Die mystische Hochzeit ist ein Motiv der jüdisch-christlichen Literatur, Theologie und Kunst. Die religiöse Vorstellung einer Vereinigung von Gott und Mensch (unio mystica) wird unter dem Bild der Verlobung und Vermählung gedacht und dargestellt. Im Gegensatz zur Hochzeit zweier Götter (Hierogamie) handelt es sich bei der weiblichen Seite der mystischen Hochzeit um eine irdische Braut.

Property Value
dbo:abstract
  • Die mystische Hochzeit ist ein Motiv der jüdisch-christlichen Literatur, Theologie und Kunst. Die religiöse Vorstellung einer Vereinigung von Gott und Mensch (unio mystica) wird unter dem Bild der Verlobung und Vermählung gedacht und dargestellt. Im Gegensatz zur Hochzeit zweier Götter (Hierogamie) handelt es sich bei der weiblichen Seite der mystischen Hochzeit um eine irdische Braut. In der frühen christlichen und in der rabbinischen Literatur entwickelte sich aus Kommentaren zum Hohenlied das Bild der Vermählung Zions, der Kirche, der einzelnen Seele oder einer gottgeweihten Jungfrau mit Gott bzw. dem Messias. Die Brautsymbolik der Propheten des Alten Testaments ergänzte diese Hochzeitsmystik. In der Kabbala ist die Rede davon, dass eine weibliche Manifestation Gottes, die Schechina, unter die Menschen ausgeht und es zu einer Vereinigungssehnsucht der Menschen mit Gott kommt. Im Neuen Testament ist von Jesus Christus als dem Bräutigam die Rede. Es entstand auf diese Weise im Mittelalter eine Theologie und Frömmigkeit, in der eine Vermählung der allegorischen Braut mit Gott angestrebt wurde. Bereits in frühchristlicher Zeit war es üblich, Jungfrauen zu weihen, die Christus mystisch anverlobt und für den Dienst der Kirche bestimmt wurden. Es bildete sich im Laufe der Zeit der Ritus der Jungfrauenweihe heraus, der sich in der lateinischen Kirche und den Ostkirchen erhalten hat. Ikonographisch vielfältig zeigen sich künstlerische Darstellungen, die die mystische Anverlobung heiliger Jungfrauen mit Christus nachempfunden haben. In Musik und Literatur wird die Brautmystik bis heute immer wieder weiter entfaltet. (de)
  • Die mystische Hochzeit ist ein Motiv der jüdisch-christlichen Literatur, Theologie und Kunst. Die religiöse Vorstellung einer Vereinigung von Gott und Mensch (unio mystica) wird unter dem Bild der Verlobung und Vermählung gedacht und dargestellt. Im Gegensatz zur Hochzeit zweier Götter (Hierogamie) handelt es sich bei der weiblichen Seite der mystischen Hochzeit um eine irdische Braut. In der frühen christlichen und in der rabbinischen Literatur entwickelte sich aus Kommentaren zum Hohenlied das Bild der Vermählung Zions, der Kirche, der einzelnen Seele oder einer gottgeweihten Jungfrau mit Gott bzw. dem Messias. Die Brautsymbolik der Propheten des Alten Testaments ergänzte diese Hochzeitsmystik. In der Kabbala ist die Rede davon, dass eine weibliche Manifestation Gottes, die Schechina, unter die Menschen ausgeht und es zu einer Vereinigungssehnsucht der Menschen mit Gott kommt. Im Neuen Testament ist von Jesus Christus als dem Bräutigam die Rede. Es entstand auf diese Weise im Mittelalter eine Theologie und Frömmigkeit, in der eine Vermählung der allegorischen Braut mit Gott angestrebt wurde. Bereits in frühchristlicher Zeit war es üblich, Jungfrauen zu weihen, die Christus mystisch anverlobt und für den Dienst der Kirche bestimmt wurden. Es bildete sich im Laufe der Zeit der Ritus der Jungfrauenweihe heraus, der sich in der lateinischen Kirche und den Ostkirchen erhalten hat. Ikonographisch vielfältig zeigen sich künstlerische Darstellungen, die die mystische Anverlobung heiliger Jungfrauen mit Christus nachempfunden haben. In Musik und Literatur wird die Brautmystik bis heute immer wieder weiter entfaltet. (de)
dbo:author
dbo:isbn
  • 3-7618-1515-8
  • 3-7751-0883-1
  • 3-406-34499-2
  • 3-593-37513-3
  • 3-596-23912-5
dbo:originalTitle
  • Johann Sebastian Bach: Weihnachtsoratorium (de)
  • „Aus Liebe will mein Heyland sterben“. Untersuchungen zum Wandel des Passionsverständnisses im frühen 18. Jahrhundert (de)
  • Frauenmystik und Franziskanische Mystik der Frühzeit (de)
  • Jüdische Kabbala und christlicher Glaube. Die Lehrtafel der Prinzessin Antonia zu Württemberg in Bad Teinach. (de)
  • Brautschaft, heilige (de)
  • Die Predigten Taulers (de)
  • Inhabitatio: die Einwohnung Gottes im Menschen (de)
  • Hochzeit des Lammes: Die Christusmystik der Jungfrauenweihe (de)
  • Hoheslied III. Auslegungsgeschichte im Christentum III/1. Alte Kirche bis Herder (de)
  • Sponsa Verbi, The virgin consecrated to Christ (de)
  • Von der mittelalterlichen Kabbala zum Hasidismus (de)
  • Meister Bertram Der Hochaltar von Sankt Petri. Christliche Allegorie als protestantisches Ärgernis (de)
  • „Brautsymbolik. I. Biblisch“ (de)
  • „Brautsymbolik. II. Brautmystik“ (de)
  • Schechina; das passiv-weibliche Moment in der Gottheit. (de)
  • Johann Sebastian Bach: Weihnachtsoratorium (de)
  • „Aus Liebe will mein Heyland sterben“. Untersuchungen zum Wandel des Passionsverständnisses im frühen 18. Jahrhundert (de)
  • Frauenmystik und Franziskanische Mystik der Frühzeit (de)
  • Jüdische Kabbala und christlicher Glaube. Die Lehrtafel der Prinzessin Antonia zu Württemberg in Bad Teinach. (de)
  • Brautschaft, heilige (de)
  • Die Predigten Taulers (de)
  • Inhabitatio: die Einwohnung Gottes im Menschen (de)
  • Hochzeit des Lammes: Die Christusmystik der Jungfrauenweihe (de)
  • Hoheslied III. Auslegungsgeschichte im Christentum III/1. Alte Kirche bis Herder (de)
  • Sponsa Verbi, The virgin consecrated to Christ (de)
  • Von der mittelalterlichen Kabbala zum Hasidismus (de)
  • Meister Bertram Der Hochaltar von Sankt Petri. Christliche Allegorie als protestantisches Ärgernis (de)
  • „Brautsymbolik. I. Biblisch“ (de)
  • „Brautsymbolik. II. Brautmystik“ (de)
  • Schechina; das passiv-weibliche Moment in der Gottheit. (de)
dbo:thumbnail
dbo:wikiPageExternalLink
dbo:wikiPageID
  • 4723868 (xsd:integer)
dbo:wikiPageRevisionID
  • 158064834 (xsd:integer)
prop-de:autor
  • Meinrad Walter
  • Elke Axmacher
  • Eva Johanna Schauer
  • Christian Beutler
  • J. Schmid
  • Karsten Lehmkühler
  • Ludwig Münster
  • Ulrich Köpf
prop-de:band
  • 2 (xsd:integer)
  • 15 (xsd:integer)
prop-de:herausgeber
  • Ferdinand Vetter
prop-de:jahr
  • 1910 (xsd:integer)
  • 1925 (xsd:integer)
  • 1954 (xsd:integer)
  • 1955 (xsd:integer)
  • 1962 (xsd:integer)
  • 1984 (xsd:integer)
  • 1986 (xsd:integer)
  • 1993 (xsd:integer)
  • 1994 (xsd:integer)
  • 2004 (xsd:integer)
  • 2006 (xsd:integer)
prop-de:kommentar
  • Beiträge zur theologischen Bachforschung 1
prop-de:online
prop-de:ort
  • Berlin
  • Frankfurt am Main
  • Göttingen
  • Kassel
  • Stuttgart
  • Zürich
  • Neuhausen-Stuttgart
prop-de:sammelwerk
dc:publisher
  • Anton Hiersemann Verlag
  • Bärenreiter
  • C. H. Beck
  • Campus-Verlag
  • De Gruyter
  • Fischer
  • Hänssler
  • Patmos
  • Vandenhoeck & Ruprecht
  • B. Herder
  • Rhein-Verlag
dct:subject
bibo:pages
  • 242–255
  • 547
  • 135–191
  • 499–514
  • 528–564
rdf:type
rdfs:comment
  • Die mystische Hochzeit ist ein Motiv der jüdisch-christlichen Literatur, Theologie und Kunst. Die religiöse Vorstellung einer Vereinigung von Gott und Mensch (unio mystica) wird unter dem Bild der Verlobung und Vermählung gedacht und dargestellt. Im Gegensatz zur Hochzeit zweier Götter (Hierogamie) handelt es sich bei der weiblichen Seite der mystischen Hochzeit um eine irdische Braut. (de)
  • Die mystische Hochzeit ist ein Motiv der jüdisch-christlichen Literatur, Theologie und Kunst. Die religiöse Vorstellung einer Vereinigung von Gott und Mensch (unio mystica) wird unter dem Bild der Verlobung und Vermählung gedacht und dargestellt. Im Gegensatz zur Hochzeit zweier Götter (Hierogamie) handelt es sich bei der weiblichen Seite der mystischen Hochzeit um eine irdische Braut. (de)
rdfs:label
  • Mystische Hochzeit (de)
  • Mystische Hochzeit (de)
owl:sameAs
prov:wasDerivedFrom
foaf:depiction
foaf:isPrimaryTopicOf
is dbo:wikiPageRedirects of
is foaf:primaryTopic of