry-Gewehr hatte eine höhere Kadenz. Nachteilig hingegen war die schwächere Munition, zudem war es mit dem unten offenen Magazin anfällig gegen Verschmutzung. Einziger Nachteil des Spencers war die Federhülse des Magazins, die als nicht integrierter Teil der Waffe verloren gehen konnte. Nach dem Krieg wurde der Spencer-Karabiner in den Indianerkriegen eingesetzt (unter anderem mit Erfolg im Gefecht bei Beecher Island), später jedoch durch den Springfield-Model 1873-Einzellader ersetzt. Da die Kavallerie weit entfernt von ihren Stützpunkten gegen Indianer eingesetzt wurde, kann der Tausch von Repetiergewehren gegen Einzellader auch mit der knapp vorhandenen Munition erklärt werden. 1876, in der Schlacht am Little Bighorn, waren pro Trooper nur 50 Karabinerpatronen am Mann und 50 in der Satteltasche verfügbar, dazu kamen noch 18 Revolverpatronen. Viele der ausgemusterten Spencer-Karabiner gingen an Frankreich, wo sie im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 eingesetzt wurden. In den späten 1860er Jahren wurde die Firma an die Fogerty Rifle Company und letztendlich an die Winchester Repeating Arms Company verkauft. (de)
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  • Echoes of Glory, Arms and Equipment of the Union (de)
  • Flaydermans Guide to Antique American Firearms (de)
  • An Introduction To Civil War Small Arms (de)
  • Firearms in the Custer Battle (de)
  • Spencer Repeating Firearms (de)
  • The Book of the Rifles (de)
  • Echoes of Glory, Arms and Equipment of the Union (de)
  • Flaydermans Guide to Antique American Firearms (de)
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  • Krause Publications
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  • Rowe Publications
  • Stackpole Company
  • The Tele Telegraph Press
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  • Die ersten brauchbaren Repetiergewehre für Metallpatronen waren das amerikanische Henry-Gewehr Modell 1860 und das von Christopher Spencer 1860 patentierte Spencer-Gewehr. Schon vor dem Amerikanischen Bürgerkrieg testete die U.S. Armee einige Spencer-Gewehre, die Beschaffung in großer Zahl wurde jedoch vom Chef des Beschaffungsamtes (Chief Ordnance) Oberst James Ripley mit der Begründung der Munitionsverschwendung und dem hohen Gewicht der Waffe abgelehnt. Viele der ausgemusterten Spencer-Karabiner gingen an Frankreich, wo sie im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 eingesetzt wurden. (de)
  • Die ersten brauchbaren Repetiergewehre für Metallpatronen waren das amerikanische Henry-Gewehr Modell 1860 und das von Christopher Spencer 1860 patentierte Spencer-Gewehr. Schon vor dem Amerikanischen Bürgerkrieg testete die U.S. Armee einige Spencer-Gewehre, die Beschaffung in großer Zahl wurde jedoch vom Chef des Beschaffungsamtes (Chief Ordnance) Oberst James Ripley mit der Begründung der Munitionsverschwendung und dem hohen Gewicht der Waffe abgelehnt. Viele der ausgemusterten Spencer-Karabiner gingen an Frankreich, wo sie im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 eingesetzt wurden. (de)
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