Otto Künzel (* 30. September 1903 in Kupferzell; † 21. September 1966 in Reutlingen) war ein deutscher Politiker der SPD. Künzel, Sohn eines Hauptschullehrers, besuchte die Volksschule in Kupferzell und die Oberrealschule in Schwäbisch Hall. Von 1926 bis 1928 ließ er sich für den gehobenen Verwaltungsdienst ausbilden, im Rahmen der Ausbildung absolvierte er zwei Berufspraktika bei der Kreissparkasse Neuenburg und im Bürgermeisteramt Großaspach. Nach erfolgreichem Bestehen der Prüfung arbeitete er als Assistent, später als Obersekretär bei der Reutlinger Stadtpflegebuchhaltung. Infolge der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurde er 1933 als Beamter entlassen und für fünf Monate im Schutzhaftlager Heuberg inhaftiert. Nach seiner Entlassung versuchte er sich als selbstständiger St

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  • Otto Künzel (* 30. September 1903 in Kupferzell; † 21. September 1966 in Reutlingen) war ein deutscher Politiker der SPD. Künzel, Sohn eines Hauptschullehrers, besuchte die Volksschule in Kupferzell und die Oberrealschule in Schwäbisch Hall. Von 1926 bis 1928 ließ er sich für den gehobenen Verwaltungsdienst ausbilden, im Rahmen der Ausbildung absolvierte er zwei Berufspraktika bei der Kreissparkasse Neuenburg und im Bürgermeisteramt Großaspach. Nach erfolgreichem Bestehen der Prüfung arbeitete er als Assistent, später als Obersekretär bei der Reutlinger Stadtpflegebuchhaltung. Infolge der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurde er 1933 als Beamter entlassen und für fünf Monate im Schutzhaftlager Heuberg inhaftiert. Nach seiner Entlassung versuchte er sich als selbstständiger Steuerberater, durfte den Beruf aufgrund politischer Unzuverlässigkeit jedoch nicht ausüben. Darum wechselte er erneut den Beruf, war nunmehr Angestellter bei der Firma Burkhardt in Pfullingen. Wegen Vorbereitung zum Hochverrat wurde er 1938 zu einem Jahr und vier Monaten Haft verurteilt, diese verbrachte er in Ulm und Bettenreute. Nach seiner Entlassung und einem halben Jahr ohne Arbeit fand er bei der Metall verarbeitenden Firma Braun & Kemmler in Tübingen eine Anstellung. Da er dort eine verantwortende Position übernahm, musste er während des Zweiten Weltkriegs nicht zur Wehrmacht eingezogen werden. Nach Kriegsende kehrte er als Verwaltungsreferent bei der Stadt Reutlingen in den öffentlichen Dienst zurück. Daneben beteiligte er sich am Wiederaufbau der SPD in Württemberg-Hohenzollern, in der er seit 1923 Mitglied war. Von 1946 bis zur Eingliederung in das Land Baden-Württemberg 1952 gehörte er zunächst der beratenden Landesversammlung und dann dem Landtag von Württemberg-Hohenzollern an. Im April 1946 wurde er, auf Wunsch des Oberhauptes der provisorischen Regierung Carlo Schmid, zum Staatskommissar für die politische Säuberung ernannt. In seiner Amtszeit erhielt er für seine Arbeit viel Kritik. Nach dreizehn Monaten trat er vom Amt zurück, zuvor erlitt er einen Nervenzusammenbruch und einen leichten Schlaganfall. Danach kehrte er in den öffentlichen Dienst und die Lokalpolitik zurück. 1948 wurde er zum Stadtdirektor, 1957 zum ersten Beigeordneten der Stadt Reutlingen ernannt. In diesem Amt, das er bis zu seinem Tod führte, durfte er die Bezeichnung Bürgermeister führen. Darüber hinaus war er Mitglied des Kreistags und hatte weitere Funktionen inne. Künzel war zweimal verheiratet. (de)
  • Otto Künzel (* 30. September 1903 in Kupferzell; † 21. September 1966 in Reutlingen) war ein deutscher Politiker der SPD. Künzel, Sohn eines Hauptschullehrers, besuchte die Volksschule in Kupferzell und die Oberrealschule in Schwäbisch Hall. Von 1926 bis 1928 ließ er sich für den gehobenen Verwaltungsdienst ausbilden, im Rahmen der Ausbildung absolvierte er zwei Berufspraktika bei der Kreissparkasse Neuenburg und im Bürgermeisteramt Großaspach. Nach erfolgreichem Bestehen der Prüfung arbeitete er als Assistent, später als Obersekretär bei der Reutlinger Stadtpflegebuchhaltung. Infolge der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurde er 1933 als Beamter entlassen und für fünf Monate im Schutzhaftlager Heuberg inhaftiert. Nach seiner Entlassung versuchte er sich als selbstständiger Steuerberater, durfte den Beruf aufgrund politischer Unzuverlässigkeit jedoch nicht ausüben. Darum wechselte er erneut den Beruf, war nunmehr Angestellter bei der Firma Burkhardt in Pfullingen. Wegen Vorbereitung zum Hochverrat wurde er 1938 zu einem Jahr und vier Monaten Haft verurteilt, diese verbrachte er in Ulm und Bettenreute. Nach seiner Entlassung und einem halben Jahr ohne Arbeit fand er bei der Metall verarbeitenden Firma Braun & Kemmler in Tübingen eine Anstellung. Da er dort eine verantwortende Position übernahm, musste er während des Zweiten Weltkriegs nicht zur Wehrmacht eingezogen werden. Nach Kriegsende kehrte er als Verwaltungsreferent bei der Stadt Reutlingen in den öffentlichen Dienst zurück. Daneben beteiligte er sich am Wiederaufbau der SPD in Württemberg-Hohenzollern, in der er seit 1923 Mitglied war. Von 1946 bis zur Eingliederung in das Land Baden-Württemberg 1952 gehörte er zunächst der beratenden Landesversammlung und dann dem Landtag von Württemberg-Hohenzollern an. Im April 1946 wurde er, auf Wunsch des Oberhauptes der provisorischen Regierung Carlo Schmid, zum Staatskommissar für die politische Säuberung ernannt. In seiner Amtszeit erhielt er für seine Arbeit viel Kritik. Nach dreizehn Monaten trat er vom Amt zurück, zuvor erlitt er einen Nervenzusammenbruch und einen leichten Schlaganfall. Danach kehrte er in den öffentlichen Dienst und die Lokalpolitik zurück. 1948 wurde er zum Stadtdirektor, 1957 zum ersten Beigeordneten der Stadt Reutlingen ernannt. In diesem Amt, das er bis zu seinem Tod führte, durfte er die Bezeichnung Bürgermeister führen. Darüber hinaus war er Mitglied des Kreistags und hatte weitere Funktionen inne. Künzel war zweimal verheiratet. (de)
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  • Otto Künzel (* 30. September 1903 in Kupferzell; † 21. September 1966 in Reutlingen) war ein deutscher Politiker der SPD. Künzel, Sohn eines Hauptschullehrers, besuchte die Volksschule in Kupferzell und die Oberrealschule in Schwäbisch Hall. Von 1926 bis 1928 ließ er sich für den gehobenen Verwaltungsdienst ausbilden, im Rahmen der Ausbildung absolvierte er zwei Berufspraktika bei der Kreissparkasse Neuenburg und im Bürgermeisteramt Großaspach. Nach erfolgreichem Bestehen der Prüfung arbeitete er als Assistent, später als Obersekretär bei der Reutlinger Stadtpflegebuchhaltung. Infolge der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurde er 1933 als Beamter entlassen und für fünf Monate im Schutzhaftlager Heuberg inhaftiert. Nach seiner Entlassung versuchte er sich als selbstständiger St (de)
  • Otto Künzel (* 30. September 1903 in Kupferzell; † 21. September 1966 in Reutlingen) war ein deutscher Politiker der SPD. Künzel, Sohn eines Hauptschullehrers, besuchte die Volksschule in Kupferzell und die Oberrealschule in Schwäbisch Hall. Von 1926 bis 1928 ließ er sich für den gehobenen Verwaltungsdienst ausbilden, im Rahmen der Ausbildung absolvierte er zwei Berufspraktika bei der Kreissparkasse Neuenburg und im Bürgermeisteramt Großaspach. Nach erfolgreichem Bestehen der Prüfung arbeitete er als Assistent, später als Obersekretär bei der Reutlinger Stadtpflegebuchhaltung. Infolge der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurde er 1933 als Beamter entlassen und für fünf Monate im Schutzhaftlager Heuberg inhaftiert. Nach seiner Entlassung versuchte er sich als selbstständiger St (de)
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