Das Pulverspritzgießen, auch PIM-Verfahren (englisch für Powder Injection Moulding) ist ein Urformverfahren zur Herstellung von metallischen Bauteilen komplexer Geometrie und hat seinen Ursprung in der Spritzgusstechnologie der Kunststoffe.Da sich Metalle und Keramiken in konventionellen Herstellungsverfahren wie z. B. dem Zerspanen oder Gießen deutlich schwerer verarbeiten lassen als Kunststoffe, insbesondere bei komplexen Geometrien, lag der Wunsch nahe, die Einfachheit der Formgebung beim Spritzgießen mit den besseren Materialeigenschaften der Metalle bzw. Keramiken zu verbinden: Die Idee des Pulverspritzgießens war geboren.

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  • Das Pulverspritzgießen, auch PIM-Verfahren (englisch für Powder Injection Moulding) ist ein Urformverfahren zur Herstellung von metallischen Bauteilen komplexer Geometrie und hat seinen Ursprung in der Spritzgusstechnologie der Kunststoffe.Da sich Metalle und Keramiken in konventionellen Herstellungsverfahren wie z. B. dem Zerspanen oder Gießen deutlich schwerer verarbeiten lassen als Kunststoffe, insbesondere bei komplexen Geometrien, lag der Wunsch nahe, die Einfachheit der Formgebung beim Spritzgießen mit den besseren Materialeigenschaften der Metalle bzw. Keramiken zu verbinden: Die Idee des Pulverspritzgießens war geboren. Beim Pulverspritzgießen wird feines Metall- oder Keramikpulver mit einem organischen Binder vermischt und dann auf einer Spritzgussmaschine in Form gebracht. Anschließend wird der Binder wieder entfernt und das Bauteil bei hoher Temperatur in einem Ofen gesintert. Als Ergebnis erhält man ein rein metallisches bzw. keramisches Enderzeugnis, das die mechanischen Vorteile gesinterter Bauteile mit der großen Formgebungsvielfalt des Spritzgießens verbindet (siehe Abbildung rechts, Brillenscharnier).Bekannt ist das Pulverspritzgießen bereits seit etwa 1920, als erste keramische Gehäuse für Zündkerzen mit diesem Verfahren gefertigt wurden. Industriell konnte sich das Pulverspritzgießen aber erst seit etwa 1980 mit der Fertigung kleiner, hochpräziser metallischer Bauteile für Industriegüter und Handfeuerwaffen etablieren. Heute ist das pulvermetallurgische Spritzgießen ein wirtschaftliches Fertigungsverfahren für Großserienprodukte, das vor allem bei der Herstellung kleinerer bis mittelgroßer Bauteile mit eher komplexer Geometrie und einem Gewicht von 0,1 bis etwa 150 Gramm zur Anwendung kommt. Ein wesentlicher Vorteil dieses Verfahrens ist, dass Bauteile mit anspruchsvoller Geometrie, die in konventionellen Verfahren nur mehrteilig zu fertigen sind, in einem einzigen Stück hergestellt werden können (siehe Abbildung rechts). Haupteinsatzgebiete sind der Automobil- und Maschinenbau, die Mess- und Steuerungstechnik, die Feinmechanik und der Waffenbau, die Schloss- und Beschlagindustrie, die Werkzeugtechnik, die Medizintechnik sowie der Bereich der Haushaltsgeräte. (de)
  • Das Pulverspritzgießen, auch PIM-Verfahren (englisch für Powder Injection Moulding) ist ein Urformverfahren zur Herstellung von metallischen Bauteilen komplexer Geometrie und hat seinen Ursprung in der Spritzgusstechnologie der Kunststoffe.Da sich Metalle und Keramiken in konventionellen Herstellungsverfahren wie z. B. dem Zerspanen oder Gießen deutlich schwerer verarbeiten lassen als Kunststoffe, insbesondere bei komplexen Geometrien, lag der Wunsch nahe, die Einfachheit der Formgebung beim Spritzgießen mit den besseren Materialeigenschaften der Metalle bzw. Keramiken zu verbinden: Die Idee des Pulverspritzgießens war geboren. Beim Pulverspritzgießen wird feines Metall- oder Keramikpulver mit einem organischen Binder vermischt und dann auf einer Spritzgussmaschine in Form gebracht. Anschließend wird der Binder wieder entfernt und das Bauteil bei hoher Temperatur in einem Ofen gesintert. Als Ergebnis erhält man ein rein metallisches bzw. keramisches Enderzeugnis, das die mechanischen Vorteile gesinterter Bauteile mit der großen Formgebungsvielfalt des Spritzgießens verbindet (siehe Abbildung rechts, Brillenscharnier).Bekannt ist das Pulverspritzgießen bereits seit etwa 1920, als erste keramische Gehäuse für Zündkerzen mit diesem Verfahren gefertigt wurden. Industriell konnte sich das Pulverspritzgießen aber erst seit etwa 1980 mit der Fertigung kleiner, hochpräziser metallischer Bauteile für Industriegüter und Handfeuerwaffen etablieren. Heute ist das pulvermetallurgische Spritzgießen ein wirtschaftliches Fertigungsverfahren für Großserienprodukte, das vor allem bei der Herstellung kleinerer bis mittelgroßer Bauteile mit eher komplexer Geometrie und einem Gewicht von 0,1 bis etwa 150 Gramm zur Anwendung kommt. Ein wesentlicher Vorteil dieses Verfahrens ist, dass Bauteile mit anspruchsvoller Geometrie, die in konventionellen Verfahren nur mehrteilig zu fertigen sind, in einem einzigen Stück hergestellt werden können (siehe Abbildung rechts). Haupteinsatzgebiete sind der Automobil- und Maschinenbau, die Mess- und Steuerungstechnik, die Feinmechanik und der Waffenbau, die Schloss- und Beschlagindustrie, die Werkzeugtechnik, die Medizintechnik sowie der Bereich der Haushaltsgeräte. (de)
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  • Das Pulverspritzgießen, auch PIM-Verfahren (englisch für Powder Injection Moulding) ist ein Urformverfahren zur Herstellung von metallischen Bauteilen komplexer Geometrie und hat seinen Ursprung in der Spritzgusstechnologie der Kunststoffe.Da sich Metalle und Keramiken in konventionellen Herstellungsverfahren wie z. B. dem Zerspanen oder Gießen deutlich schwerer verarbeiten lassen als Kunststoffe, insbesondere bei komplexen Geometrien, lag der Wunsch nahe, die Einfachheit der Formgebung beim Spritzgießen mit den besseren Materialeigenschaften der Metalle bzw. Keramiken zu verbinden: Die Idee des Pulverspritzgießens war geboren. (de)
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