Die Marcha orientalis (lat.: Östliche Mark, Ostmark) oder Bairisches Ostland war die östliche Präfektur des fränkischen Herzogtums Baiern von Beginn des 9. Jahrhunderts bis zur Machtübernahme der Magyaren 907. Das Ostland entstand mit der Eroberung des Awarenreiches durch Karl den Großen. Es bestand aus dem vorwiegend von Slawen besiedelten Awarenland, vermindert um die Ebene zwischen Donau und Theiß, die die Bulgaren übernahmen, und vermehrt um die bairisch-slawischen Gebiete des Traungaus und Karantaniens. Als oberste weltliche Leiter wurden sogenannte Präfekten eingesetzt. Im Norden, Osten und Südosten übernahmen slawische Eliten die lokale Macht und bildeten Fürstentümer, die dem Präfekten unterstanden, aber dem König zu Treue und Heerfolge verpflichtet waren.

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  • Die Marcha orientalis (lat.: Östliche Mark, Ostmark) oder Bairisches Ostland war die östliche Präfektur des fränkischen Herzogtums Baiern von Beginn des 9. Jahrhunderts bis zur Machtübernahme der Magyaren 907. Das Ostland entstand mit der Eroberung des Awarenreiches durch Karl den Großen. Es bestand aus dem vorwiegend von Slawen besiedelten Awarenland, vermindert um die Ebene zwischen Donau und Theiß, die die Bulgaren übernahmen, und vermehrt um die bairisch-slawischen Gebiete des Traungaus und Karantaniens. Als oberste weltliche Leiter wurden sogenannte Präfekten eingesetzt. Im Norden, Osten und Südosten übernahmen slawische Eliten die lokale Macht und bildeten Fürstentümer, die dem Präfekten unterstanden, aber dem König zu Treue und Heerfolge verpflichtet waren. Mit der Unterstellung des Ostlandes unter das neugeschaffene bairische Königreich Ludwigs des Deutschen kam allmählich die Bezeichnung bairisches Ostland auf. Die Politik im Ostland bestimmten innerfamiliäre Kämpfe der karolingischen Königsfamilie und ständige Kämpfe mit dem Tributärfürstentum Mähren. Ende des 9. Jahrhunderts fielen die Magyaren ein und übernahmen nach einem vernichtenden Sieg gegen die Baiern 907 große Teile des Ostlandes. Nach der Schlacht auf dem Lechfeld 955 unter Otto dem Großen kamen Teile davon an die Franken zurück und wurden in Baiern eingegliedert. 996 wurde erstmals Ostarrîchi urkundlich erwähnt. Ostarrîchi war zwar wesentlich kleiner als die Marcha Orientalis, kann aber herrschaftsgeschichtlich als deren Nachfolger betrachtet werden. (de)
  • Die Marcha orientalis (lat.: Östliche Mark, Ostmark) oder Bairisches Ostland war die östliche Präfektur des fränkischen Herzogtums Baiern von Beginn des 9. Jahrhunderts bis zur Machtübernahme der Magyaren 907. Das Ostland entstand mit der Eroberung des Awarenreiches durch Karl den Großen. Es bestand aus dem vorwiegend von Slawen besiedelten Awarenland, vermindert um die Ebene zwischen Donau und Theiß, die die Bulgaren übernahmen, und vermehrt um die bairisch-slawischen Gebiete des Traungaus und Karantaniens. Als oberste weltliche Leiter wurden sogenannte Präfekten eingesetzt. Im Norden, Osten und Südosten übernahmen slawische Eliten die lokale Macht und bildeten Fürstentümer, die dem Präfekten unterstanden, aber dem König zu Treue und Heerfolge verpflichtet waren. Mit der Unterstellung des Ostlandes unter das neugeschaffene bairische Königreich Ludwigs des Deutschen kam allmählich die Bezeichnung bairisches Ostland auf. Die Politik im Ostland bestimmten innerfamiliäre Kämpfe der karolingischen Königsfamilie und ständige Kämpfe mit dem Tributärfürstentum Mähren. Ende des 9. Jahrhunderts fielen die Magyaren ein und übernahmen nach einem vernichtenden Sieg gegen die Baiern 907 große Teile des Ostlandes. Nach der Schlacht auf dem Lechfeld 955 unter Otto dem Großen kamen Teile davon an die Franken zurück und wurden in Baiern eingegliedert. 996 wurde erstmals Ostarrîchi urkundlich erwähnt. Ostarrîchi war zwar wesentlich kleiner als die Marcha Orientalis, kann aber herrschaftsgeschichtlich als deren Nachfolger betrachtet werden. (de)
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  • Die Marcha orientalis (lat.: Östliche Mark, Ostmark) oder Bairisches Ostland war die östliche Präfektur des fränkischen Herzogtums Baiern von Beginn des 9. Jahrhunderts bis zur Machtübernahme der Magyaren 907. Das Ostland entstand mit der Eroberung des Awarenreiches durch Karl den Großen. Es bestand aus dem vorwiegend von Slawen besiedelten Awarenland, vermindert um die Ebene zwischen Donau und Theiß, die die Bulgaren übernahmen, und vermehrt um die bairisch-slawischen Gebiete des Traungaus und Karantaniens. Als oberste weltliche Leiter wurden sogenannte Präfekten eingesetzt. Im Norden, Osten und Südosten übernahmen slawische Eliten die lokale Macht und bildeten Fürstentümer, die dem Präfekten unterstanden, aber dem König zu Treue und Heerfolge verpflichtet waren. (de)
  • Die Marcha orientalis (lat.: Östliche Mark, Ostmark) oder Bairisches Ostland war die östliche Präfektur des fränkischen Herzogtums Baiern von Beginn des 9. Jahrhunderts bis zur Machtübernahme der Magyaren 907. Das Ostland entstand mit der Eroberung des Awarenreiches durch Karl den Großen. Es bestand aus dem vorwiegend von Slawen besiedelten Awarenland, vermindert um die Ebene zwischen Donau und Theiß, die die Bulgaren übernahmen, und vermehrt um die bairisch-slawischen Gebiete des Traungaus und Karantaniens. Als oberste weltliche Leiter wurden sogenannte Präfekten eingesetzt. Im Norden, Osten und Südosten übernahmen slawische Eliten die lokale Macht und bildeten Fürstentümer, die dem Präfekten unterstanden, aber dem König zu Treue und Heerfolge verpflichtet waren. (de)
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  • Marcha orientalis (de)
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