Das oder die Pastorale (von lat. pastor „Hirte“) bezeichnet in der Musik vor allem einen Stil von Instrumentalmusik. Sie ist in der Barockmusik eine recht häufige Gattung – als selbständige Komposition, häufiger aber als Einzelsatz, etwa innerhalb eines Konzerts. Instrumentale Pastoralen finden sich in den Werken vieler barocker Komponisten. Bekannte Beispiele sind:

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  • Das oder die Pastorale (von lat. pastor „Hirte“) bezeichnet in der Musik vor allem einen Stil von Instrumentalmusik. Sie ist in der Barockmusik eine recht häufige Gattung – als selbständige Komposition, häufiger aber als Einzelsatz, etwa innerhalb eines Konzerts. Der Begriff sollte nicht verwechselt werden mit einer gleichnamigen Operngattung des 17. und 18. Jahrhunderts, die sich aus dem idyllischen Schäferspiel des Sprechtheaters entwickelte. Auch Beethovens 6. Sinfonie spielt auf außermusikalische ländliche Motive an und wurde deshalb Pastorale genannt; sie steht ebenfalls in keinem musikalischen Zusammenhang mit der barocken Pastorale. Die Gattung hat ihren Ursprung im weihnachtlichen Musizieren der Pifferari, italienischer Hirten, die zur Weihnachtszeit in Rom vor Madonnenbildern musizierten. Pastoralen sind meist im 12/8-Takt und typischerweise in der Tonart F-Dur geschrieben. Charakteristisch sind außerdem Orgelpunkte, also lange Basstöne als Anspielung auf die Hirteninstrumente Dudelsack und Drehleier. Derartige Sätze werden als „Pastorale“, „Siciliano“ oder „Pifa“ bezeichnet, wobei der Titel Siciliano normalerweise mit der Verwendung eines punktierten Grundrhythmus einhergeht. Instrumentale Pastoralen finden sich in den Werken vieler barocker Komponisten. Bekannte Beispiele sind: * Der Schlusssatz des Konzerts Op. 6 Nr. 8 (g-Moll) von Arcangelo Corelli mit dem Untertitel fatto per la notte di Natale („für die Weihnachtsnacht“). * Die instrumentale Einleitung zum 2. Teil des Weihnachtsoratoriums von Johann Sebastian Bach; schon Albert Schweitzer sah hier – sicher nicht zu Unrecht – das Musizieren der Hirten mit den Engeln. * Die Pifa (12. Satz) im Oratorium Messias von Georg Friedrich Händel. * Der Schlusssatz des Frühlingskonzerts aus den Vier Jahreszeiten von Antonio Vivaldi ist keine typische Pastorale, spielt aber deutlich darauf an. Weiter zu nennen wären Konzertsätze von Francesco Manfredini und Francesco Geminiani. Auch Johann Sebastian Bach hat eine viersätzige Pastorale als Orgelwerk geschrieben (BWV 590), aber nur der erste Satz zeigt deutlich die beschriebenen stilistischen Eigenheiten. Auch in der Zeit nach dem Barock finden sich Kompositionen im pastoralen Stil, wie zum Beispiel bei Sigfrid Karg-Elert (2 Stücke für Violine und Orgel op. 48b) oder Max Reger (Zwölf Stücke op. 59). (de)
  • Das oder die Pastorale (von lat. pastor „Hirte“) bezeichnet in der Musik vor allem einen Stil von Instrumentalmusik. Sie ist in der Barockmusik eine recht häufige Gattung – als selbständige Komposition, häufiger aber als Einzelsatz, etwa innerhalb eines Konzerts. Der Begriff sollte nicht verwechselt werden mit einer gleichnamigen Operngattung des 17. und 18. Jahrhunderts, die sich aus dem idyllischen Schäferspiel des Sprechtheaters entwickelte. Auch Beethovens 6. Sinfonie spielt auf außermusikalische ländliche Motive an und wurde deshalb Pastorale genannt; sie steht ebenfalls in keinem musikalischen Zusammenhang mit der barocken Pastorale. Die Gattung hat ihren Ursprung im weihnachtlichen Musizieren der Pifferari, italienischer Hirten, die zur Weihnachtszeit in Rom vor Madonnenbildern musizierten. Pastoralen sind meist im 12/8-Takt und typischerweise in der Tonart F-Dur geschrieben. Charakteristisch sind außerdem Orgelpunkte, also lange Basstöne als Anspielung auf die Hirteninstrumente Dudelsack und Drehleier. Derartige Sätze werden als „Pastorale“, „Siciliano“ oder „Pifa“ bezeichnet, wobei der Titel Siciliano normalerweise mit der Verwendung eines punktierten Grundrhythmus einhergeht. Instrumentale Pastoralen finden sich in den Werken vieler barocker Komponisten. Bekannte Beispiele sind: * Der Schlusssatz des Konzerts Op. 6 Nr. 8 (g-Moll) von Arcangelo Corelli mit dem Untertitel fatto per la notte di Natale („für die Weihnachtsnacht“). * Die instrumentale Einleitung zum 2. Teil des Weihnachtsoratoriums von Johann Sebastian Bach; schon Albert Schweitzer sah hier – sicher nicht zu Unrecht – das Musizieren der Hirten mit den Engeln. * Die Pifa (12. Satz) im Oratorium Messias von Georg Friedrich Händel. * Der Schlusssatz des Frühlingskonzerts aus den Vier Jahreszeiten von Antonio Vivaldi ist keine typische Pastorale, spielt aber deutlich darauf an. Weiter zu nennen wären Konzertsätze von Francesco Manfredini und Francesco Geminiani. Auch Johann Sebastian Bach hat eine viersätzige Pastorale als Orgelwerk geschrieben (BWV 590), aber nur der erste Satz zeigt deutlich die beschriebenen stilistischen Eigenheiten. Auch in der Zeit nach dem Barock finden sich Kompositionen im pastoralen Stil, wie zum Beispiel bei Sigfrid Karg-Elert (2 Stücke für Violine und Orgel op. 48b) oder Max Reger (Zwölf Stücke op. 59). (de)
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  • Das oder die Pastorale (von lat. pastor „Hirte“) bezeichnet in der Musik vor allem einen Stil von Instrumentalmusik. Sie ist in der Barockmusik eine recht häufige Gattung – als selbständige Komposition, häufiger aber als Einzelsatz, etwa innerhalb eines Konzerts. Instrumentale Pastoralen finden sich in den Werken vieler barocker Komponisten. Bekannte Beispiele sind: (de)
  • Das oder die Pastorale (von lat. pastor „Hirte“) bezeichnet in der Musik vor allem einen Stil von Instrumentalmusik. Sie ist in der Barockmusik eine recht häufige Gattung – als selbständige Komposition, häufiger aber als Einzelsatz, etwa innerhalb eines Konzerts. Instrumentale Pastoralen finden sich in den Werken vieler barocker Komponisten. Bekannte Beispiele sind: (de)
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