Das Neandertal wurde ursprünglich das Gesteins, das Hundsklipp oder einfach nur das Klipp genannt. Welche Bedeutung der Name Hundsklipp (manchmal auch Hunnsklipp geschrieben) hat, ist nicht eindeutig geklärt. Es gab Erklärungsversuche, das Wort leite sich von Honnschaft oder gar von den Hunnen ab. Etwa Mitte des 19. Jahrhunderts erfolgte die Umbenennung in „Neanderthal“, in Erinnerung an den bekannten Kirchenkomponisten und evangelisch-reformierten Pastor Joachim Neander („Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren“). Der gebürtige Bremer Neander war zwischen 1674 und 1679 Rektor der Düsseldorfer Lateinschule der reformierten Kirchengemeinde und Hilfsprediger. Oft suchte er in seiner Freizeit dieses damals noch schluchtartige Tal auf. Hier hielt er Gottesdienste und Konventikel ab und

Property Value
dbo:abstract
  • Das Neandertal wurde ursprünglich das Gesteins, das Hundsklipp oder einfach nur das Klipp genannt. Welche Bedeutung der Name Hundsklipp (manchmal auch Hunnsklipp geschrieben) hat, ist nicht eindeutig geklärt. Es gab Erklärungsversuche, das Wort leite sich von Honnschaft oder gar von den Hunnen ab. Etwa Mitte des 19. Jahrhunderts erfolgte die Umbenennung in „Neanderthal“, in Erinnerung an den bekannten Kirchenkomponisten und evangelisch-reformierten Pastor Joachim Neander („Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren“). Der gebürtige Bremer Neander war zwischen 1674 und 1679 Rektor der Düsseldorfer Lateinschule der reformierten Kirchengemeinde und Hilfsprediger. Oft suchte er in seiner Freizeit dieses damals noch schluchtartige Tal auf. Hier hielt er Gottesdienste und Konventikel ab und komponierte viele seiner heute noch bekannten Kirchenlieder und Choräle. Von Neander stammt auch das älteste bekannte gedruckte Dokument, in dem das Aussehen des Tals beschrieben wird: „Ist auch ein Reise-Lied im Sommer oder Herbst denen nach Franckfurt am Mayn den Reinstrohm auff und abfahrenden, woselbst zwischen Cöllen und Maintz Berge, Klippen, Bäche und Felsen mit sonderbahrer Verwunderung zu sehen; auch im Bergischen Lande in dem Gesteins nicht weit von Düsseldorff.“ – Joachim Neander, Bremen 1680 Ursprünglich wurden neben dem Begriff Gesteins oftmals auch die einzelnen Fels- und Höhlenformationen wie Engelskammer, Teufelskammer, Leuchtenburg, Predigtstuhl, Feldhofer Kirche oder Rabenstein mit Namen genannt, ab 1800 wurden die Begriffe Neandersstuhl und Neandershöhle in Reiseberichten gebräuchlich. Während der Kalkabbau in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Naturschönheit der Felsen zerstörte und ein weiträumiges Tal entstand, setzte sich der Begriff Neanderthal durch. Bis in die 1880er Jahre jedoch hielt sich im Volksmund der Begriff Gesteins. Er verschwand somit erst, als vom eigentlichen Gesteins nichts mehr übrig war. Bis heute sind die Flurnamen „Im Gesteins“ (links, d. h. südlich) ⊙ und „Unter’m Gesteins“ (rechts, d. h. nordnordöstlich) ⊙ der Düssel im Amtlichen Liegenschaftskatasterinformationssystem (ALKIS) verzeichnet. Schreibung mit oder ohne h Im Zuge der Rechtschreibreform von 1901 entfiel das „h“ offiziell aus dem Namen; das Museum mit seiner paläontologischen Thematik verwendet jedoch in Anlehnung an die wissenschaftliche Schreibweise „neanderthalensis“ weiterhin die traditionelle Schreibweise. Auch der Bahnhof hat diese Schreibweise beibehalten. Die Website der Stadt Mettmann begründet das so: „Weder die Bundesbahn, noch die Regio-Bahn wagten es, diesen Haltepunkt wegen seines engen Bezuges und seiner unmittelbaren Nähe zum Museum umzubenennen.“ (de)
  • Das Neandertal wurde ursprünglich das Gesteins, das Hundsklipp oder einfach nur das Klipp genannt. Welche Bedeutung der Name Hundsklipp (manchmal auch Hunnsklipp geschrieben) hat, ist nicht eindeutig geklärt. Es gab Erklärungsversuche, das Wort leite sich von Honnschaft oder gar von den Hunnen ab. Etwa Mitte des 19. Jahrhunderts erfolgte die Umbenennung in „Neanderthal“, in Erinnerung an den bekannten Kirchenkomponisten und evangelisch-reformierten Pastor Joachim Neander („Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren“). Der gebürtige Bremer Neander war zwischen 1674 und 1679 Rektor der Düsseldorfer Lateinschule der reformierten Kirchengemeinde und Hilfsprediger. Oft suchte er in seiner Freizeit dieses damals noch schluchtartige Tal auf. Hier hielt er Gottesdienste und Konventikel ab und komponierte viele seiner heute noch bekannten Kirchenlieder und Choräle. Von Neander stammt auch das älteste bekannte gedruckte Dokument, in dem das Aussehen des Tals beschrieben wird: „Ist auch ein Reise-Lied im Sommer oder Herbst denen nach Franckfurt am Mayn den Reinstrohm auff und abfahrenden, woselbst zwischen Cöllen und Maintz Berge, Klippen, Bäche und Felsen mit sonderbahrer Verwunderung zu sehen; auch im Bergischen Lande in dem Gesteins nicht weit von Düsseldorff.“ – Joachim Neander, Bremen 1680 Ursprünglich wurden neben dem Begriff Gesteins oftmals auch die einzelnen Fels- und Höhlenformationen wie Engelskammer, Teufelskammer, Leuchtenburg, Predigtstuhl, Feldhofer Kirche oder Rabenstein mit Namen genannt, ab 1800 wurden die Begriffe Neandersstuhl und Neandershöhle in Reiseberichten gebräuchlich. Während der Kalkabbau in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Naturschönheit der Felsen zerstörte und ein weiträumiges Tal entstand, setzte sich der Begriff Neanderthal durch. Bis in die 1880er Jahre jedoch hielt sich im Volksmund der Begriff Gesteins. Er verschwand somit erst, als vom eigentlichen Gesteins nichts mehr übrig war. Bis heute sind die Flurnamen „Im Gesteins“ (links, d. h. südlich) ⊙ und „Unter’m Gesteins“ (rechts, d. h. nordnordöstlich) ⊙ der Düssel im Amtlichen Liegenschaftskatasterinformationssystem (ALKIS) verzeichnet. Schreibung mit oder ohne h Im Zuge der Rechtschreibreform von 1901 entfiel das „h“ offiziell aus dem Namen; das Museum mit seiner paläontologischen Thematik verwendet jedoch in Anlehnung an die wissenschaftliche Schreibweise „neanderthalensis“ weiterhin die traditionelle Schreibweise. Auch der Bahnhof hat diese Schreibweise beibehalten. Die Website der Stadt Mettmann begründet das so: „Weder die Bundesbahn, noch die Regio-Bahn wagten es, diesen Haltepunkt wegen seines engen Bezuges und seiner unmittelbaren Nähe zum Museum umzubenennen.“ (de)
dbo:thumbnail
dbo:wikiPageExternalLink
dbo:wikiPageID
  • 3642 (xsd:integer)
dbo:wikiPageRevisionID
  • 158788776 (xsd:integer)
prop-de:artikel
  • Neandertal
prop-de:artikeldatum
  • 2014-12-23 (xsd:date)
prop-de:dateiname
  • De-Neandertal-article.ogg
prop-de:dauer
  • 2862.0
prop-de:dialekt
  • Hochdeutsch
prop-de:dim
  • 20 (xsd:integer)
  • 100 (xsd:integer)
  • 180 (xsd:integer)
  • 560 (xsd:integer)
  • 700 (xsd:integer)
  • 1050 (xsd:integer)
  • 1400 (xsd:integer)
  • 1950 (xsd:integer)
  • 4300 (xsd:integer)
prop-de:elevation
  • 70 (xsd:integer)
  • 71 (xsd:integer)
  • 73 (xsd:integer)
  • 76 (xsd:integer)
  • 79 (xsd:integer)
  • 80 (xsd:integer)
  • 84 (xsd:integer)
  • 90 (xsd:integer)
prop-de:ew
  • 6 (xsd:integer)
  • 6951058 (xsd:integer)
prop-de:geschlecht
  • männlich
prop-de:größe
  • 22,1 MB
prop-de:maplevel
  • adm1st
prop-de:maptype
  • relief
prop-de:ns
  • 51 (xsd:integer)
  • 51226129 (xsd:integer)
prop-de:oldid
  • 137031615 (xsd:integer)
prop-de:region
  • DE-NW
prop-de:sprecher
  • Blik
prop-de:type
  • landmark
dct:subject
georss:point
  • 51.0 6.0
  • 51.226129 6.951058
rdf:type
rdfs:comment
  • Das Neandertal wurde ursprünglich das Gesteins, das Hundsklipp oder einfach nur das Klipp genannt. Welche Bedeutung der Name Hundsklipp (manchmal auch Hunnsklipp geschrieben) hat, ist nicht eindeutig geklärt. Es gab Erklärungsversuche, das Wort leite sich von Honnschaft oder gar von den Hunnen ab. Etwa Mitte des 19. Jahrhunderts erfolgte die Umbenennung in „Neanderthal“, in Erinnerung an den bekannten Kirchenkomponisten und evangelisch-reformierten Pastor Joachim Neander („Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren“). Der gebürtige Bremer Neander war zwischen 1674 und 1679 Rektor der Düsseldorfer Lateinschule der reformierten Kirchengemeinde und Hilfsprediger. Oft suchte er in seiner Freizeit dieses damals noch schluchtartige Tal auf. Hier hielt er Gottesdienste und Konventikel ab und (de)
  • Das Neandertal wurde ursprünglich das Gesteins, das Hundsklipp oder einfach nur das Klipp genannt. Welche Bedeutung der Name Hundsklipp (manchmal auch Hunnsklipp geschrieben) hat, ist nicht eindeutig geklärt. Es gab Erklärungsversuche, das Wort leite sich von Honnschaft oder gar von den Hunnen ab. Etwa Mitte des 19. Jahrhunderts erfolgte die Umbenennung in „Neanderthal“, in Erinnerung an den bekannten Kirchenkomponisten und evangelisch-reformierten Pastor Joachim Neander („Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren“). Der gebürtige Bremer Neander war zwischen 1674 und 1679 Rektor der Düsseldorfer Lateinschule der reformierten Kirchengemeinde und Hilfsprediger. Oft suchte er in seiner Freizeit dieses damals noch schluchtartige Tal auf. Hier hielt er Gottesdienste und Konventikel ab und (de)
rdfs:label
  • Neandertal (de)
  • / (de)
  • ICON0 (de)
  • Neandertal (de)
  • / (de)
  • ICON0 (de)
owl:sameAs
geo:lat
  • 51.000000 (xsd:float)
  • 51.226128 (xsd:float)
geo:long
  • 6.000000 (xsd:float)
  • 6.951058 (xsd:float)
prov:wasDerivedFrom
foaf:depiction
foaf:isPrimaryTopicOf
foaf:name
  • Neandertal (de)
  • Ehemalige Engelskammer (Grotte am Fuße der Hundsklippe) (de)
  • Rabenstein (Rest der sich an den früheren Rabenstein nordwestlich anschließenden Wandpartie) (de)
  • Fraunhofer Steinbruch (de)
  • Fundort Neanderthal (de)
  • Im Gesteins (Flurname) (de)
  • Naturschutzgebiet „Neandertal“ (de)
  • Naturschutzgebiet „Westliches Neandertal“ (de)
  • Unter’m Gesteins (Flurname) (de)
  • Neandertal (de)
  • Ehemalige Engelskammer (Grotte am Fuße der Hundsklippe) (de)
  • Rabenstein (Rest der sich an den früheren Rabenstein nordwestlich anschließenden Wandpartie) (de)
  • Fraunhofer Steinbruch (de)
  • Fundort Neanderthal (de)
  • Im Gesteins (Flurname) (de)
  • Naturschutzgebiet „Neandertal“ (de)
  • Naturschutzgebiet „Westliches Neandertal“ (de)
  • Unter’m Gesteins (Flurname) (de)
is dbo:wikiPageRedirects of
is foaf:primaryTopic of