Die Auswanderung und der Tod Tarkowskis, die Perestrojka sowie das Auseinanderbrechen der Sowjetunion waren bedeutende Etappen auf dem Niedergang der Filmkultur in Russland, der bis zur Jahrtausendwende nicht nur die Filmproduktion, sondern vor allem fast alle Lichtspielhäuser sterben ließ. Eine Wende trat erst um die Jahre 2002/03 ein. Seit dieser Zeit "explodierte" die Anzahl der neu eröffneten Kinos schier und fanden immer mehr Filme junger russischer Regisseure den Weg auf internationale Festivals. Die Filmemacher der neuen Generation (oft Studierte wie Biologen, Physiker, Psychologen) bedienen sich bei all denen, die das Kino vorantrieben: Kubrick, Tykwer, aber vor allem der verehrte Tarkowski. Sie dienen als Inspiratoren für neue Wege in der russischen Filmkunst. Trotzdem sind diese

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  • Die Auswanderung und der Tod Tarkowskis, die Perestrojka sowie das Auseinanderbrechen der Sowjetunion waren bedeutende Etappen auf dem Niedergang der Filmkultur in Russland, der bis zur Jahrtausendwende nicht nur die Filmproduktion, sondern vor allem fast alle Lichtspielhäuser sterben ließ. Eine Wende trat erst um die Jahre 2002/03 ein. Seit dieser Zeit "explodierte" die Anzahl der neu eröffneten Kinos schier und fanden immer mehr Filme junger russischer Regisseure den Weg auf internationale Festivals. Die Filmemacher der neuen Generation (oft Studierte wie Biologen, Physiker, Psychologen) bedienen sich bei all denen, die das Kino vorantrieben: Kubrick, Tykwer, aber vor allem der verehrte Tarkowski. Sie dienen als Inspiratoren für neue Wege in der russischen Filmkunst. Trotzdem sind diese Filme keine bloßen Collagen von bereits Gesehenem, vielmehr verweben sich die einzelnen Bestandteile zu etwas Neuen ähnlich den Farben eines impressionistischen Bildes und verknüpfen Tradition und Zukunft. Anfang und Ende einer Geschichte scheinen hier ebenso wenig wichtig zu sein wie ein zielgerichteter Handlungsverlauf oder der „typische“ Held oder Antiheld des westlichen Filmes, den man im Neuen Russischen Film vergebens suchen wird. Das Jahr 2003 war (ungeplant) ein besonderes: gleich drei Filme verwiesen zurück auf den russischen Realismus des 19. Jahrhunderts, der unter anderem mit Turgenjews Väter und Söhne und Dostojewskis Die Brüder Karamasow Weltliteratur über die Beziehungen zwischen Vätern und Söhnen hervorbrachte. Die Filme The Return – Die Rückkehr, Koktebel und Vater und Sohn greifen diese Tradition auf und verweisen trotzdem in die Zukunft des russischen Filmes, der wie Kukushka zeigte, nicht nur bestens kritisiert, sondern auch kommerziell erfolgreich sein kann. Zu einem neuen Schlag holte das russische Kino im Jahre 2005 mit Wächter der Nacht – Nochnoi Dozor aus. Ein russischer Fantasy-Actionfilm nach dem gleichnamigen Roman von Sergei Lukjanenko. Das Werk wurde mit einem für Russland beispiellosen PR-Aufwand in die westlichen Kinos gebracht. Doch auch hier bleibt sich der russische Film treu: es gibt keine Helden. Insgesamt lässt sich in den letzten Jahren (2004 bis 2008) ein enormer Anstieg der Kinobesuche in Russland nachvollziehen – während im Großteil des übrigen Europa die Kinobesuchszahlen in den letzten Jahren bestenfalls stagnierten. Ebenfalls außergewöhnlich ist hierbei, dass die russische Filmproduktion bei der beinahen Verdoppelung der Kinobesuche ihren – im Vergleich mit Europa überdurchschnittlich hohen – Marktanteil, der seit 2005 stets über einem Viertel an allen Kinobesuchen in Russland liegt, halten konnte. (de)
  • Die Auswanderung und der Tod Tarkowskis, die Perestrojka sowie das Auseinanderbrechen der Sowjetunion waren bedeutende Etappen auf dem Niedergang der Filmkultur in Russland, der bis zur Jahrtausendwende nicht nur die Filmproduktion, sondern vor allem fast alle Lichtspielhäuser sterben ließ. Eine Wende trat erst um die Jahre 2002/03 ein. Seit dieser Zeit "explodierte" die Anzahl der neu eröffneten Kinos schier und fanden immer mehr Filme junger russischer Regisseure den Weg auf internationale Festivals. Die Filmemacher der neuen Generation (oft Studierte wie Biologen, Physiker, Psychologen) bedienen sich bei all denen, die das Kino vorantrieben: Kubrick, Tykwer, aber vor allem der verehrte Tarkowski. Sie dienen als Inspiratoren für neue Wege in der russischen Filmkunst. Trotzdem sind diese Filme keine bloßen Collagen von bereits Gesehenem, vielmehr verweben sich die einzelnen Bestandteile zu etwas Neuen ähnlich den Farben eines impressionistischen Bildes und verknüpfen Tradition und Zukunft. Anfang und Ende einer Geschichte scheinen hier ebenso wenig wichtig zu sein wie ein zielgerichteter Handlungsverlauf oder der „typische“ Held oder Antiheld des westlichen Filmes, den man im Neuen Russischen Film vergebens suchen wird. Das Jahr 2003 war (ungeplant) ein besonderes: gleich drei Filme verwiesen zurück auf den russischen Realismus des 19. Jahrhunderts, der unter anderem mit Turgenjews Väter und Söhne und Dostojewskis Die Brüder Karamasow Weltliteratur über die Beziehungen zwischen Vätern und Söhnen hervorbrachte. Die Filme The Return – Die Rückkehr, Koktebel und Vater und Sohn greifen diese Tradition auf und verweisen trotzdem in die Zukunft des russischen Filmes, der wie Kukushka zeigte, nicht nur bestens kritisiert, sondern auch kommerziell erfolgreich sein kann. Zu einem neuen Schlag holte das russische Kino im Jahre 2005 mit Wächter der Nacht – Nochnoi Dozor aus. Ein russischer Fantasy-Actionfilm nach dem gleichnamigen Roman von Sergei Lukjanenko. Das Werk wurde mit einem für Russland beispiellosen PR-Aufwand in die westlichen Kinos gebracht. Doch auch hier bleibt sich der russische Film treu: es gibt keine Helden. Insgesamt lässt sich in den letzten Jahren (2004 bis 2008) ein enormer Anstieg der Kinobesuche in Russland nachvollziehen – während im Großteil des übrigen Europa die Kinobesuchszahlen in den letzten Jahren bestenfalls stagnierten. Ebenfalls außergewöhnlich ist hierbei, dass die russische Filmproduktion bei der beinahen Verdoppelung der Kinobesuche ihren – im Vergleich mit Europa überdurchschnittlich hohen – Marktanteil, der seit 2005 stets über einem Viertel an allen Kinobesuchen in Russland liegt, halten konnte. (de)
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  • Die Auswanderung und der Tod Tarkowskis, die Perestrojka sowie das Auseinanderbrechen der Sowjetunion waren bedeutende Etappen auf dem Niedergang der Filmkultur in Russland, der bis zur Jahrtausendwende nicht nur die Filmproduktion, sondern vor allem fast alle Lichtspielhäuser sterben ließ. Eine Wende trat erst um die Jahre 2002/03 ein. Seit dieser Zeit "explodierte" die Anzahl der neu eröffneten Kinos schier und fanden immer mehr Filme junger russischer Regisseure den Weg auf internationale Festivals. Die Filmemacher der neuen Generation (oft Studierte wie Biologen, Physiker, Psychologen) bedienen sich bei all denen, die das Kino vorantrieben: Kubrick, Tykwer, aber vor allem der verehrte Tarkowski. Sie dienen als Inspiratoren für neue Wege in der russischen Filmkunst. Trotzdem sind diese (de)
  • Die Auswanderung und der Tod Tarkowskis, die Perestrojka sowie das Auseinanderbrechen der Sowjetunion waren bedeutende Etappen auf dem Niedergang der Filmkultur in Russland, der bis zur Jahrtausendwende nicht nur die Filmproduktion, sondern vor allem fast alle Lichtspielhäuser sterben ließ. Eine Wende trat erst um die Jahre 2002/03 ein. Seit dieser Zeit "explodierte" die Anzahl der neu eröffneten Kinos schier und fanden immer mehr Filme junger russischer Regisseure den Weg auf internationale Festivals. Die Filmemacher der neuen Generation (oft Studierte wie Biologen, Physiker, Psychologen) bedienen sich bei all denen, die das Kino vorantrieben: Kubrick, Tykwer, aber vor allem der verehrte Tarkowski. Sie dienen als Inspiratoren für neue Wege in der russischen Filmkunst. Trotzdem sind diese (de)
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  • Russischer Film (de)
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