Die Marxistische Gruppe (MG) war eine kommunistische Organisation der Neuen Linken in der Bundesrepublik Deutschland. Die MG veröffentlichte u. a. das Magazin MSZ – Gegen die Kosten der Freiheit, die Marxistische Arbeiterzeitung (MAZ), verschiedene Hochschulzeitungen sowie die Buchreihen Resultate, Abweichende Meinungen und Kritik der bürgerlichen Wissenschaft. Im Hochschulbereich fiel die Gruppe durch gezielte Sprengung von angeblich konservativen Vorlesungen auf. Vertreter der MG waren die aus dem Münchener SDS hervorgegangenen Karl Held, Theo Ebel und Herbert Ludwig Fertl.

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  • Die Marxistische Gruppe (MG) war eine kommunistische Organisation der Neuen Linken in der Bundesrepublik Deutschland. Die MG veröffentlichte u. a. das Magazin MSZ – Gegen die Kosten der Freiheit, die Marxistische Arbeiterzeitung (MAZ), verschiedene Hochschulzeitungen sowie die Buchreihen Resultate, Abweichende Meinungen und Kritik der bürgerlichen Wissenschaft. Im Hochschulbereich fiel die Gruppe durch gezielte Sprengung von angeblich konservativen Vorlesungen auf. Das Programm der MG bestand in der Abschaffung des Privateigentums an Produktionsmitteln. Die Soziale Marktwirtschaft sollte ersetzt werden durch eine Planwirtschaft. Hervorgegangen ist die MG aus der Arbeitskonferenz-Fraktion (AK) der so genannten Roten Zellen, die im Jahre 1968 in der Münchener Studentenbewegung entstanden sind und die längere Zeit den AStA der Ludwig-Maximilians-Universität beherrschte. Dessen 'Münchener Studentenzeitung' (MSZ) wurde zeitweise bayernweit herausgebracht. Eine Zusammenarbeit erfolgte mit der Marxistischen Gruppe Erlangen/Nürnberg, die den AStA an der dortigen Friedrich-Alexander-Universität beeinflusste, sich aber auch durch umfangreiche theoretische Ausarbeitungen auszeichnete. Gemeinsam übten beide Gruppen großen Einfluss in der Studentenschaft Bayerns aus. Der Aufbau der eigentlichen MG erfolgte in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre. Vertreter der MG waren die aus dem Münchener SDS hervorgegangenen Karl Held, Theo Ebel und Herbert Ludwig Fertl. Die Organisation wurde vom Verfassungsschutz beobachtet. Politikwissenschaftler wie Armin Pfahl-Traughber, Patrick Moreau, Jürgen P. Lang, Andreas Schulze und Eckhard Jesse schätzen sie als linksextremistisch ein. Sie soll bis zu 10 000 Mitglieder gehabt haben. Mitglieder der MG – vor allem in Bayern – wurden auf Grundlage der vom Verfassungsschutz gesammelten Daten aus dem öffentlichen Dienst entlassen. In der Privatwirtschaft kam es ebenfalls zu Entlassungen, die vom Verfassungsschutz initiiert waren. Im Mai 1991 gab die MG ohne Vorankündigung ihre Selbstauflösung bekannt. Manchen Quellen zufolge handelte es sich um eine Scheinauflösung, um der Beobachtung durch die Sicherheitsbehörden zu entgehen. Demnach seien die organisatorischen Strukturen beibehalten worden. Die Buchläden der Organisation, das Publikationswesen (MSZ, MAZ, Hochschulzeitungen) sowie das Veranstaltungswesen (Teach-Ins, Sympathisanten-Plena) wurden liquidiert. 1992 veröffentlichten ehemalige MG-Aktivisten die erste Ausgabe der Zeitschrift GegenStandpunkt. (de)
  • Die Marxistische Gruppe (MG) war eine kommunistische Organisation der Neuen Linken in der Bundesrepublik Deutschland. Die MG veröffentlichte u. a. das Magazin MSZ – Gegen die Kosten der Freiheit, die Marxistische Arbeiterzeitung (MAZ), verschiedene Hochschulzeitungen sowie die Buchreihen Resultate, Abweichende Meinungen und Kritik der bürgerlichen Wissenschaft. Im Hochschulbereich fiel die Gruppe durch gezielte Sprengung von angeblich konservativen Vorlesungen auf. Das Programm der MG bestand in der Abschaffung des Privateigentums an Produktionsmitteln. Die Soziale Marktwirtschaft sollte ersetzt werden durch eine Planwirtschaft. Hervorgegangen ist die MG aus der Arbeitskonferenz-Fraktion (AK) der so genannten Roten Zellen, die im Jahre 1968 in der Münchener Studentenbewegung entstanden sind und die längere Zeit den AStA der Ludwig-Maximilians-Universität beherrschte. Dessen 'Münchener Studentenzeitung' (MSZ) wurde zeitweise bayernweit herausgebracht. Eine Zusammenarbeit erfolgte mit der Marxistischen Gruppe Erlangen/Nürnberg, die den AStA an der dortigen Friedrich-Alexander-Universität beeinflusste, sich aber auch durch umfangreiche theoretische Ausarbeitungen auszeichnete. Gemeinsam übten beide Gruppen großen Einfluss in der Studentenschaft Bayerns aus. Der Aufbau der eigentlichen MG erfolgte in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre. Vertreter der MG waren die aus dem Münchener SDS hervorgegangenen Karl Held, Theo Ebel und Herbert Ludwig Fertl. Die Organisation wurde vom Verfassungsschutz beobachtet. Politikwissenschaftler wie Armin Pfahl-Traughber, Patrick Moreau, Jürgen P. Lang, Andreas Schulze und Eckhard Jesse schätzen sie als linksextremistisch ein. Sie soll bis zu 10 000 Mitglieder gehabt haben. Mitglieder der MG – vor allem in Bayern – wurden auf Grundlage der vom Verfassungsschutz gesammelten Daten aus dem öffentlichen Dienst entlassen. In der Privatwirtschaft kam es ebenfalls zu Entlassungen, die vom Verfassungsschutz initiiert waren. Im Mai 1991 gab die MG ohne Vorankündigung ihre Selbstauflösung bekannt. Manchen Quellen zufolge handelte es sich um eine Scheinauflösung, um der Beobachtung durch die Sicherheitsbehörden zu entgehen. Demnach seien die organisatorischen Strukturen beibehalten worden. Die Buchläden der Organisation, das Publikationswesen (MSZ, MAZ, Hochschulzeitungen) sowie das Veranstaltungswesen (Teach-Ins, Sympathisanten-Plena) wurden liquidiert. 1992 veröffentlichten ehemalige MG-Aktivisten die erste Ausgabe der Zeitschrift GegenStandpunkt. (de)
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  • München, als Rote Zellen
  • Nürnberg, als Marxistische Gruppe
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  • geschätzte 10.000
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  • Die Marxistische Gruppe (MG) war eine kommunistische Organisation der Neuen Linken in der Bundesrepublik Deutschland. Die MG veröffentlichte u. a. das Magazin MSZ – Gegen die Kosten der Freiheit, die Marxistische Arbeiterzeitung (MAZ), verschiedene Hochschulzeitungen sowie die Buchreihen Resultate, Abweichende Meinungen und Kritik der bürgerlichen Wissenschaft. Im Hochschulbereich fiel die Gruppe durch gezielte Sprengung von angeblich konservativen Vorlesungen auf. Vertreter der MG waren die aus dem Münchener SDS hervorgegangenen Karl Held, Theo Ebel und Herbert Ludwig Fertl. (de)
  • Die Marxistische Gruppe (MG) war eine kommunistische Organisation der Neuen Linken in der Bundesrepublik Deutschland. Die MG veröffentlichte u. a. das Magazin MSZ – Gegen die Kosten der Freiheit, die Marxistische Arbeiterzeitung (MAZ), verschiedene Hochschulzeitungen sowie die Buchreihen Resultate, Abweichende Meinungen und Kritik der bürgerlichen Wissenschaft. Im Hochschulbereich fiel die Gruppe durch gezielte Sprengung von angeblich konservativen Vorlesungen auf. Vertreter der MG waren die aus dem Münchener SDS hervorgegangenen Karl Held, Theo Ebel und Herbert Ludwig Fertl. (de)
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