Soziale Reproduktion bezeichnet die Reproduktion sozialer Strukturen und Systeme, in der Regel auf der Grundlage bestimmter Voraussetzungen in Demographie, Bildung und der Vererbung materiellen Besitzes oder Rechtstitel (wie früher beim Adel). Reproduktion wird dabei als Aufrechterhaltung und Weiterführung bestehender Verhältnisse verstanden. Dabei wird der Soziale Strukturwandel außer Acht gelassen. Vertreter der Reproduktionsthese ordnen auch den Begriff Chancengleichheit einer Ideologie zu, der der Reproduktion der Ungleichheit diene.

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  • Soziale Reproduktion bezeichnet die Reproduktion sozialer Strukturen und Systeme, in der Regel auf der Grundlage bestimmter Voraussetzungen in Demographie, Bildung und der Vererbung materiellen Besitzes oder Rechtstitel (wie früher beim Adel). Reproduktion wird dabei als Aufrechterhaltung und Weiterführung bestehender Verhältnisse verstanden. Dabei wird der Soziale Strukturwandel außer Acht gelassen. Voraussetzung jeder sozialen Reproduktion ist, dass in der sich möglicherweise reproduzierenden sozialen Klasse, sozialen Schicht oder auch nur Berufsgruppe (man denke z. B. an Artistenfamilien) eigene Kinder geboren werden. Ist die Kinderzahl kleiner als die Zahl der Eltern, entsteht allein dadurch schon soziale Mobilität. Im Zusammenhang mit Bildung beschreibt Reproduktion, dass das Bildungssystem dazu beiträgt, bestehende Machtverhältnisse aufrechtzuerhalten. In der Bildungsforschung lassen sich grob zwei Erklärungsstränge über die Funktion von Bildung für gesellschaftliche Veränderungen differenzieren. Während die Wandelthese besagt, dass durch das Bildungssystem in entscheidender Weise gesellschaftliche Ressourcen verteilt werden, sieht die Reproduktionsthese in der Bildung keine unabhängige Variable. Das Bildungssystem sei vollständig abhängig von der Gesellschaftsstruktur und seine Aufgabe bestehe lediglich darin, die bestehenden gesellschaftlichen Ungleichheiten zu legitimieren und zu reproduzieren. Heute kommen diese beiden Thesen in ihrer Reinform kaum noch vor. Vertreter der Reproduktionsthese ordnen auch den Begriff Chancengleichheit einer Ideologie zu, der der Reproduktion der Ungleichheit diene. Nach Louis Althusser ist das Bildungssystem Bestandteil der Ideologischen Staatsapparate, die der Reproduktion der Arbeitskraft dienen. (de)
  • Soziale Reproduktion bezeichnet die Reproduktion sozialer Strukturen und Systeme, in der Regel auf der Grundlage bestimmter Voraussetzungen in Demographie, Bildung und der Vererbung materiellen Besitzes oder Rechtstitel (wie früher beim Adel). Reproduktion wird dabei als Aufrechterhaltung und Weiterführung bestehender Verhältnisse verstanden. Dabei wird der Soziale Strukturwandel außer Acht gelassen. Voraussetzung jeder sozialen Reproduktion ist, dass in der sich möglicherweise reproduzierenden sozialen Klasse, sozialen Schicht oder auch nur Berufsgruppe (man denke z. B. an Artistenfamilien) eigene Kinder geboren werden. Ist die Kinderzahl kleiner als die Zahl der Eltern, entsteht allein dadurch schon soziale Mobilität. Im Zusammenhang mit Bildung beschreibt Reproduktion, dass das Bildungssystem dazu beiträgt, bestehende Machtverhältnisse aufrechtzuerhalten. In der Bildungsforschung lassen sich grob zwei Erklärungsstränge über die Funktion von Bildung für gesellschaftliche Veränderungen differenzieren. Während die Wandelthese besagt, dass durch das Bildungssystem in entscheidender Weise gesellschaftliche Ressourcen verteilt werden, sieht die Reproduktionsthese in der Bildung keine unabhängige Variable. Das Bildungssystem sei vollständig abhängig von der Gesellschaftsstruktur und seine Aufgabe bestehe lediglich darin, die bestehenden gesellschaftlichen Ungleichheiten zu legitimieren und zu reproduzieren. Heute kommen diese beiden Thesen in ihrer Reinform kaum noch vor. Vertreter der Reproduktionsthese ordnen auch den Begriff Chancengleichheit einer Ideologie zu, der der Reproduktion der Ungleichheit diene. Nach Louis Althusser ist das Bildungssystem Bestandteil der Ideologischen Staatsapparate, die der Reproduktion der Arbeitskraft dienen. (de)
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  • Soziale Reproduktion bezeichnet die Reproduktion sozialer Strukturen und Systeme, in der Regel auf der Grundlage bestimmter Voraussetzungen in Demographie, Bildung und der Vererbung materiellen Besitzes oder Rechtstitel (wie früher beim Adel). Reproduktion wird dabei als Aufrechterhaltung und Weiterführung bestehender Verhältnisse verstanden. Dabei wird der Soziale Strukturwandel außer Acht gelassen. Vertreter der Reproduktionsthese ordnen auch den Begriff Chancengleichheit einer Ideologie zu, der der Reproduktion der Ungleichheit diene. (de)
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  • Soziale Reproduktion (de)
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