Eine Radiogalaxie, ähnlich den radio-lauten Quasaren und Blazaren, ist eine aktive Galaxie, deren außergewöhnlich starke Kontinuums-Synchrotronstrahlung im Radiowellenbereich beobachtet werden kann. Die beobachtete Radioemission entsteht hierbei durch die Wechselwirkung zwischen den Doppel-Materiestrahlen (engl. Jets) eines aktiven galaktischen Kerns und des intergalaktischen Mediums, wobei sie nahe dem aktiven galaktischen Kern durch relativistisches Beaming modifiziert werden kann.

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  • Eine Radiogalaxie, ähnlich den radio-lauten Quasaren und Blazaren, ist eine aktive Galaxie, deren außergewöhnlich starke Kontinuums-Synchrotronstrahlung im Radiowellenbereich beobachtet werden kann. Die beobachtete Radioemission entsteht hierbei durch die Wechselwirkung zwischen den Doppel-Materiestrahlen (engl. Jets) eines aktiven galaktischen Kerns und des intergalaktischen Mediums, wobei sie nahe dem aktiven galaktischen Kern durch relativistisches Beaming modifiziert werden kann. Im Allgemeinen entstehen somit Emissionsgebiete, die weit über die eigentliche Ausdehnung der Galaxie in das umgebende Medium hinausreichen können. Die Galaxie muss aufgrund der zeitlichen Verzögerung der Wechselwirkung nicht gezwungenermaßen noch als Aktive Galaxie beobachtbar sein. Fast ausschließlich handelt es sich jedoch um eine massereiche elliptische Galaxie. Trotz ihrer extragalaktischen Entfernung gehören manche Radiogalaxien zu den scheinbar hellsten und zuerst entdeckten Radioquellen am Himmel, die nach dem Sternbild benannt sind, in dem sie gefunden wurden. Beispiele sind Virgo A und Cygnus A. Die uns nächste Radiogalaxie ist Centaurus A am Südhimmel. Da die helleren Vertreter der Radiogalaxien bis hin zu hohen Distanzen sichtbar sind, stellen sie ein wertvolles Werkzeug der Kosmologie da. Lange waren sie die einzigen der genauen Beobachtung zugänglichen Galaxien im fernen Universum (Rotverschiebungen größer eins). Zudem wird anders als bei Quasaren die Galaxie im sichtbaren Licht nicht durch ihren Kern überstrahlt. In jüngerer Zeit wurde zunehmender Aufwand betrieben, zu verstehen, wie Radiogalaxien ihre Umgebung beeinflussen und selbst durch diese beeinflusst werden. So ist z.B. der Ausstrom von Radiogalaxien in Galaxienhaufen und das damit verbundene Aufheißen des umgebenden Gases ein wichtiger Rückkopplungsmechanismus um den Zustrom an kühlen Gas in deren Zentrum und damit auch allgemein die Sternentstehungsrate in den zentralen Galaxien zu unterdrücken. Die Emission von Radiogalaxien kann dazu genutzt werden, um das intergalaktische Magnetfeld zu bestimmen, das vom Materiewind in den Raum getragen wird. Dazu sind Annahmen über die Elektronendichte, also der Dichte des umgebenden Mediums, notwendig. (de)
  • Eine Radiogalaxie, ähnlich den radio-lauten Quasaren und Blazaren, ist eine aktive Galaxie, deren außergewöhnlich starke Kontinuums-Synchrotronstrahlung im Radiowellenbereich beobachtet werden kann. Die beobachtete Radioemission entsteht hierbei durch die Wechselwirkung zwischen den Doppel-Materiestrahlen (engl. Jets) eines aktiven galaktischen Kerns und des intergalaktischen Mediums, wobei sie nahe dem aktiven galaktischen Kern durch relativistisches Beaming modifiziert werden kann. Im Allgemeinen entstehen somit Emissionsgebiete, die weit über die eigentliche Ausdehnung der Galaxie in das umgebende Medium hinausreichen können. Die Galaxie muss aufgrund der zeitlichen Verzögerung der Wechselwirkung nicht gezwungenermaßen noch als Aktive Galaxie beobachtbar sein. Fast ausschließlich handelt es sich jedoch um eine massereiche elliptische Galaxie. Trotz ihrer extragalaktischen Entfernung gehören manche Radiogalaxien zu den scheinbar hellsten und zuerst entdeckten Radioquellen am Himmel, die nach dem Sternbild benannt sind, in dem sie gefunden wurden. Beispiele sind Virgo A und Cygnus A. Die uns nächste Radiogalaxie ist Centaurus A am Südhimmel. Da die helleren Vertreter der Radiogalaxien bis hin zu hohen Distanzen sichtbar sind, stellen sie ein wertvolles Werkzeug der Kosmologie da. Lange waren sie die einzigen der genauen Beobachtung zugänglichen Galaxien im fernen Universum (Rotverschiebungen größer eins). Zudem wird anders als bei Quasaren die Galaxie im sichtbaren Licht nicht durch ihren Kern überstrahlt. In jüngerer Zeit wurde zunehmender Aufwand betrieben, zu verstehen, wie Radiogalaxien ihre Umgebung beeinflussen und selbst durch diese beeinflusst werden. So ist z.B. der Ausstrom von Radiogalaxien in Galaxienhaufen und das damit verbundene Aufheißen des umgebenden Gases ein wichtiger Rückkopplungsmechanismus um den Zustrom an kühlen Gas in deren Zentrum und damit auch allgemein die Sternentstehungsrate in den zentralen Galaxien zu unterdrücken. Die Emission von Radiogalaxien kann dazu genutzt werden, um das intergalaktische Magnetfeld zu bestimmen, das vom Materiewind in den Raum getragen wird. Dazu sind Annahmen über die Elektronendichte, also der Dichte des umgebenden Mediums, notwendig. (de)
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  • Eine Radiogalaxie, ähnlich den radio-lauten Quasaren und Blazaren, ist eine aktive Galaxie, deren außergewöhnlich starke Kontinuums-Synchrotronstrahlung im Radiowellenbereich beobachtet werden kann. Die beobachtete Radioemission entsteht hierbei durch die Wechselwirkung zwischen den Doppel-Materiestrahlen (engl. Jets) eines aktiven galaktischen Kerns und des intergalaktischen Mediums, wobei sie nahe dem aktiven galaktischen Kern durch relativistisches Beaming modifiziert werden kann. (de)
  • Eine Radiogalaxie, ähnlich den radio-lauten Quasaren und Blazaren, ist eine aktive Galaxie, deren außergewöhnlich starke Kontinuums-Synchrotronstrahlung im Radiowellenbereich beobachtet werden kann. Die beobachtete Radioemission entsteht hierbei durch die Wechselwirkung zwischen den Doppel-Materiestrahlen (engl. Jets) eines aktiven galaktischen Kerns und des intergalaktischen Mediums, wobei sie nahe dem aktiven galaktischen Kern durch relativistisches Beaming modifiziert werden kann. (de)
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  • Radiogalaxie (de)
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