Schreibmeister wurden in der frühen Neuzeit Lehrer der Schreibkunst genannt, die in den Handelsstädten, insbesondere in Nürnberg, im öffentlichen Auftrag oder privat Schulen betrieben, an denen die Schreibkunst (meist zusammen mit der Rechenkunst) gelehrt wurde. Diese Schulen wurden im Gegensatz zu den Lateinschulen als teutsche Schulen bezeichnet. Diese Schulen, an denen Schreiben, Lesen, Rechnen, Religion und Morallehre den Unterrichtsstoff bildeten, wurden von Söhnen des Bürgertums besucht, die sich für den Handelsstand ausbilden sollten. Oft erhielten die Schüler dort auch Kost und Logis.

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  • Schreibmeister wurden in der frühen Neuzeit Lehrer der Schreibkunst genannt, die in den Handelsstädten, insbesondere in Nürnberg, im öffentlichen Auftrag oder privat Schulen betrieben, an denen die Schreibkunst (meist zusammen mit der Rechenkunst) gelehrt wurde. Diese Schulen wurden im Gegensatz zu den Lateinschulen als teutsche Schulen bezeichnet. Diese Schulen, an denen Schreiben, Lesen, Rechnen, Religion und Morallehre den Unterrichtsstoff bildeten, wurden von Söhnen des Bürgertums besucht, die sich für den Handelsstand ausbilden sollten. Oft erhielten die Schüler dort auch Kost und Logis. Der vermutlich bedeutendste Schreibmeister war der Nürnberger Johann Neudörffer der Ältere, der 1519 das erste deutsche Schreibbuch herausbrachte. Diese Schreibmeisterbücher demonstrierten anhand von in Druckgrafik (Holzschnitt oder Kupferstich) gezeigten Beispielen die verschiedenen Schreibformen und Ausformungen kalligrafischer Schriften, die Modi, nach denen die Schreibmeister auch Modista oder Modisten genannt wurden. Das erste Schreibmeisterbuch (La Operina), dem zahlreiche Anleitungen von anderen italienischen und spanischen Kalligrafen folgten, stammte von Ludovico Arrighi, genannt Vicentino, der seit 1515 in der päpstlichen Kanzlei als scrittore de brevi apostolici (päpstlicher Brevenschreiber) tätig war. 1522 widmete er mit der Cancellaresca italica einen herausragenden Beitrag zur ästhetischen Vervollkommnung dieses Schriftstils. (de)
  • Schreibmeister wurden in der frühen Neuzeit Lehrer der Schreibkunst genannt, die in den Handelsstädten, insbesondere in Nürnberg, im öffentlichen Auftrag oder privat Schulen betrieben, an denen die Schreibkunst (meist zusammen mit der Rechenkunst) gelehrt wurde. Diese Schulen wurden im Gegensatz zu den Lateinschulen als teutsche Schulen bezeichnet. Diese Schulen, an denen Schreiben, Lesen, Rechnen, Religion und Morallehre den Unterrichtsstoff bildeten, wurden von Söhnen des Bürgertums besucht, die sich für den Handelsstand ausbilden sollten. Oft erhielten die Schüler dort auch Kost und Logis. Der vermutlich bedeutendste Schreibmeister war der Nürnberger Johann Neudörffer der Ältere, der 1519 das erste deutsche Schreibbuch herausbrachte. Diese Schreibmeisterbücher demonstrierten anhand von in Druckgrafik (Holzschnitt oder Kupferstich) gezeigten Beispielen die verschiedenen Schreibformen und Ausformungen kalligrafischer Schriften, die Modi, nach denen die Schreibmeister auch Modista oder Modisten genannt wurden. Das erste Schreibmeisterbuch (La Operina), dem zahlreiche Anleitungen von anderen italienischen und spanischen Kalligrafen folgten, stammte von Ludovico Arrighi, genannt Vicentino, der seit 1515 in der päpstlichen Kanzlei als scrittore de brevi apostolici (päpstlicher Brevenschreiber) tätig war. 1522 widmete er mit der Cancellaresca italica einen herausragenden Beitrag zur ästhetischen Vervollkommnung dieses Schriftstils. (de)
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  • Schreibmeister wurden in der frühen Neuzeit Lehrer der Schreibkunst genannt, die in den Handelsstädten, insbesondere in Nürnberg, im öffentlichen Auftrag oder privat Schulen betrieben, an denen die Schreibkunst (meist zusammen mit der Rechenkunst) gelehrt wurde. Diese Schulen wurden im Gegensatz zu den Lateinschulen als teutsche Schulen bezeichnet. Diese Schulen, an denen Schreiben, Lesen, Rechnen, Religion und Morallehre den Unterrichtsstoff bildeten, wurden von Söhnen des Bürgertums besucht, die sich für den Handelsstand ausbilden sollten. Oft erhielten die Schüler dort auch Kost und Logis. (de)
  • Schreibmeister wurden in der frühen Neuzeit Lehrer der Schreibkunst genannt, die in den Handelsstädten, insbesondere in Nürnberg, im öffentlichen Auftrag oder privat Schulen betrieben, an denen die Schreibkunst (meist zusammen mit der Rechenkunst) gelehrt wurde. Diese Schulen wurden im Gegensatz zu den Lateinschulen als teutsche Schulen bezeichnet. Diese Schulen, an denen Schreiben, Lesen, Rechnen, Religion und Morallehre den Unterrichtsstoff bildeten, wurden von Söhnen des Bürgertums besucht, die sich für den Handelsstand ausbilden sollten. Oft erhielten die Schüler dort auch Kost und Logis. (de)
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