Matthias Becher (* 7. Juni 1959 in Meßkirch) ist ein deutscher Historiker. Matthias Becher studierte ab 1980 Geschichte und Politische Wissenschaften an der Universität Konstanz. 1986 legte er das erste Staatsexamen für das Höhere Lehramt an Gymnasien ab und erlangte zugleich den Magistergrad. Ab November 1989 war Becher wissenschaftlicher Assistent von Jörg Jarnut an der Universität-Gesamthochschule Paderborn. Im Jahr 1990 wurde er in Konstanz bei Michael Richter promoviert mit der Arbeit Eid und Herrschaft. Untersuchungen zum Herrscherethos Karls des Grossen. Von 1995 bis 1998 war er wissenschaftlicher Oberassistent an der Universität Paderborn. Becher habilitierte sich 1995 mit der Arbeit Rex, Dux und Gens. Untersuchungen zur Entstehung des sächsischen Herzogtums im 9. und 10. Jahrhunde

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  • Matthias Becher (* 7. Juni 1959 in Meßkirch) ist ein deutscher Historiker. Matthias Becher studierte ab 1980 Geschichte und Politische Wissenschaften an der Universität Konstanz. 1986 legte er das erste Staatsexamen für das Höhere Lehramt an Gymnasien ab und erlangte zugleich den Magistergrad. Ab November 1989 war Becher wissenschaftlicher Assistent von Jörg Jarnut an der Universität-Gesamthochschule Paderborn. Im Jahr 1990 wurde er in Konstanz bei Michael Richter promoviert mit der Arbeit Eid und Herrschaft. Untersuchungen zum Herrscherethos Karls des Grossen. Von 1995 bis 1998 war er wissenschaftlicher Oberassistent an der Universität Paderborn. Becher habilitierte sich 1995 mit der Arbeit Rex, Dux und Gens. Untersuchungen zur Entstehung des sächsischen Herzogtums im 9. und 10. Jahrhundert, für diese Arbeit wurde er mit dem Ignaz-Theodor-Liborius-Meyer-Preis ausgezeichnet. Daran schlossen sich Lehrstuhlvertretungen an der Universität Regensburg im Sommersemester 1995 und an der Universität Tübingen im Wintersemester 1996/97 an. Seit 1998 lehrt Matthias Becher als Nachfolger von Gerd Althoff als Professor für die Geschichte des Mittelalters an der Universität Bonn. 2006 lehnte Becher einen Ruf an die Universität Zürich ab. Becher ist seit 2003 korrespondierendes Mitglied in der Historischen Kommission für Westfalen, seit 2008 Mitglied des Konstanzer Arbeitskreises für mittelalterliche Geschichte, seit 2013 ordentliches Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste, seit 2014 Mitglied der Zentraldirektion der Monumenta Germaniae Historica. Bechers Forschungsschwerpunkt bildet die Geschichte des Frühmittelalters. Becher ist führender Experte für die Zeit der Merowinger und Karolinger. Im Zentrum seiner Konstanzer Dissertation standen die Treueidleistungen, die Karl der Große 789 und 802 reichsweit anordnete. Mit diesen Anordnungen wurden alle Freien des Reiches durch einen Eid an den Herrscher gebunden. Becher sieht die erste Eidleistung nicht nur als Reaktion auf die Hardrad-Verschwörung von 786, sondern macht einen Zusammenhang mit dem Sturz des bayerischen Herzogs Tassilo III. im Jahr 788 plausibel. Über die Geschichte der Merowinger und Karolinger veröffentlichte er 2009 eine knappe Darstellung in der Reihe Geschichte Kompakt. Gemeinsam mit Jörg Jarnut veranstaltete Becher im April 2002 eine Tagung in Bonn über die Vorgänge, die vor 1250 Jahren zur Ablösung des letzten Merowingers durch König Pippin führten. Die Beiträge über den Dynastiewechsel von 751 wurden 2004 veröffentlicht. Anlässlich des 70. Todestages von Wilhelm Levison organisierte Becher gemeinsam mit Yitzhak Hen im Oktober 2007 eine Tagung in Bonn. Das Anliegen war es, die Erinnerung an Wilhelm Levison und seine Leistungen hochzuhalten und „Levisions Leben und Werk im Spannungsfeld zwischen wissenschaftlicher Anerkennung und politisch bedingtem Exil“ zu würdigen. Die 16 Beiträge erschienen 2010 in einen von Becher und Hen herausgegebenen Sammelband. Im Jahr 2009 veranstaltete Becher gemeinsam mit Alheydis Plassmann die Tagung „Streit am Hof im frühen Mittelalter“. Dabei wurde Streit am Königshof als „die Aushandlung gegensätzlicher Interessen im Streit“ verstanden. Die 16 Beiträge wurden 2011 von Becher und Plassmann herausgegeben. Becher initiierte 2013 eine Herbsttagung des Konstanzer Arbeitskreises auf der Insel Reichenau über die mittelalterliche Thronfolge im europäischen Vergleich. Im November 2014 veranstaltete Becher gemeinsam mit Harald Wolter-von dem Knesebeck eine Tagung mit dem Titel „Bonn 1314 – Krönung, Krieg und Kompromiss“ zum 700. Jubiläum der Königskrönung Friedrichs des Schönen in Bonn. In den letzten Jahren arbeitete Becher schwerpunktmäßig über Biographien mittelalterlicher Herrscher. Für die Reihe C. H. Beck Wissen schrieb er die Biographie Karls des Großen, die 2014 bereits zum sechsten Mal aufgelegt wurde. 2011 erschien von ihm zum 1500. Todestag Chlodwigs die erste deutschsprachige Biographie über den Frankenkönig. 2012 veröffentlichte Becher zum 1100. Geburtstag Ottos des Großen eine neue Biographie des Kaisers. Seit 2016 ist Becher Sprecher des DFG−Sonderforschungsbereiches „Macht und Herrschaft – Vormoderne Konfigurationen in transkultureller Perspektive“, in dem Formen von Macht und Herrschaft in Asien, Europa und dem nördlichen Afrika einer vergleichenden Untersuchung unterzogen werden. (de)
  • Matthias Becher (* 7. Juni 1959 in Meßkirch) ist ein deutscher Historiker. Matthias Becher studierte ab 1980 Geschichte und Politische Wissenschaften an der Universität Konstanz. 1986 legte er das erste Staatsexamen für das Höhere Lehramt an Gymnasien ab und erlangte zugleich den Magistergrad. Ab November 1989 war Becher wissenschaftlicher Assistent von Jörg Jarnut an der Universität-Gesamthochschule Paderborn. Im Jahr 1990 wurde er in Konstanz bei Michael Richter promoviert mit der Arbeit Eid und Herrschaft. Untersuchungen zum Herrscherethos Karls des Grossen. Von 1995 bis 1998 war er wissenschaftlicher Oberassistent an der Universität Paderborn. Becher habilitierte sich 1995 mit der Arbeit Rex, Dux und Gens. Untersuchungen zur Entstehung des sächsischen Herzogtums im 9. und 10. Jahrhundert, für diese Arbeit wurde er mit dem Ignaz-Theodor-Liborius-Meyer-Preis ausgezeichnet. Daran schlossen sich Lehrstuhlvertretungen an der Universität Regensburg im Sommersemester 1995 und an der Universität Tübingen im Wintersemester 1996/97 an. Seit 1998 lehrt Matthias Becher als Nachfolger von Gerd Althoff als Professor für die Geschichte des Mittelalters an der Universität Bonn. 2006 lehnte Becher einen Ruf an die Universität Zürich ab. Becher ist seit 2003 korrespondierendes Mitglied in der Historischen Kommission für Westfalen, seit 2008 Mitglied des Konstanzer Arbeitskreises für mittelalterliche Geschichte, seit 2013 ordentliches Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste, seit 2014 Mitglied der Zentraldirektion der Monumenta Germaniae Historica. Bechers Forschungsschwerpunkt bildet die Geschichte des Frühmittelalters. Becher ist führender Experte für die Zeit der Merowinger und Karolinger. Im Zentrum seiner Konstanzer Dissertation standen die Treueidleistungen, die Karl der Große 789 und 802 reichsweit anordnete. Mit diesen Anordnungen wurden alle Freien des Reiches durch einen Eid an den Herrscher gebunden. Becher sieht die erste Eidleistung nicht nur als Reaktion auf die Hardrad-Verschwörung von 786, sondern macht einen Zusammenhang mit dem Sturz des bayerischen Herzogs Tassilo III. im Jahr 788 plausibel. Über die Geschichte der Merowinger und Karolinger veröffentlichte er 2009 eine knappe Darstellung in der Reihe Geschichte Kompakt. Gemeinsam mit Jörg Jarnut veranstaltete Becher im April 2002 eine Tagung in Bonn über die Vorgänge, die vor 1250 Jahren zur Ablösung des letzten Merowingers durch König Pippin führten. Die Beiträge über den Dynastiewechsel von 751 wurden 2004 veröffentlicht. Anlässlich des 70. Todestages von Wilhelm Levison organisierte Becher gemeinsam mit Yitzhak Hen im Oktober 2007 eine Tagung in Bonn. Das Anliegen war es, die Erinnerung an Wilhelm Levison und seine Leistungen hochzuhalten und „Levisions Leben und Werk im Spannungsfeld zwischen wissenschaftlicher Anerkennung und politisch bedingtem Exil“ zu würdigen. Die 16 Beiträge erschienen 2010 in einen von Becher und Hen herausgegebenen Sammelband. Im Jahr 2009 veranstaltete Becher gemeinsam mit Alheydis Plassmann die Tagung „Streit am Hof im frühen Mittelalter“. Dabei wurde Streit am Königshof als „die Aushandlung gegensätzlicher Interessen im Streit“ verstanden. Die 16 Beiträge wurden 2011 von Becher und Plassmann herausgegeben. Becher initiierte 2013 eine Herbsttagung des Konstanzer Arbeitskreises auf der Insel Reichenau über die mittelalterliche Thronfolge im europäischen Vergleich. Im November 2014 veranstaltete Becher gemeinsam mit Harald Wolter-von dem Knesebeck eine Tagung mit dem Titel „Bonn 1314 – Krönung, Krieg und Kompromiss“ zum 700. Jubiläum der Königskrönung Friedrichs des Schönen in Bonn. In den letzten Jahren arbeitete Becher schwerpunktmäßig über Biographien mittelalterlicher Herrscher. Für die Reihe C. H. Beck Wissen schrieb er die Biographie Karls des Großen, die 2014 bereits zum sechsten Mal aufgelegt wurde. 2011 erschien von ihm zum 1500. Todestag Chlodwigs die erste deutschsprachige Biographie über den Frankenkönig. 2012 veröffentlichte Becher zum 1100. Geburtstag Ottos des Großen eine neue Biographie des Kaisers. Seit 2016 ist Becher Sprecher des DFG−Sonderforschungsbereiches „Macht und Herrschaft – Vormoderne Konfigurationen in transkultureller Perspektive“, in dem Formen von Macht und Herrschaft in Asien, Europa und dem nördlichen Afrika einer vergleichenden Untersuchung unterzogen werden. (de)
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  • Matthias Becher (* 7. Juni 1959 in Meßkirch) ist ein deutscher Historiker. Matthias Becher studierte ab 1980 Geschichte und Politische Wissenschaften an der Universität Konstanz. 1986 legte er das erste Staatsexamen für das Höhere Lehramt an Gymnasien ab und erlangte zugleich den Magistergrad. Ab November 1989 war Becher wissenschaftlicher Assistent von Jörg Jarnut an der Universität-Gesamthochschule Paderborn. Im Jahr 1990 wurde er in Konstanz bei Michael Richter promoviert mit der Arbeit Eid und Herrschaft. Untersuchungen zum Herrscherethos Karls des Grossen. Von 1995 bis 1998 war er wissenschaftlicher Oberassistent an der Universität Paderborn. Becher habilitierte sich 1995 mit der Arbeit Rex, Dux und Gens. Untersuchungen zur Entstehung des sächsischen Herzogtums im 9. und 10. Jahrhunde (de)
  • Matthias Becher (* 7. Juni 1959 in Meßkirch) ist ein deutscher Historiker. Matthias Becher studierte ab 1980 Geschichte und Politische Wissenschaften an der Universität Konstanz. 1986 legte er das erste Staatsexamen für das Höhere Lehramt an Gymnasien ab und erlangte zugleich den Magistergrad. Ab November 1989 war Becher wissenschaftlicher Assistent von Jörg Jarnut an der Universität-Gesamthochschule Paderborn. Im Jahr 1990 wurde er in Konstanz bei Michael Richter promoviert mit der Arbeit Eid und Herrschaft. Untersuchungen zum Herrscherethos Karls des Grossen. Von 1995 bis 1998 war er wissenschaftlicher Oberassistent an der Universität Paderborn. Becher habilitierte sich 1995 mit der Arbeit Rex, Dux und Gens. Untersuchungen zur Entstehung des sächsischen Herzogtums im 9. und 10. Jahrhunde (de)
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