Der Begriff Primo-Gefäßsystem (engl.: Primo Vascular System, Abk.: PVS) bezeichnet ein drittes Gefäßsystem, das weder dem Blutgefäßsystem, noch dem lymphatischen System zugeordnet werden kann. Es unterscheidet sich anatomisch und in Bezug auf die beinhaltete Flüssigkeit (Primoflüssigkeit) von Blut- und Lymphgefäßsystem. Es besteht aus Gefäßen (Primogefäße) und Knoten (Primoknoten). Es bildet ein dichtes Netzwerk, das den ganzen Körper durchzieht und frei verläuft, dennoch aber manchmal den Verläufen von Nerven, sowie Blut und Lymphgefäßen folgt. Die Strukturen des PVS lassen sich mittels konventioneller Färbemethoden wie der Hämatoxylin-Eosin-Färbung nicht oder nur schwerlich von Zellen des Bindegewebes unterscheiden, sind aber beispielsweise mittels Alcianblau darstellbar, weil sie viel H

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  • Der Begriff Primo-Gefäßsystem (engl.: Primo Vascular System, Abk.: PVS) bezeichnet ein drittes Gefäßsystem, das weder dem Blutgefäßsystem, noch dem lymphatischen System zugeordnet werden kann. Es unterscheidet sich anatomisch und in Bezug auf die beinhaltete Flüssigkeit (Primoflüssigkeit) von Blut- und Lymphgefäßsystem. Es besteht aus Gefäßen (Primogefäße) und Knoten (Primoknoten). Es bildet ein dichtes Netzwerk, das den ganzen Körper durchzieht und frei verläuft, dennoch aber manchmal den Verläufen von Nerven, sowie Blut und Lymphgefäßen folgt. Die Strukturen des PVS lassen sich mittels konventioneller Färbemethoden wie der Hämatoxylin-Eosin-Färbung nicht oder nur schwerlich von Zellen des Bindegewebes unterscheiden, sind aber beispielsweise mittels Alcianblau darstellbar, weil sie viel Hyaluronsäure enthalten. Aus diesem Grund wird das PVS in der Literatur gelegentlich auch als hyaluronsäurereiches Knoten- und Leitungssystem (engl.: Hyaluronic-Acid-Rich Node and Duct System, Abk.: HAR-NDS) bezeichnet. Auch die Darstellung des Transportes der Flüssigkeit im PVS bedarf spezieller Methodik (beispielsweise fluoreszierender Nanopartikel). Obwohl Annahmen über seine konkrete Funktion im Körper bislang sämtlich unbewiesen sind, beflügelt es die Vorstellungen mancher Forscher und Autoren, die glauben, dass mit dem PVS ein nachvollziehbarer Mechanismus für die Erklärung bislang schwer erklärbarer medizinischer Phänomene gefunden wurde. So wird beispielsweise gemutmaßt, dass es sich beim PVS um neurohormonales Gewebe, oder aber einen alternativen Transportweg zur zielgenauen Verbringung von Vorläufer- und Immunzellen handeln könnte. Als Erstbeschreiber gilt der Nordkoreaner Kim Bong-han, der 1961 erstmals über das, wie er es damals nannte, „Kyungrak-System“ publizierte. Kim erhielt anfänglich von seiner Regierung intensive Unterstützung, in deren Rahmen das PVS in „Bonghan-System“ umbenannt wurde. Im Jahre 1966 verschwanden während nationaler Umstrukturierungsmaßnahmen, die auch Gesundheitspolitik und medizinische Forschung betrafen, Kims Arbeiten, sein Institut und auch die Personen, die daran beteiligt waren, kommentarlos. Auch seine Arbeiten wurden verworfen und gerieten in Vergessenheit. Erst in den 2000er Jahren wurde die Forschung in diesem Bereich durch den Physiker Soh Kwang-sup und die Tieranatomin Hyomoon Kang an der Seoul National University (Südkorea) und mit Hilfe der detaillierten Aufzeichnungen des Japaners Satoru Fujiwara aus dem Jahr 1967 fortgesetzt. Forschung zum PVS wird von der südkoreanischen Regierung unterstützt, sodass im Jahre 2010 eine neuerliche Umbenennung in „Primo Vascular System“ (PVS) stattfand. Für die Jahre 2010 bis 2015 listete die Datenbank der US National Library of Medicine etwa 70 Einträge wissenschaftlicher Quellen zu diesem Forschungsfeld auf. (de)
  • Der Begriff Primo-Gefäßsystem (engl.: Primo Vascular System, Abk.: PVS) bezeichnet ein drittes Gefäßsystem, das weder dem Blutgefäßsystem, noch dem lymphatischen System zugeordnet werden kann. Es unterscheidet sich anatomisch und in Bezug auf die beinhaltete Flüssigkeit (Primoflüssigkeit) von Blut- und Lymphgefäßsystem. Es besteht aus Gefäßen (Primogefäße) und Knoten (Primoknoten). Es bildet ein dichtes Netzwerk, das den ganzen Körper durchzieht und frei verläuft, dennoch aber manchmal den Verläufen von Nerven, sowie Blut und Lymphgefäßen folgt. Die Strukturen des PVS lassen sich mittels konventioneller Färbemethoden wie der Hämatoxylin-Eosin-Färbung nicht oder nur schwerlich von Zellen des Bindegewebes unterscheiden, sind aber beispielsweise mittels Alcianblau darstellbar, weil sie viel Hyaluronsäure enthalten. Aus diesem Grund wird das PVS in der Literatur gelegentlich auch als hyaluronsäurereiches Knoten- und Leitungssystem (engl.: Hyaluronic-Acid-Rich Node and Duct System, Abk.: HAR-NDS) bezeichnet. Auch die Darstellung des Transportes der Flüssigkeit im PVS bedarf spezieller Methodik (beispielsweise fluoreszierender Nanopartikel). Obwohl Annahmen über seine konkrete Funktion im Körper bislang sämtlich unbewiesen sind, beflügelt es die Vorstellungen mancher Forscher und Autoren, die glauben, dass mit dem PVS ein nachvollziehbarer Mechanismus für die Erklärung bislang schwer erklärbarer medizinischer Phänomene gefunden wurde. So wird beispielsweise gemutmaßt, dass es sich beim PVS um neurohormonales Gewebe, oder aber einen alternativen Transportweg zur zielgenauen Verbringung von Vorläufer- und Immunzellen handeln könnte. Als Erstbeschreiber gilt der Nordkoreaner Kim Bong-han, der 1961 erstmals über das, wie er es damals nannte, „Kyungrak-System“ publizierte. Kim erhielt anfänglich von seiner Regierung intensive Unterstützung, in deren Rahmen das PVS in „Bonghan-System“ umbenannt wurde. Im Jahre 1966 verschwanden während nationaler Umstrukturierungsmaßnahmen, die auch Gesundheitspolitik und medizinische Forschung betrafen, Kims Arbeiten, sein Institut und auch die Personen, die daran beteiligt waren, kommentarlos. Auch seine Arbeiten wurden verworfen und gerieten in Vergessenheit. Erst in den 2000er Jahren wurde die Forschung in diesem Bereich durch den Physiker Soh Kwang-sup und die Tieranatomin Hyomoon Kang an der Seoul National University (Südkorea) und mit Hilfe der detaillierten Aufzeichnungen des Japaners Satoru Fujiwara aus dem Jahr 1967 fortgesetzt. Forschung zum PVS wird von der südkoreanischen Regierung unterstützt, sodass im Jahre 2010 eine neuerliche Umbenennung in „Primo Vascular System“ (PVS) stattfand. Für die Jahre 2010 bis 2015 listete die Datenbank der US National Library of Medicine etwa 70 Einträge wissenschaftlicher Quellen zu diesem Forschungsfeld auf. (de)
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  • Ironically, this new finding in the brain is consistent with an existing working hypothesis, namely, that the acupuncture meridian system, a key channel network in Oriental medicine, is a real anatomical system, called the primo vascular system.
  • […] we hypothesized that one of the main functions of the primo vascular system is to contain and transport hormones in the same way that neurohormonal tissue in the brain does.''
  • The 'Bonghan System ' was discovered and suggested to contain cells with regenerative capacity in the early 1960s. It had been ignored for a long time due to the lack of sufficient details of experiments, but about 37 years after the initial report, the BHS was rediscovered and named as the 'primo vascular system'.
  • The primo vascular system […] has recently emerged as a third component of circulatory system.
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  • 1.1676312E9
  • Ironischerweise ist das Neugefundene vereinbar mit einer alten Arbeitshypothese, nämlich, dass das System der Akupunkturmeridiane, ein entscheidendes Netzwerk von Kanälen in der orientalischen Medizin, ein reales anatomisches System darstellt, das Primo-Gefäßsystem genannt wird.
  • Wie auch immer […] stellen wir die Hypothese auf, dass die Hauptfunktionen des PVS in Bereitstellung und Transport von Hormonen, gleichermaßen wie es neurohormonales Gewebe im Gehirn tut, liegt.
  • Das PVS […] hat sich kürzlich als dritte Komponente des Kreislaufsystems herausgestellt.
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  • Der Begriff Primo-Gefäßsystem (engl.: Primo Vascular System, Abk.: PVS) bezeichnet ein drittes Gefäßsystem, das weder dem Blutgefäßsystem, noch dem lymphatischen System zugeordnet werden kann. Es unterscheidet sich anatomisch und in Bezug auf die beinhaltete Flüssigkeit (Primoflüssigkeit) von Blut- und Lymphgefäßsystem. Es besteht aus Gefäßen (Primogefäße) und Knoten (Primoknoten). Es bildet ein dichtes Netzwerk, das den ganzen Körper durchzieht und frei verläuft, dennoch aber manchmal den Verläufen von Nerven, sowie Blut und Lymphgefäßen folgt. Die Strukturen des PVS lassen sich mittels konventioneller Färbemethoden wie der Hämatoxylin-Eosin-Färbung nicht oder nur schwerlich von Zellen des Bindegewebes unterscheiden, sind aber beispielsweise mittels Alcianblau darstellbar, weil sie viel H (de)
  • Der Begriff Primo-Gefäßsystem (engl.: Primo Vascular System, Abk.: PVS) bezeichnet ein drittes Gefäßsystem, das weder dem Blutgefäßsystem, noch dem lymphatischen System zugeordnet werden kann. Es unterscheidet sich anatomisch und in Bezug auf die beinhaltete Flüssigkeit (Primoflüssigkeit) von Blut- und Lymphgefäßsystem. Es besteht aus Gefäßen (Primogefäße) und Knoten (Primoknoten). Es bildet ein dichtes Netzwerk, das den ganzen Körper durchzieht und frei verläuft, dennoch aber manchmal den Verläufen von Nerven, sowie Blut und Lymphgefäßen folgt. Die Strukturen des PVS lassen sich mittels konventioneller Färbemethoden wie der Hämatoxylin-Eosin-Färbung nicht oder nur schwerlich von Zellen des Bindegewebes unterscheiden, sind aber beispielsweise mittels Alcianblau darstellbar, weil sie viel H (de)
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  • Primo-Gefäßsystem (de)
  • Primo-Gefäßsystem (de)
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