Als Materia peccans (lat. die krankmachende Substanz, von peccare = sündigen) bezeichnete man in der Vier-Säfte-Lehre bis ins 19. Jahrhundert allgemein einen naturwidrigen Stoff, der eine Krankheit verursacht und daher vollständig ausgeschieden werden muss. Um eine Heilung der Krankheit zu ermöglichen, versuchten Ärzte durch geeignete Mittel, den Krankheitsstoff aus dem Körper zu entfernen. Heute findet der Begriff nur noch in der Alternativmedizin Verwendung.

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  • Als Materia peccans (lat. die krankmachende Substanz, von peccare = sündigen) bezeichnete man in der Vier-Säfte-Lehre bis ins 19. Jahrhundert allgemein einen naturwidrigen Stoff, der eine Krankheit verursacht und daher vollständig ausgeschieden werden muss. Um eine Heilung der Krankheit zu ermöglichen, versuchten Ärzte durch geeignete Mittel, den Krankheitsstoff aus dem Körper zu entfernen. Heute findet der Begriff nur noch in der Alternativmedizin Verwendung. (de)
  • Als Materia peccans (lat. die krankmachende Substanz, von peccare = sündigen) bezeichnete man in der Vier-Säfte-Lehre bis ins 19. Jahrhundert allgemein einen naturwidrigen Stoff, der eine Krankheit verursacht und daher vollständig ausgeschieden werden muss. Um eine Heilung der Krankheit zu ermöglichen, versuchten Ärzte durch geeignete Mittel, den Krankheitsstoff aus dem Körper zu entfernen. Heute findet der Begriff nur noch in der Alternativmedizin Verwendung. (de)
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  • Wenn sich einmal beim Menschen ein schlechter Saft in Geschwüren auftürmt, soll er Rübe essen, und das Geschwür wird verkleinert.
  • Zum Schlusse erwähne ich noch der Streitfrage: ob zur Existenz jeder Krankheit eine reizende, materielle Ursach im Körper selbst nothwendig sey. Nach der Humoral - Pathologie nimmt man nämlich allgemein an, die Krankheit verhalte sich zur materia peccans ohngefähr so, wie sich das Sehen zum Licht verhält, werde durch sie nur gesetzt und modificirt, und höre mit ihr auf, so dass fast das ganze Wesen der Krankheit auf der Existenz dieser materia peccans, und deren Kochung und Ausleerung beruhe. Bei den Brüchen, bei Verrenkungen, Wunden u.s.w. fällt es nun zwar in die Augen, dass sie ohne materia peccans existiren. Desto mehr ist man aber von jeher geneigt gewesen, eine solche materielle Ursache bei den dynamischen Krankheiten anzunehmen, weil man hier nach dem Tode keine organische Verletzung findet. Man überredet sich, das Organ selbst sey nicht fehlerhaft gewesen, sondern bloss von etwas Aeusserem krankhaft gereizt worden.
  • MATERIA PECCANS, ist in der Medicin dasjenige, wovon die Kranckheiten ihren Ursprung nehmen, und die ein geschickter Medicus bey Seite zu schaffen sich bemühen muß. In der Chirurgie wird diejenige weißliche, zähe, fettichte Feuchtigkeit so genennet, welche bey den Wunden am dritten oder vierten Tage erscheinet. Die Materia peccans entstehet in dem menschlichen Cörper, wenn eine hefftige Stockung des Geblüths oder Verstopfung da ist, die sich nicht leicht will vertheilen lassen, so werden endlich die aufgetriebenen Aedergens bey der Stockung durch den Trieb und Gewalt des Geblüths gebrochen, die flüßige Theile ergiessen sich zwischen die dabey gelegene Theile, werden durch die Wärme faul, scharf und stinckend, zernagen die subtile dabey liegende Theile, welche sich dadurch in flüßige Theile, und endlich zusammen in eine dickliche flüßige Materie verändern: welche aber bald dicker, bald dünner, bald weiß, bald gelb, zuweilen grünlich, oder sonsten mit rother und anderer Farbe untermischet.
  • In allgemeinen Entzündungs-Fiebern, im hitzigen Seitenstiche sieht sie [die „Alte Medizin“] sogar die coagulable Lymphe im Blute, die sogenannte Speckhaut für die materia peccans an, welche sie durch wiederholte Ader-Oeffnungen möglichst fortzuschaffen strebt, ungeachtet diese nicht selten bei erneuertem Blutlassen noch zäher und dicker zum Vorschein kommt.
  • Und vergiftend ist eine Arznei, welche die Komplexion verdirbt, doch nicht allein, indem sie Säfte erzeugt, die dem Kranken entgegen und seiner Natur fremd sind, sondern indem sie auch solche Säfte im Überfluß und unstatthaft hervorruft, die ihm gemäß und eigen sind; wie dies der Eisenhut tut.
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  • Als Materia peccans (lat. die krankmachende Substanz, von peccare = sündigen) bezeichnete man in der Vier-Säfte-Lehre bis ins 19. Jahrhundert allgemein einen naturwidrigen Stoff, der eine Krankheit verursacht und daher vollständig ausgeschieden werden muss. Um eine Heilung der Krankheit zu ermöglichen, versuchten Ärzte durch geeignete Mittel, den Krankheitsstoff aus dem Körper zu entfernen. Heute findet der Begriff nur noch in der Alternativmedizin Verwendung. (de)
  • Als Materia peccans (lat. die krankmachende Substanz, von peccare = sündigen) bezeichnete man in der Vier-Säfte-Lehre bis ins 19. Jahrhundert allgemein einen naturwidrigen Stoff, der eine Krankheit verursacht und daher vollständig ausgeschieden werden muss. Um eine Heilung der Krankheit zu ermöglichen, versuchten Ärzte durch geeignete Mittel, den Krankheitsstoff aus dem Körper zu entfernen. Heute findet der Begriff nur noch in der Alternativmedizin Verwendung. (de)
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  • Materia peccans (de)
  • Materia peccans (de)
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