Ein Ritornell (= Rückkehr für italienisch “ritorno”) ist eine aus der italienischen Volksdichtung stammende Gedichtform in Form eines Dreizeilers, bestehend aus einem Reimpaar und einer reimlosen Waisenzeile, ähnlich der Terzinenstrophe. Sein Versmaß ist zwar beliebig, in der Kunstdichtung wird jedoch der italienische Endecasillabo bzw. in der Nachbildung der jambische Fünfheber bevorzugt. Das Reimschema ist meist [axa], seltener [xaa] oder [aax], wobei das x die Waisenzeile bezeichnet. Beispiele: Theodor Storm, aus den Frauen-Ritornellen: Friedrich Rückert, Ritornell Nr. 1

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  • Ein Ritornell (= Rückkehr für italienisch “ritorno”) ist eine aus der italienischen Volksdichtung stammende Gedichtform in Form eines Dreizeilers, bestehend aus einem Reimpaar und einer reimlosen Waisenzeile, ähnlich der Terzinenstrophe. Sein Versmaß ist zwar beliebig, in der Kunstdichtung wird jedoch der italienische Endecasillabo bzw. in der Nachbildung der jambische Fünfheber bevorzugt. Das Reimschema ist meist [axa], seltener [xaa] oder [aax], wobei das x die Waisenzeile bezeichnet. Der erste Vers ist in der Regel deutlich kürzer als die zwei folgenden; dadurch eignet sich die Ritornell-Strophe gut für Epigramme. Im deutschen Sprachraum wird im ersten Vers gern eine Blume angerufen (Apostrophe), klassische Beispiele dafür stammen von Friedrich Rückert, Theodor Storm, Wilhelm Müller, Oskar Loerke und Christian Morgenstern. Beispiele: Theodor Storm, aus den Frauen-Ritornellen: Dunkle Zypressen!Die Welt ist gar zu lustig;es wird doch alles vergessen. Friedrich Rückert, Ritornell Nr. 1 Blüte der Mandeln!Du fliegst dem Lenz voraus, und streust im WindeDich auf die Pfade, wo sein Fuß soll wandeln. (de)
  • Ein Ritornell (= Rückkehr für italienisch “ritorno”) ist eine aus der italienischen Volksdichtung stammende Gedichtform in Form eines Dreizeilers, bestehend aus einem Reimpaar und einer reimlosen Waisenzeile, ähnlich der Terzinenstrophe. Sein Versmaß ist zwar beliebig, in der Kunstdichtung wird jedoch der italienische Endecasillabo bzw. in der Nachbildung der jambische Fünfheber bevorzugt. Das Reimschema ist meist [axa], seltener [xaa] oder [aax], wobei das x die Waisenzeile bezeichnet. Der erste Vers ist in der Regel deutlich kürzer als die zwei folgenden; dadurch eignet sich die Ritornell-Strophe gut für Epigramme. Im deutschen Sprachraum wird im ersten Vers gern eine Blume angerufen (Apostrophe), klassische Beispiele dafür stammen von Friedrich Rückert, Theodor Storm, Wilhelm Müller, Oskar Loerke und Christian Morgenstern. Beispiele: Theodor Storm, aus den Frauen-Ritornellen: Dunkle Zypressen!Die Welt ist gar zu lustig;es wird doch alles vergessen. Friedrich Rückert, Ritornell Nr. 1 Blüte der Mandeln!Du fliegst dem Lenz voraus, und streust im WindeDich auf die Pfade, wo sein Fuß soll wandeln. (de)
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  • Ein Ritornell (= Rückkehr für italienisch “ritorno”) ist eine aus der italienischen Volksdichtung stammende Gedichtform in Form eines Dreizeilers, bestehend aus einem Reimpaar und einer reimlosen Waisenzeile, ähnlich der Terzinenstrophe. Sein Versmaß ist zwar beliebig, in der Kunstdichtung wird jedoch der italienische Endecasillabo bzw. in der Nachbildung der jambische Fünfheber bevorzugt. Das Reimschema ist meist [axa], seltener [xaa] oder [aax], wobei das x die Waisenzeile bezeichnet. Beispiele: Theodor Storm, aus den Frauen-Ritornellen: Friedrich Rückert, Ritornell Nr. 1 (de)
  • Ein Ritornell (= Rückkehr für italienisch “ritorno”) ist eine aus der italienischen Volksdichtung stammende Gedichtform in Form eines Dreizeilers, bestehend aus einem Reimpaar und einer reimlosen Waisenzeile, ähnlich der Terzinenstrophe. Sein Versmaß ist zwar beliebig, in der Kunstdichtung wird jedoch der italienische Endecasillabo bzw. in der Nachbildung der jambische Fünfheber bevorzugt. Das Reimschema ist meist [axa], seltener [xaa] oder [aax], wobei das x die Waisenzeile bezeichnet. Beispiele: Theodor Storm, aus den Frauen-Ritornellen: Friedrich Rückert, Ritornell Nr. 1 (de)
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  • Ritornell (Verslehre) (de)
  • Ritornell (Verslehre) (de)
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