Die Pechelbronner Schichten (auch Pechelbronn-Formation oder Pechelbronn-Gruppe) sind eine lithostratigraphische Einheit der Füllung des Oberrheingrabens und angrenzender ehemaliger Senkungsgebiete. Sie wurden im Tertiär (oberstes Eozän, Priabonium, bis unterstes Oligozän, unteres Rupelium) abgelagert und gehören damit zu den ältesten Schichtenfolgen des Südwestdeutschen Tertiärs. Die teils konglomeratisch, teils sandig-siltigen, bisweilen auch tonig-mergeligen Gesteine besitzen im Oberrheingraben meist eine Mächtigkeit von ca. 200 bis 500 m, örtlich über 700 m, in den angrenzenden, weniger stark von Absenkung betroffenen Bereichen, wie dem Mainzer Becken, ist die Mächtigkeit deutlich geringer und beträgt weniger als 50 m. Das Ablagerungsmilieu war fluviatil, limnisch und auch brackisch-ma

Property Value
dbo:abstract
  • Die Pechelbronner Schichten (auch Pechelbronn-Formation oder Pechelbronn-Gruppe) sind eine lithostratigraphische Einheit der Füllung des Oberrheingrabens und angrenzender ehemaliger Senkungsgebiete. Sie wurden im Tertiär (oberstes Eozän, Priabonium, bis unterstes Oligozän, unteres Rupelium) abgelagert und gehören damit zu den ältesten Schichtenfolgen des Südwestdeutschen Tertiärs. Die teils konglomeratisch, teils sandig-siltigen, bisweilen auch tonig-mergeligen Gesteine besitzen im Oberrheingraben meist eine Mächtigkeit von ca. 200 bis 500 m, örtlich über 700 m, in den angrenzenden, weniger stark von Absenkung betroffenen Bereichen, wie dem Mainzer Becken, ist die Mächtigkeit deutlich geringer und beträgt weniger als 50 m. Das Ablagerungsmilieu war fluviatil, limnisch und auch brackisch-marin. Lokal wurde und wird aus den Pechelbronner Schichten Erdöl gefördert. Der Ort Pechelbronn im Elsass besitzt die älteste Ölfördertradition Europas. Die früheste nachweisliche Erwähnung des „Erdpeches“ von Pechelbronn stammt aus dem Jahre 1498; es wurde damals zu medizinischen Anwendungen genutzt. Ab 1735, noch deutlich vor Beginn des Industriezeitalters, wurden dort Ölsande abgebaut und ab 1879 kam moderne Bohrtechnik zum Einsatz. 1964 wurde die Erdölförderung in Pechelbronn eingestellt. Aktive Förderung von Öl aus den Pechelbronner Schichten findet heute noch statt bei Eich, Landau und Scheibenhardt. Das Erdölfeld „Stockstadt“ in Südwesthessen, das zwischen 1952 und 1994 in aktiver Förderung stand, soll wiedererschlossen werden: Im Spätsommer 2013 wurde in Riedstadt, südlich der Gemeinde Crumstadt, eine Probebohrung in 1600 m abgeteuft, um zu prüfen, ob in diesem Gebiet wieder wirtschaftlich Öl aus den Pechelbronner Schichten gefördert werden kann. (de)
  • Die Pechelbronner Schichten (auch Pechelbronn-Formation oder Pechelbronn-Gruppe) sind eine lithostratigraphische Einheit der Füllung des Oberrheingrabens und angrenzender ehemaliger Senkungsgebiete. Sie wurden im Tertiär (oberstes Eozän, Priabonium, bis unterstes Oligozän, unteres Rupelium) abgelagert und gehören damit zu den ältesten Schichtenfolgen des Südwestdeutschen Tertiärs. Die teils konglomeratisch, teils sandig-siltigen, bisweilen auch tonig-mergeligen Gesteine besitzen im Oberrheingraben meist eine Mächtigkeit von ca. 200 bis 500 m, örtlich über 700 m, in den angrenzenden, weniger stark von Absenkung betroffenen Bereichen, wie dem Mainzer Becken, ist die Mächtigkeit deutlich geringer und beträgt weniger als 50 m. Das Ablagerungsmilieu war fluviatil, limnisch und auch brackisch-marin. Lokal wurde und wird aus den Pechelbronner Schichten Erdöl gefördert. Der Ort Pechelbronn im Elsass besitzt die älteste Ölfördertradition Europas. Die früheste nachweisliche Erwähnung des „Erdpeches“ von Pechelbronn stammt aus dem Jahre 1498; es wurde damals zu medizinischen Anwendungen genutzt. Ab 1735, noch deutlich vor Beginn des Industriezeitalters, wurden dort Ölsande abgebaut und ab 1879 kam moderne Bohrtechnik zum Einsatz. 1964 wurde die Erdölförderung in Pechelbronn eingestellt. Aktive Förderung von Öl aus den Pechelbronner Schichten findet heute noch statt bei Eich, Landau und Scheibenhardt. Das Erdölfeld „Stockstadt“ in Südwesthessen, das zwischen 1952 und 1994 in aktiver Förderung stand, soll wiedererschlossen werden: Im Spätsommer 2013 wurde in Riedstadt, südlich der Gemeinde Crumstadt, eine Probebohrung in 1600 m abgeteuft, um zu prüfen, ob in diesem Gebiet wieder wirtschaftlich Öl aus den Pechelbronner Schichten gefördert werden kann. (de)
dbo:thumbnail
dbo:wikiPageID
  • 2060708 (xsd:integer)
dbo:wikiPageRevisionID
  • 157802204 (xsd:integer)
dct:subject
rdfs:comment
  • Die Pechelbronner Schichten (auch Pechelbronn-Formation oder Pechelbronn-Gruppe) sind eine lithostratigraphische Einheit der Füllung des Oberrheingrabens und angrenzender ehemaliger Senkungsgebiete. Sie wurden im Tertiär (oberstes Eozän, Priabonium, bis unterstes Oligozän, unteres Rupelium) abgelagert und gehören damit zu den ältesten Schichtenfolgen des Südwestdeutschen Tertiärs. Die teils konglomeratisch, teils sandig-siltigen, bisweilen auch tonig-mergeligen Gesteine besitzen im Oberrheingraben meist eine Mächtigkeit von ca. 200 bis 500 m, örtlich über 700 m, in den angrenzenden, weniger stark von Absenkung betroffenen Bereichen, wie dem Mainzer Becken, ist die Mächtigkeit deutlich geringer und beträgt weniger als 50 m. Das Ablagerungsmilieu war fluviatil, limnisch und auch brackisch-ma (de)
  • Die Pechelbronner Schichten (auch Pechelbronn-Formation oder Pechelbronn-Gruppe) sind eine lithostratigraphische Einheit der Füllung des Oberrheingrabens und angrenzender ehemaliger Senkungsgebiete. Sie wurden im Tertiär (oberstes Eozän, Priabonium, bis unterstes Oligozän, unteres Rupelium) abgelagert und gehören damit zu den ältesten Schichtenfolgen des Südwestdeutschen Tertiärs. Die teils konglomeratisch, teils sandig-siltigen, bisweilen auch tonig-mergeligen Gesteine besitzen im Oberrheingraben meist eine Mächtigkeit von ca. 200 bis 500 m, örtlich über 700 m, in den angrenzenden, weniger stark von Absenkung betroffenen Bereichen, wie dem Mainzer Becken, ist die Mächtigkeit deutlich geringer und beträgt weniger als 50 m. Das Ablagerungsmilieu war fluviatil, limnisch und auch brackisch-ma (de)
rdfs:label
  • Pechelbronner Schichten (de)
  • Pechelbronner Schichten (de)
owl:sameAs
prov:wasDerivedFrom
foaf:depiction
foaf:isPrimaryTopicOf
is dbo:wikiPageRedirects of
is foaf:primaryTopic of