Die organo-dynamische Theorie wurde 1936 von Henri Ey (1900–1977) entwickelt. Sie dient vor allem dem Verständnis komplexer psychiatrischer bzw. seelischer Störungen wie etwa dem Verständnis von Halluzinationen. Sie dient allerdings auch dem Verständnis funktioneller, rein physiologischer Zusammenhänge wie etwa der Ausprägung von Persönlichkeitszügen oder des Schlafwachrhythmus und lässt damit die Grenze zwischen krankhafter und gesunder Befindlichkeit unscharf erscheinen.

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  • Die organo-dynamische Theorie wurde 1936 von Henri Ey (1900–1977) entwickelt. Sie dient vor allem dem Verständnis komplexer psychiatrischer bzw. seelischer Störungen wie etwa dem Verständnis von Halluzinationen. Sie dient allerdings auch dem Verständnis funktioneller, rein physiologischer Zusammenhänge wie etwa der Ausprägung von Persönlichkeitszügen oder des Schlafwachrhythmus und lässt damit die Grenze zwischen krankhafter und gesunder Befindlichkeit unscharf erscheinen. Dieses Verständnis wird aufgrund der Annahme einfacher neurologischer bzw. organischer Störungsmuster möglich (Organogenese). Es bleibt offen, ob es sich dabei um eine schwere und irreversible organische Schädigung bzw. um einen Defekt handelt oder ob nur eine leichte funktionelle Störung eher psychogener Art vorliegt. In jedem Falle sind nach Ey die grundlegenden organischen Funktionen mit betroffen. Damit ist diese Theorie sowohl in neurologischer als auch in psychiatrischer, aber insbesondere auch in psychoanalytischer Hinsicht anwendbar. Ey vertrat damit die Auffassung, dass die komplexen Funktionen des Organismus hierarchisch aufgebaut sind. Sie sind das Resultat einer Entwicklung aus einfacheren Leistungen. Damit schloss er sich den ursprünglich evolutionistischen Theorien von Herbert Spencer (1820–1903) an. Dieser vertrat die Auffassung, dass der Verlust zentralnervöser Leistungen in umgekehrter Reihenfolge verläuft, wie sie im Zuge der Evolution aufgebaut wurden. (de)
  • Die organo-dynamische Theorie wurde 1936 von Henri Ey (1900–1977) entwickelt. Sie dient vor allem dem Verständnis komplexer psychiatrischer bzw. seelischer Störungen wie etwa dem Verständnis von Halluzinationen. Sie dient allerdings auch dem Verständnis funktioneller, rein physiologischer Zusammenhänge wie etwa der Ausprägung von Persönlichkeitszügen oder des Schlafwachrhythmus und lässt damit die Grenze zwischen krankhafter und gesunder Befindlichkeit unscharf erscheinen. Dieses Verständnis wird aufgrund der Annahme einfacher neurologischer bzw. organischer Störungsmuster möglich (Organogenese). Es bleibt offen, ob es sich dabei um eine schwere und irreversible organische Schädigung bzw. um einen Defekt handelt oder ob nur eine leichte funktionelle Störung eher psychogener Art vorliegt. In jedem Falle sind nach Ey die grundlegenden organischen Funktionen mit betroffen. Damit ist diese Theorie sowohl in neurologischer als auch in psychiatrischer, aber insbesondere auch in psychoanalytischer Hinsicht anwendbar. Ey vertrat damit die Auffassung, dass die komplexen Funktionen des Organismus hierarchisch aufgebaut sind. Sie sind das Resultat einer Entwicklung aus einfacheren Leistungen. Damit schloss er sich den ursprünglich evolutionistischen Theorien von Herbert Spencer (1820–1903) an. Dieser vertrat die Auffassung, dass der Verlust zentralnervöser Leistungen in umgekehrter Reihenfolge verläuft, wie sie im Zuge der Evolution aufgebaut wurden. (de)
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  • Die organo-dynamische Theorie wurde 1936 von Henri Ey (1900–1977) entwickelt. Sie dient vor allem dem Verständnis komplexer psychiatrischer bzw. seelischer Störungen wie etwa dem Verständnis von Halluzinationen. Sie dient allerdings auch dem Verständnis funktioneller, rein physiologischer Zusammenhänge wie etwa der Ausprägung von Persönlichkeitszügen oder des Schlafwachrhythmus und lässt damit die Grenze zwischen krankhafter und gesunder Befindlichkeit unscharf erscheinen. (de)
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  • Organo-dynamische Theorie (de)
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