Peter Holtz (* 6. Februar 1902 in Stolberg (Rheinland); † 9. November 1970 in Bonn; vollständiger Name: Peter Wilhelm Joseph Holtz) war ein deutscher Pharmakologe und Physiologe. Er wirkte von 1938 bis 1952 als Professor für Physiologische Chemie beziehungsweise nach dem Zweiten Weltkrieg für Pharmakologie an der Universität Rostock. Anschließend fungierte er von 1953 bis 1970 als Inhaber des Lehrstuhls für Pharmakologie und Toxikologie sowie als Institutsdirektor an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. Zu seinen bedeutendsten Leistungen zählten 1939 die Entdeckung des Enzyms Dopa-Decarboxylase sowie darauf folgend in den 1940er Jahren der Nachweis des Noradrenalins als körpereigener Substanz und die Erforschung der Biosynthese der Katecholamine, zu denen neben Noradre

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  • Peter Holtz (* 6. Februar 1902 in Stolberg (Rheinland); † 9. November 1970 in Bonn; vollständiger Name: Peter Wilhelm Joseph Holtz) war ein deutscher Pharmakologe und Physiologe. Er wirkte von 1938 bis 1952 als Professor für Physiologische Chemie beziehungsweise nach dem Zweiten Weltkrieg für Pharmakologie an der Universität Rostock. Anschließend fungierte er von 1953 bis 1970 als Inhaber des Lehrstuhls für Pharmakologie und Toxikologie sowie als Institutsdirektor an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. Zu seinen bedeutendsten Leistungen zählten 1939 die Entdeckung des Enzyms Dopa-Decarboxylase sowie darauf folgend in den 1940er Jahren der Nachweis des Noradrenalins als körpereigener Substanz und die Erforschung der Biosynthese der Katecholamine, zu denen neben Noradrenalin unter anderem Adrenalin und Dopamin gehören. Diese Ergebnisse waren grundlegend für die Aufklärung der Wirkung der Katecholamine als Neurotransmitter und Hormone. Darauf aufbauend kam es zur Entwicklung von spezifischen Katecholamin-Abkömmlingen für die Arzneimitteltherapie, in der sie als Sympathomimetika unter anderem in der Notfallmedizin bei Kreislaufstillstand und Schockzuständen sowie zur Behandlung von Atemwegserkrankungen wie Asthma bronchiale und COPD, von niedrigem Blutdruck und von Morbus Parkinson eine Rolle spielen. Aufgrund seiner wissenschaftlichen Arbeiten wird Peter Holtz deshalb neben Otto Loewi als einer der renommiertesten deutschen Pharmakologen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts angesehen. Ausdruck der Anerkennung seiner Forschung waren unter anderem 1964 die Verleihung der Schmiedeberg-Plakette, der höchsten Auszeichnung der Deutschen Gesellschaft für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie, sowie seine Aufnahme in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina und in die Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Als umstritten an seinem Wirken gilt die erst in jüngerer Zeit näher dokumentierte Zusammenarbeit mit dem Anatomen August Hirt, der während der Zeit des Nationalsozialismus ab 1942 Experimente mit Senfgas an Häftlingen des KZ Natzweiler-Struthof durchführte. Es ist davon auszugehen, dass Peter Holtz höchstwahrscheinlich Kenntnis von Hirts Menschenversuchen hatte, während seine direkte Beteiligung praktisch ausgeschlossen werden kann. (de)
  • Peter Holtz (* 6. Februar 1902 in Stolberg (Rheinland); † 9. November 1970 in Bonn; vollständiger Name: Peter Wilhelm Joseph Holtz) war ein deutscher Pharmakologe und Physiologe. Er wirkte von 1938 bis 1952 als Professor für Physiologische Chemie beziehungsweise nach dem Zweiten Weltkrieg für Pharmakologie an der Universität Rostock. Anschließend fungierte er von 1953 bis 1970 als Inhaber des Lehrstuhls für Pharmakologie und Toxikologie sowie als Institutsdirektor an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. Zu seinen bedeutendsten Leistungen zählten 1939 die Entdeckung des Enzyms Dopa-Decarboxylase sowie darauf folgend in den 1940er Jahren der Nachweis des Noradrenalins als körpereigener Substanz und die Erforschung der Biosynthese der Katecholamine, zu denen neben Noradrenalin unter anderem Adrenalin und Dopamin gehören. Diese Ergebnisse waren grundlegend für die Aufklärung der Wirkung der Katecholamine als Neurotransmitter und Hormone. Darauf aufbauend kam es zur Entwicklung von spezifischen Katecholamin-Abkömmlingen für die Arzneimitteltherapie, in der sie als Sympathomimetika unter anderem in der Notfallmedizin bei Kreislaufstillstand und Schockzuständen sowie zur Behandlung von Atemwegserkrankungen wie Asthma bronchiale und COPD, von niedrigem Blutdruck und von Morbus Parkinson eine Rolle spielen. Aufgrund seiner wissenschaftlichen Arbeiten wird Peter Holtz deshalb neben Otto Loewi als einer der renommiertesten deutschen Pharmakologen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts angesehen. Ausdruck der Anerkennung seiner Forschung waren unter anderem 1964 die Verleihung der Schmiedeberg-Plakette, der höchsten Auszeichnung der Deutschen Gesellschaft für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie, sowie seine Aufnahme in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina und in die Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Als umstritten an seinem Wirken gilt die erst in jüngerer Zeit näher dokumentierte Zusammenarbeit mit dem Anatomen August Hirt, der während der Zeit des Nationalsozialismus ab 1942 Experimente mit Senfgas an Häftlingen des KZ Natzweiler-Struthof durchführte. Es ist davon auszugehen, dass Peter Holtz höchstwahrscheinlich Kenntnis von Hirts Menschenversuchen hatte, während seine direkte Beteiligung praktisch ausgeschlossen werden kann. (de)
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  • Peter Holtz (* 6. Februar 1902 in Stolberg (Rheinland); † 9. November 1970 in Bonn; vollständiger Name: Peter Wilhelm Joseph Holtz) war ein deutscher Pharmakologe und Physiologe. Er wirkte von 1938 bis 1952 als Professor für Physiologische Chemie beziehungsweise nach dem Zweiten Weltkrieg für Pharmakologie an der Universität Rostock. Anschließend fungierte er von 1953 bis 1970 als Inhaber des Lehrstuhls für Pharmakologie und Toxikologie sowie als Institutsdirektor an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. Zu seinen bedeutendsten Leistungen zählten 1939 die Entdeckung des Enzyms Dopa-Decarboxylase sowie darauf folgend in den 1940er Jahren der Nachweis des Noradrenalins als körpereigener Substanz und die Erforschung der Biosynthese der Katecholamine, zu denen neben Noradre (de)
  • Peter Holtz (* 6. Februar 1902 in Stolberg (Rheinland); † 9. November 1970 in Bonn; vollständiger Name: Peter Wilhelm Joseph Holtz) war ein deutscher Pharmakologe und Physiologe. Er wirkte von 1938 bis 1952 als Professor für Physiologische Chemie beziehungsweise nach dem Zweiten Weltkrieg für Pharmakologie an der Universität Rostock. Anschließend fungierte er von 1953 bis 1970 als Inhaber des Lehrstuhls für Pharmakologie und Toxikologie sowie als Institutsdirektor an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. Zu seinen bedeutendsten Leistungen zählten 1939 die Entdeckung des Enzyms Dopa-Decarboxylase sowie darauf folgend in den 1940er Jahren der Nachweis des Noradrenalins als körpereigener Substanz und die Erforschung der Biosynthese der Katecholamine, zu denen neben Noradre (de)
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