Der Polnische Korridor (zeitgenössisch auch Danziger Korridor oder Weichselkorridor, polnisch Korytarz polski) war ein 30 bis 90 km breiter Landstreifen, der nach dem Ersten Weltkrieg Polen zugeschlagen worden war und dadurch von 1920 bis zum Polenfeldzug im September 1939 Ostpreußen vom deutschen Kernland abtrennte. Der Korridor war keine politisch-historische Einheit; zwischen dem Polen zuerkannten Küstenabschnitt und der deutsch-russischen Grenze von 1914 lagen außer der bisherigen Provinz Westpreußen auch Teile des historischen Großpolen, die als Provinz Posen unter der Hoheit des Königreichs Preußen und des Kaiserreichs gestanden hatten. Politisch gehörte das Gebiet nach dem Zweiten Frieden von Thorn 1466 bis zur Ersten Teilung Polen-Litauens 1772 als Preußen Königlichen Anteils zur p

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  • Der Polnische Korridor (zeitgenössisch auch Danziger Korridor oder Weichselkorridor, polnisch Korytarz polski) war ein 30 bis 90 km breiter Landstreifen, der nach dem Ersten Weltkrieg Polen zugeschlagen worden war und dadurch von 1920 bis zum Polenfeldzug im September 1939 Ostpreußen vom deutschen Kernland abtrennte. Der Korridor war keine politisch-historische Einheit; zwischen dem Polen zuerkannten Küstenabschnitt und der deutsch-russischen Grenze von 1914 lagen außer der bisherigen Provinz Westpreußen auch Teile des historischen Großpolen, die als Provinz Posen unter der Hoheit des Königreichs Preußen und des Kaiserreichs gestanden hatten. Politisch gehörte das Gebiet nach dem Zweiten Frieden von Thorn 1466 bis zur Ersten Teilung Polen-Litauens 1772 als Preußen Königlichen Anteils zur polnischen Krone. Die Bildung des „Polnischen Korridors“, der geographisch gesehen ein „Zerschneidungskorridor“ durch das Deutsche Reich war, gehörte zum 14-Punkte-Programm des nordamerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson bei den Verhandlungen zum Versailler Vertrag, zu denen die demokratisch gewählten deutschen Delegierten nicht zugelassen, zu dessen Unterzeichnung sie jedoch unter erheblichem außenpolitischen Druck genötigt worden waren. Die Übernahme der Gebiete durch Polen fand mit dem Inkrafttreten des Vertrags am 20. Januar 1920 statt. (de)
  • Der Polnische Korridor (zeitgenössisch auch Danziger Korridor oder Weichselkorridor, polnisch Korytarz polski) war ein 30 bis 90 km breiter Landstreifen, der nach dem Ersten Weltkrieg Polen zugeschlagen worden war und dadurch von 1920 bis zum Polenfeldzug im September 1939 Ostpreußen vom deutschen Kernland abtrennte. Der Korridor war keine politisch-historische Einheit; zwischen dem Polen zuerkannten Küstenabschnitt und der deutsch-russischen Grenze von 1914 lagen außer der bisherigen Provinz Westpreußen auch Teile des historischen Großpolen, die als Provinz Posen unter der Hoheit des Königreichs Preußen und des Kaiserreichs gestanden hatten. Politisch gehörte das Gebiet nach dem Zweiten Frieden von Thorn 1466 bis zur Ersten Teilung Polen-Litauens 1772 als Preußen Königlichen Anteils zur polnischen Krone. Die Bildung des „Polnischen Korridors“, der geographisch gesehen ein „Zerschneidungskorridor“ durch das Deutsche Reich war, gehörte zum 14-Punkte-Programm des nordamerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson bei den Verhandlungen zum Versailler Vertrag, zu denen die demokratisch gewählten deutschen Delegierten nicht zugelassen, zu dessen Unterzeichnung sie jedoch unter erheblichem außenpolitischen Druck genötigt worden waren. Die Übernahme der Gebiete durch Polen fand mit dem Inkrafttreten des Vertrags am 20. Januar 1920 statt. (de)
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  • Der Polnische Korridor (zeitgenössisch auch Danziger Korridor oder Weichselkorridor, polnisch Korytarz polski) war ein 30 bis 90 km breiter Landstreifen, der nach dem Ersten Weltkrieg Polen zugeschlagen worden war und dadurch von 1920 bis zum Polenfeldzug im September 1939 Ostpreußen vom deutschen Kernland abtrennte. Der Korridor war keine politisch-historische Einheit; zwischen dem Polen zuerkannten Küstenabschnitt und der deutsch-russischen Grenze von 1914 lagen außer der bisherigen Provinz Westpreußen auch Teile des historischen Großpolen, die als Provinz Posen unter der Hoheit des Königreichs Preußen und des Kaiserreichs gestanden hatten. Politisch gehörte das Gebiet nach dem Zweiten Frieden von Thorn 1466 bis zur Ersten Teilung Polen-Litauens 1772 als Preußen Königlichen Anteils zur p (de)
  • Der Polnische Korridor (zeitgenössisch auch Danziger Korridor oder Weichselkorridor, polnisch Korytarz polski) war ein 30 bis 90 km breiter Landstreifen, der nach dem Ersten Weltkrieg Polen zugeschlagen worden war und dadurch von 1920 bis zum Polenfeldzug im September 1939 Ostpreußen vom deutschen Kernland abtrennte. Der Korridor war keine politisch-historische Einheit; zwischen dem Polen zuerkannten Küstenabschnitt und der deutsch-russischen Grenze von 1914 lagen außer der bisherigen Provinz Westpreußen auch Teile des historischen Großpolen, die als Provinz Posen unter der Hoheit des Königreichs Preußen und des Kaiserreichs gestanden hatten. Politisch gehörte das Gebiet nach dem Zweiten Frieden von Thorn 1466 bis zur Ersten Teilung Polen-Litauens 1772 als Preußen Königlichen Anteils zur p (de)
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  • Polnischer Korridor (de)
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