Der Begriff Polyphonie (auch: Polyperspektivismus) bezeichnet in der Literaturwissenschaft ein Strukturprinzip der erzählenden Literatur, bei dem der Autor im Verhältnis zu seinen Figuren stark in den Hintergrund tritt. Die Figuren sind in einem polyphon angelegten Roman nicht Sprachrohr des Autors und vertreten nicht dessen Standpunkt, sondern erhalten eine eigene Stimme und repräsentieren Ideen und Standpunkte, die nicht unbedingt die des Autors und untereinander weitestgehend gleichwertig sind. Diese Struktur ermöglicht es dem Autor, seine eigene widersprüchliche Weltsicht in die Vielfalt seiner Figuren aufzuspalten. Dynamik erlangt ein polyphoner Roman durch die vielfältigen Dialoge, in die die Figuren eintreten; in der Literaturwissenschaft wird dieses Charakteristikum als Dialogizitä

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  • Der Begriff Polyphonie (auch: Polyperspektivismus) bezeichnet in der Literaturwissenschaft ein Strukturprinzip der erzählenden Literatur, bei dem der Autor im Verhältnis zu seinen Figuren stark in den Hintergrund tritt. Die Figuren sind in einem polyphon angelegten Roman nicht Sprachrohr des Autors und vertreten nicht dessen Standpunkt, sondern erhalten eine eigene Stimme und repräsentieren Ideen und Standpunkte, die nicht unbedingt die des Autors und untereinander weitestgehend gleichwertig sind. Diese Struktur ermöglicht es dem Autor, seine eigene widersprüchliche Weltsicht in die Vielfalt seiner Figuren aufzuspalten. Dynamik erlangt ein polyphoner Roman durch die vielfältigen Dialoge, in die die Figuren eintreten; in der Literaturwissenschaft wird dieses Charakteristikum als Dialogizität bezeichnet. (de)
  • Der Begriff Polyphonie (auch: Polyperspektivismus) bezeichnet in der Literaturwissenschaft ein Strukturprinzip der erzählenden Literatur, bei dem der Autor im Verhältnis zu seinen Figuren stark in den Hintergrund tritt. Die Figuren sind in einem polyphon angelegten Roman nicht Sprachrohr des Autors und vertreten nicht dessen Standpunkt, sondern erhalten eine eigene Stimme und repräsentieren Ideen und Standpunkte, die nicht unbedingt die des Autors und untereinander weitestgehend gleichwertig sind. Diese Struktur ermöglicht es dem Autor, seine eigene widersprüchliche Weltsicht in die Vielfalt seiner Figuren aufzuspalten. Dynamik erlangt ein polyphoner Roman durch die vielfältigen Dialoge, in die die Figuren eintreten; in der Literaturwissenschaft wird dieses Charakteristikum als Dialogizität bezeichnet. (de)
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  • 3-446-11402-5
  • 3-89308-329-4
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  • Dostojewskij, der „vertrackte Russe“ (de)
  • Probleme der Poetik Dostoevskijs (de)
  • Dostojewskij, der „vertrackte Russe“ (de)
  • Probleme der Poetik Dostoevskijs (de)
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  • Mikhail Bahktin
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  • München
  • Tübingen
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  • Aus dem Russischen von Adelheid Schramm
  • Die Geschichte seiner Wirkung im deutschen Sprachraum vom Fin de siècle bis heute
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  • Hanser
  • Attempto
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  • Der Begriff Polyphonie (auch: Polyperspektivismus) bezeichnet in der Literaturwissenschaft ein Strukturprinzip der erzählenden Literatur, bei dem der Autor im Verhältnis zu seinen Figuren stark in den Hintergrund tritt. Die Figuren sind in einem polyphon angelegten Roman nicht Sprachrohr des Autors und vertreten nicht dessen Standpunkt, sondern erhalten eine eigene Stimme und repräsentieren Ideen und Standpunkte, die nicht unbedingt die des Autors und untereinander weitestgehend gleichwertig sind. Diese Struktur ermöglicht es dem Autor, seine eigene widersprüchliche Weltsicht in die Vielfalt seiner Figuren aufzuspalten. Dynamik erlangt ein polyphoner Roman durch die vielfältigen Dialoge, in die die Figuren eintreten; in der Literaturwissenschaft wird dieses Charakteristikum als Dialogizitä (de)
  • Der Begriff Polyphonie (auch: Polyperspektivismus) bezeichnet in der Literaturwissenschaft ein Strukturprinzip der erzählenden Literatur, bei dem der Autor im Verhältnis zu seinen Figuren stark in den Hintergrund tritt. Die Figuren sind in einem polyphon angelegten Roman nicht Sprachrohr des Autors und vertreten nicht dessen Standpunkt, sondern erhalten eine eigene Stimme und repräsentieren Ideen und Standpunkte, die nicht unbedingt die des Autors und untereinander weitestgehend gleichwertig sind. Diese Struktur ermöglicht es dem Autor, seine eigene widersprüchliche Weltsicht in die Vielfalt seiner Figuren aufzuspalten. Dynamik erlangt ein polyphoner Roman durch die vielfältigen Dialoge, in die die Figuren eintreten; in der Literaturwissenschaft wird dieses Charakteristikum als Dialogizitä (de)
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  • Polyphonie (Literatur) (de)
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