Die verfügbaren Quellen über das Militärwesen im Alten Ägypten befassen sich im Wesentlichen mit den militärischen Entwicklungen im Alten, Mittleren und Neuen Reich. Mit der 3. Zwischenzeit begannen der zunehmende Verfall zentraler Regierungskontrolle und Organisation sowie mehr und mehr der Verlust der eigenen Unabhängigkeit. Damit einher gingen der ökonomische, politische und militärische Niedergang Ägyptens, sowie der langsam schwindende Einfluss in Palästina, im Libanon und in Nubien. Diese Entwicklung nach dem Ende des Neuen Reiches schlägt sich auch im weniger aussagekräftigen Quellenmaterial über das Militärwesen nieder.

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  • Die verfügbaren Quellen über das Militärwesen im Alten Ägypten befassen sich im Wesentlichen mit den militärischen Entwicklungen im Alten, Mittleren und Neuen Reich. Mit der 3. Zwischenzeit begannen der zunehmende Verfall zentraler Regierungskontrolle und Organisation sowie mehr und mehr der Verlust der eigenen Unabhängigkeit. Damit einher gingen der ökonomische, politische und militärische Niedergang Ägyptens, sowie der langsam schwindende Einfluss in Palästina, im Libanon und in Nubien. Diese Entwicklung nach dem Ende des Neuen Reiches schlägt sich auch im weniger aussagekräftigen Quellenmaterial über das Militärwesen nieder. Das Militärwesen war insbesondere in Zeiten einer schwachen Zentralgewalt geprägt durch die Machtverhältnisse zwischen Pharao, Gaufürsten und Priesterschaft, während gesamtstaatlich dominante Pharaonen den Einfluss der Gaufürsten und der Priesterschaft zurückdrängten. Ein starker Pharao sicherte nicht nur den Wohlstand des Landes sondern war auch die Voraussetzung für politische und militärische Expansion. Allerdings bot die wirtschaftliche Autarkie des Landes während des Alten und Mittleren Reiches wenig Anlass zur Expansion in den vorderasiatischen Raum. Es waren die militärischen Fähigkeiten, die den Bestand Ägyptens und die Langlebigkeit seiner Zivilisation sicherten. Großen Einfluss auf die Entwicklung des Militärwesens hatten die geostrategische Lage und die Geografie Ägyptens. Es grenzt im Nordosten an den Sinai und im Nordwesten an die Libysche Wüste, im Norden bildet das Mittelmeer eine natürliche Grenze und im Süden die Felsen des ersten Katarakts. Geografisch ist Ägypten eine Stromoase, verkehrstechnisch bildete sich daraus eine Flussgesellschaft. Der Stromoasen-Charakter hat frühzeitig zum Einsatz von Booten für militärische Zwecke geführt. Unterstützt wurde die Schifffahrt durch den von Süden nach Norden strömenden Fluss und den nahezu stetig aus Norden wehenden Wind, sodass in beiden Richtungen die Schifffahrt erleichtert wurde. Die natürlichen Barrieren haben Ägypten für fast tausend Jahre bis zur Machtübernahme der Hyksos in der 2. Zwischenzeit ohne nennenswerte Bedrohung seiner Grenzen leben lassen. Vor diesem Ereignis bestand keine Notwendigkeit für ein stehendes Heer. Dies änderte sich im Neuen Reich. Eine mögliche militärische Bedrohung Ägyptens reduzierte sich auf die drei durch die Geografie vorgegebenen Einfallstore. Keine dieser Grenzen war unüberwindbar, aber die natürlichen Hindernisse erschwerten lange Zeit den Zugang zu militärischen Entwicklungen anderer Staaten über die unmittelbaren Nachbarn hinaus. Die unmittelbaren Nachbarn, Nubier im Süden, Libyer im Westen und Beduinen im Osten, befanden sich zumindest während des Alten und Mittleren Reiches auf gleichem oder niedrigerem waffentechnischen Entwicklungsstand. Während dieser Zeit stagnierte daher die Entwicklung der Waffentechnologie in Ägypten. (de)
  • Die verfügbaren Quellen über das Militärwesen im Alten Ägypten befassen sich im Wesentlichen mit den militärischen Entwicklungen im Alten, Mittleren und Neuen Reich. Mit der 3. Zwischenzeit begannen der zunehmende Verfall zentraler Regierungskontrolle und Organisation sowie mehr und mehr der Verlust der eigenen Unabhängigkeit. Damit einher gingen der ökonomische, politische und militärische Niedergang Ägyptens, sowie der langsam schwindende Einfluss in Palästina, im Libanon und in Nubien. Diese Entwicklung nach dem Ende des Neuen Reiches schlägt sich auch im weniger aussagekräftigen Quellenmaterial über das Militärwesen nieder. Das Militärwesen war insbesondere in Zeiten einer schwachen Zentralgewalt geprägt durch die Machtverhältnisse zwischen Pharao, Gaufürsten und Priesterschaft, während gesamtstaatlich dominante Pharaonen den Einfluss der Gaufürsten und der Priesterschaft zurückdrängten. Ein starker Pharao sicherte nicht nur den Wohlstand des Landes sondern war auch die Voraussetzung für politische und militärische Expansion. Allerdings bot die wirtschaftliche Autarkie des Landes während des Alten und Mittleren Reiches wenig Anlass zur Expansion in den vorderasiatischen Raum. Es waren die militärischen Fähigkeiten, die den Bestand Ägyptens und die Langlebigkeit seiner Zivilisation sicherten. Großen Einfluss auf die Entwicklung des Militärwesens hatten die geostrategische Lage und die Geografie Ägyptens. Es grenzt im Nordosten an den Sinai und im Nordwesten an die Libysche Wüste, im Norden bildet das Mittelmeer eine natürliche Grenze und im Süden die Felsen des ersten Katarakts. Geografisch ist Ägypten eine Stromoase, verkehrstechnisch bildete sich daraus eine Flussgesellschaft. Der Stromoasen-Charakter hat frühzeitig zum Einsatz von Booten für militärische Zwecke geführt. Unterstützt wurde die Schifffahrt durch den von Süden nach Norden strömenden Fluss und den nahezu stetig aus Norden wehenden Wind, sodass in beiden Richtungen die Schifffahrt erleichtert wurde. Die natürlichen Barrieren haben Ägypten für fast tausend Jahre bis zur Machtübernahme der Hyksos in der 2. Zwischenzeit ohne nennenswerte Bedrohung seiner Grenzen leben lassen. Vor diesem Ereignis bestand keine Notwendigkeit für ein stehendes Heer. Dies änderte sich im Neuen Reich. Eine mögliche militärische Bedrohung Ägyptens reduzierte sich auf die drei durch die Geografie vorgegebenen Einfallstore. Keine dieser Grenzen war unüberwindbar, aber die natürlichen Hindernisse erschwerten lange Zeit den Zugang zu militärischen Entwicklungen anderer Staaten über die unmittelbaren Nachbarn hinaus. Die unmittelbaren Nachbarn, Nubier im Süden, Libyer im Westen und Beduinen im Osten, befanden sich zumindest während des Alten und Mittleren Reiches auf gleichem oder niedrigerem waffentechnischen Entwicklungsstand. Während dieser Zeit stagnierte daher die Entwicklung der Waffentechnologie in Ägypten. (de)
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  • Die verfügbaren Quellen über das Militärwesen im Alten Ägypten befassen sich im Wesentlichen mit den militärischen Entwicklungen im Alten, Mittleren und Neuen Reich. Mit der 3. Zwischenzeit begannen der zunehmende Verfall zentraler Regierungskontrolle und Organisation sowie mehr und mehr der Verlust der eigenen Unabhängigkeit. Damit einher gingen der ökonomische, politische und militärische Niedergang Ägyptens, sowie der langsam schwindende Einfluss in Palästina, im Libanon und in Nubien. Diese Entwicklung nach dem Ende des Neuen Reiches schlägt sich auch im weniger aussagekräftigen Quellenmaterial über das Militärwesen nieder. (de)
  • Die verfügbaren Quellen über das Militärwesen im Alten Ägypten befassen sich im Wesentlichen mit den militärischen Entwicklungen im Alten, Mittleren und Neuen Reich. Mit der 3. Zwischenzeit begannen der zunehmende Verfall zentraler Regierungskontrolle und Organisation sowie mehr und mehr der Verlust der eigenen Unabhängigkeit. Damit einher gingen der ökonomische, politische und militärische Niedergang Ägyptens, sowie der langsam schwindende Einfluss in Palästina, im Libanon und in Nubien. Diese Entwicklung nach dem Ende des Neuen Reiches schlägt sich auch im weniger aussagekräftigen Quellenmaterial über das Militärwesen nieder. (de)
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  • Militärwesen im Alten Ägypten (de)
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