Mit dem Begriff Modellpsychose (Synonym: experimentelle Psychose) werden psychoseähnliche Erfahrungen bezeichnet, die durch psychoaktive Substanzen ausgelöst werden. Das wissenschaftliche Interesse an bewusstseinsverändernden Pharmaka (Psychodysleptika) hat eine etwa einhundertjährige Tradition. Viele Untersuchungen zeigten hierbei, dass die durch einige Psychodysleptika ausgelösten Erfahrungen (Modellpsychosen) gewisse Gemeinsamkeiten mit akuten psychotischen Schüben schizophrener Art aufwiesen; daher auch die Bezeichnung Psychotomimetika. Der Grad der Übereinstimmung wird bis heute kontrovers diskutiert.

Property Value
dbo:abstract
  • Mit dem Begriff Modellpsychose (Synonym: experimentelle Psychose) werden psychoseähnliche Erfahrungen bezeichnet, die durch psychoaktive Substanzen ausgelöst werden. Das wissenschaftliche Interesse an bewusstseinsverändernden Pharmaka (Psychodysleptika) hat eine etwa einhundertjährige Tradition. Viele Untersuchungen zeigten hierbei, dass die durch einige Psychodysleptika ausgelösten Erfahrungen (Modellpsychosen) gewisse Gemeinsamkeiten mit akuten psychotischen Schüben schizophrener Art aufwiesen; daher auch die Bezeichnung Psychotomimetika. Der Grad der Übereinstimmung wird bis heute kontrovers diskutiert. Andererseits wird die destabilisierende Wirkung auf die Psyche erfolgreich zur Empfindungs- und Imaginationssteigerung in der analytischen Psychotherapie eingesetzt. Die Behinderung der Forschung auf diesem Gebiet durch eine weltweit restriktive Gesetzgebung ließ das wissenschaftliche Interesse erlahmen. Jedoch gegenwärtig, ab ca. 1990, erlebt die human-experimentelle Forschung auf dem Gebiet der Modellpsychosen, ausgelöst durch Psychotomimetika, eine gewisse Wiederbelebung: auch bedingt durch die apparative Entwicklung, die immer genauere Untersuchungsmethoden für ablaufende chemisch-physiologische Gehirnprozesse erlauben, beispielsweise Computertomographie, Positronen-Emissionstomografie (PET) und SPECT. Hierbei können Gehirnaktivitäten sichtbar gemacht und mit bestimmten geistig-seelischen Zuständen beziehungsweise Abläufen korreliert werden. Die Frage, ob ein Pharmakon-induzierter Bewusstseinszustand ein brauchbares Modell für schizophrene Psychosen sein kann, sollte nach Gouzoulis et al. neu angegangen werden. Die zurzeit vorgebrachten Argumente lassen den Schluss zu, dass die experimentell erzeugte Psychose ein nützliches Modell für akute schizophrene Psychosen (Schübe) darstellt, aber nicht für die pathologische Entität „Schizophrenie“. (de)
  • Mit dem Begriff Modellpsychose (Synonym: experimentelle Psychose) werden psychoseähnliche Erfahrungen bezeichnet, die durch psychoaktive Substanzen ausgelöst werden. Das wissenschaftliche Interesse an bewusstseinsverändernden Pharmaka (Psychodysleptika) hat eine etwa einhundertjährige Tradition. Viele Untersuchungen zeigten hierbei, dass die durch einige Psychodysleptika ausgelösten Erfahrungen (Modellpsychosen) gewisse Gemeinsamkeiten mit akuten psychotischen Schüben schizophrener Art aufwiesen; daher auch die Bezeichnung Psychotomimetika. Der Grad der Übereinstimmung wird bis heute kontrovers diskutiert. Andererseits wird die destabilisierende Wirkung auf die Psyche erfolgreich zur Empfindungs- und Imaginationssteigerung in der analytischen Psychotherapie eingesetzt. Die Behinderung der Forschung auf diesem Gebiet durch eine weltweit restriktive Gesetzgebung ließ das wissenschaftliche Interesse erlahmen. Jedoch gegenwärtig, ab ca. 1990, erlebt die human-experimentelle Forschung auf dem Gebiet der Modellpsychosen, ausgelöst durch Psychotomimetika, eine gewisse Wiederbelebung: auch bedingt durch die apparative Entwicklung, die immer genauere Untersuchungsmethoden für ablaufende chemisch-physiologische Gehirnprozesse erlauben, beispielsweise Computertomographie, Positronen-Emissionstomografie (PET) und SPECT. Hierbei können Gehirnaktivitäten sichtbar gemacht und mit bestimmten geistig-seelischen Zuständen beziehungsweise Abläufen korreliert werden. Die Frage, ob ein Pharmakon-induzierter Bewusstseinszustand ein brauchbares Modell für schizophrene Psychosen sein kann, sollte nach Gouzoulis et al. neu angegangen werden. Die zurzeit vorgebrachten Argumente lassen den Schluss zu, dass die experimentell erzeugte Psychose ein nützliches Modell für akute schizophrene Psychosen (Schübe) darstellt, aber nicht für die pathologische Entität „Schizophrenie“. (de)
dbo:wikiPageID
  • 684482 (xsd:integer)
dbo:wikiPageRevisionID
  • 158611389 (xsd:integer)
dct:subject
rdfs:comment
  • Mit dem Begriff Modellpsychose (Synonym: experimentelle Psychose) werden psychoseähnliche Erfahrungen bezeichnet, die durch psychoaktive Substanzen ausgelöst werden. Das wissenschaftliche Interesse an bewusstseinsverändernden Pharmaka (Psychodysleptika) hat eine etwa einhundertjährige Tradition. Viele Untersuchungen zeigten hierbei, dass die durch einige Psychodysleptika ausgelösten Erfahrungen (Modellpsychosen) gewisse Gemeinsamkeiten mit akuten psychotischen Schüben schizophrener Art aufwiesen; daher auch die Bezeichnung Psychotomimetika. Der Grad der Übereinstimmung wird bis heute kontrovers diskutiert. (de)
  • Mit dem Begriff Modellpsychose (Synonym: experimentelle Psychose) werden psychoseähnliche Erfahrungen bezeichnet, die durch psychoaktive Substanzen ausgelöst werden. Das wissenschaftliche Interesse an bewusstseinsverändernden Pharmaka (Psychodysleptika) hat eine etwa einhundertjährige Tradition. Viele Untersuchungen zeigten hierbei, dass die durch einige Psychodysleptika ausgelösten Erfahrungen (Modellpsychosen) gewisse Gemeinsamkeiten mit akuten psychotischen Schüben schizophrener Art aufwiesen; daher auch die Bezeichnung Psychotomimetika. Der Grad der Übereinstimmung wird bis heute kontrovers diskutiert. (de)
rdfs:label
  • Modellpsychose (de)
  • Modellpsychose (de)
owl:sameAs
prov:wasDerivedFrom
foaf:isPrimaryTopicOf
is dbo:wikiPageRedirects of
is foaf:primaryTopic of