Max Deutschbein (* 7. Mai 1876 in Zwickau; † 15. April 1949 in Marburg) war ein deutscher Anglist und Professor an der Universität Marburg. Deutschbeins Mutter war Engländerin, sein Vater Karl hatte englische Schulgrammatiken verfasst. Nach dem Abitur studierte Deutschbein in Berlin und Leipzig Anglistik und Sprachwissenschaften. 1898 trat er der Leipziger Burschenschaft Plessavia bei. 1900 promovierte er in Leipzig mit der Dissertation Dialektisches in der angelsächsischen Übersetzung von Bedas Kirchengeschichte. 1902 habilitierte er sich in Leipzig über Zur Entwicklung des englischen Alliterationsverses, wurde Privatdozent und 1906 erhielt er eine ao. Professur. 1910 wurde er für Anglistik nach Halle (Saale) berufen. Er war als Kenner alt- und mittelenglischer Sagen bekannt und befasste

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  • Max Deutschbein (* 7. Mai 1876 in Zwickau; † 15. April 1949 in Marburg) war ein deutscher Anglist und Professor an der Universität Marburg. Deutschbeins Mutter war Engländerin, sein Vater Karl hatte englische Schulgrammatiken verfasst. Nach dem Abitur studierte Deutschbein in Berlin und Leipzig Anglistik und Sprachwissenschaften. 1898 trat er der Leipziger Burschenschaft Plessavia bei. 1900 promovierte er in Leipzig mit der Dissertation Dialektisches in der angelsächsischen Übersetzung von Bedas Kirchengeschichte. 1902 habilitierte er sich in Leipzig über Zur Entwicklung des englischen Alliterationsverses, wurde Privatdozent und 1906 erhielt er eine ao. Professur. 1910 wurde er für Anglistik nach Halle (Saale) berufen. Er war als Kenner alt- und mittelenglischer Sagen bekannt und befasste sich mit Beowulf und dem mittelenglischen Ormulum. Seine wichtigste Neuerung lag in der Sprachwissenschaft, die Anwendung der sprachpsychologischen Methode auf die neuenglische Syntax. Sein Buch System der neuenglischen Syntax erschien 1917 und erreichte in kurzer Zeit vier Auflagen. Deutschbein wechselte 1919 an die Universität Marburg, wo er bis zur Emeritierung 1946 lehrte. Er leitete 1939/40 das Marburger Institut für Grenz- und Auslandskunde. Seine Themen waren vor allem die Grammatik, Syntax und Stilistik. Er bearbeitete die Sagengeschichte Englands, verfasste eine mehrfach aufgelegte Schulgrammatik und widmete sich dem Werk Shakespeares. Er war ab 1943 Vizepräsident der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft und Herausgeber des Shakespeare-Jahrbuches. Deutschbein gehörte erst zur DDP bzw. Deutsche Staatspartei und trat im April 1933 als Dekan der philosophischen Fakultät in Marburg zurück, blieb aber unbehelligt. Er unterzeichnete im November 1933 das Bekenntnis der Professoren an den deutschen Universitäten und Hochschulen zu Adolf Hitler. Deutschbein gehörte dem NS-Lehrerbund an und war seit 1937 NSDAP-Mitglied. (de)
  • Max Deutschbein (* 7. Mai 1876 in Zwickau; † 15. April 1949 in Marburg) war ein deutscher Anglist und Professor an der Universität Marburg. Deutschbeins Mutter war Engländerin, sein Vater Karl hatte englische Schulgrammatiken verfasst. Nach dem Abitur studierte Deutschbein in Berlin und Leipzig Anglistik und Sprachwissenschaften. 1898 trat er der Leipziger Burschenschaft Plessavia bei. 1900 promovierte er in Leipzig mit der Dissertation Dialektisches in der angelsächsischen Übersetzung von Bedas Kirchengeschichte. 1902 habilitierte er sich in Leipzig über Zur Entwicklung des englischen Alliterationsverses, wurde Privatdozent und 1906 erhielt er eine ao. Professur. 1910 wurde er für Anglistik nach Halle (Saale) berufen. Er war als Kenner alt- und mittelenglischer Sagen bekannt und befasste sich mit Beowulf und dem mittelenglischen Ormulum. Seine wichtigste Neuerung lag in der Sprachwissenschaft, die Anwendung der sprachpsychologischen Methode auf die neuenglische Syntax. Sein Buch System der neuenglischen Syntax erschien 1917 und erreichte in kurzer Zeit vier Auflagen. Deutschbein wechselte 1919 an die Universität Marburg, wo er bis zur Emeritierung 1946 lehrte. Er leitete 1939/40 das Marburger Institut für Grenz- und Auslandskunde. Seine Themen waren vor allem die Grammatik, Syntax und Stilistik. Er bearbeitete die Sagengeschichte Englands, verfasste eine mehrfach aufgelegte Schulgrammatik und widmete sich dem Werk Shakespeares. Er war ab 1943 Vizepräsident der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft und Herausgeber des Shakespeare-Jahrbuches. Deutschbein gehörte erst zur DDP bzw. Deutsche Staatspartei und trat im April 1933 als Dekan der philosophischen Fakultät in Marburg zurück, blieb aber unbehelligt. Er unterzeichnete im November 1933 das Bekenntnis der Professoren an den deutschen Universitäten und Hochschulen zu Adolf Hitler. Deutschbein gehörte dem NS-Lehrerbund an und war seit 1937 NSDAP-Mitglied. (de)
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  • Max Deutschbein (* 7. Mai 1876 in Zwickau; † 15. April 1949 in Marburg) war ein deutscher Anglist und Professor an der Universität Marburg. Deutschbeins Mutter war Engländerin, sein Vater Karl hatte englische Schulgrammatiken verfasst. Nach dem Abitur studierte Deutschbein in Berlin und Leipzig Anglistik und Sprachwissenschaften. 1898 trat er der Leipziger Burschenschaft Plessavia bei. 1900 promovierte er in Leipzig mit der Dissertation Dialektisches in der angelsächsischen Übersetzung von Bedas Kirchengeschichte. 1902 habilitierte er sich in Leipzig über Zur Entwicklung des englischen Alliterationsverses, wurde Privatdozent und 1906 erhielt er eine ao. Professur. 1910 wurde er für Anglistik nach Halle (Saale) berufen. Er war als Kenner alt- und mittelenglischer Sagen bekannt und befasste (de)
  • Max Deutschbein (* 7. Mai 1876 in Zwickau; † 15. April 1949 in Marburg) war ein deutscher Anglist und Professor an der Universität Marburg. Deutschbeins Mutter war Engländerin, sein Vater Karl hatte englische Schulgrammatiken verfasst. Nach dem Abitur studierte Deutschbein in Berlin und Leipzig Anglistik und Sprachwissenschaften. 1898 trat er der Leipziger Burschenschaft Plessavia bei. 1900 promovierte er in Leipzig mit der Dissertation Dialektisches in der angelsächsischen Übersetzung von Bedas Kirchengeschichte. 1902 habilitierte er sich in Leipzig über Zur Entwicklung des englischen Alliterationsverses, wurde Privatdozent und 1906 erhielt er eine ao. Professur. 1910 wurde er für Anglistik nach Halle (Saale) berufen. Er war als Kenner alt- und mittelenglischer Sagen bekannt und befasste (de)
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