Lydford Castle ist eine mittelalterliche Burgruine im Dorf Lydford in der englischen Grafschaft Devon. Die erste Burg in Lydford, manchmal auch Normannisches Fort genannt, war ein kleines Ringwerk, das in den Jahren nach der normannischen Eroberung Englands in einer Ecke der angelsächsischen Burh errichtet worden war. Sie sollte den Normannen bei der Kontrolle Devons nach der weit verbreiteten Revolte gegen ihre Herrschaft 1068 helfen. Mitte des 12. Jahrhunderts wurde dieses normannische Fort aufgegeben.

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  • Lydford Castle ist eine mittelalterliche Burgruine im Dorf Lydford in der englischen Grafschaft Devon. Die erste Burg in Lydford, manchmal auch Normannisches Fort genannt, war ein kleines Ringwerk, das in den Jahren nach der normannischen Eroberung Englands in einer Ecke der angelsächsischen Burh errichtet worden war. Sie sollte den Normannen bei der Kontrolle Devons nach der weit verbreiteten Revolte gegen ihre Herrschaft 1068 helfen. Mitte des 12. Jahrhunderts wurde dieses normannische Fort aufgegeben. Die zweite Burg in Lydford wurde 1195 nach einer Welle von Problemen mit der öffentlichen Ordnung in ganz England errichtet. Sie bestand aus einem steinernen Turm mit einem umgebenden Burghof und wurde bald als Gefängnis und Gerichtshof zur Durchsetzung des Rechts im Wald von Dartmoor und in den Zinnminen von Devon genutzt. Mitte des 13. Jahrhunderts wurde der Turm neu erbaut, vermutlich in den 1260er-Jahren für Richard, den Earl of Cornwall. Er wurde so umgebaut, dass er einem Donjon einer Motte ähnelte, was damals bereits eine veraltete Konstruktion war, aber immer noch Autorität und Macht ausstrahlte. 1342 fiel die Burg, die weiterhin als Gefängnis und Gerichtsgebäude genutzt wurde, an das Herzogtum Cornwall, die bis ins 20. Jahrhundert ihr Besitzer blieb. Der Zustand der Burg variierte über die Zeit erheblich; sie wurde mehrmals renoviert und dann ließ man sie wieder verfallen. Dennoch spielte Lydford Castle mit Ausnahme einer Zeitspanne im englischen Bürgerkrieg und während der Stuart-Restauration im 17. Jahrhundert bis ins 19. Jahrhundert eine wichtige Rolle in der Verwaltung der Zinnminen von Devon und des Waldes von Dartmoor. Im 14. Jahrhundert hatte die Burg einen schlechten Ruf wegen Ungerechtigkeiten und die Beschwerden über das Lydford Law hielten jahrhundertelang an. Anfang des 19. Jahrhunderts aber wurde das Gefängnis von Dartmoor erbaut und Lydford Castle war nicht mehr für die juristische Verwaltung des Bezirks zuständig. Bis zur Mitte dieses Jahrhunderts verfiel die Burg. 1922 wechselte Lydford Castle in die Hände des Staates und heute wird es von English Heritage als Touristenattraktion verwaltet. Der Geschichtswissenschaftler Andrew Saunders hat die Burg als architektonisch wichtig beschrieben, das „früheste Beispiel eines extra gebauten Gefängnisses“ in England. Die Erdwerke des normannischen Forts gehörten dem National Trust und sind ebenfalls öffentlich zugänglich. (de)
  • Lydford Castle ist eine mittelalterliche Burgruine im Dorf Lydford in der englischen Grafschaft Devon. Die erste Burg in Lydford, manchmal auch Normannisches Fort genannt, war ein kleines Ringwerk, das in den Jahren nach der normannischen Eroberung Englands in einer Ecke der angelsächsischen Burh errichtet worden war. Sie sollte den Normannen bei der Kontrolle Devons nach der weit verbreiteten Revolte gegen ihre Herrschaft 1068 helfen. Mitte des 12. Jahrhunderts wurde dieses normannische Fort aufgegeben. Die zweite Burg in Lydford wurde 1195 nach einer Welle von Problemen mit der öffentlichen Ordnung in ganz England errichtet. Sie bestand aus einem steinernen Turm mit einem umgebenden Burghof und wurde bald als Gefängnis und Gerichtshof zur Durchsetzung des Rechts im Wald von Dartmoor und in den Zinnminen von Devon genutzt. Mitte des 13. Jahrhunderts wurde der Turm neu erbaut, vermutlich in den 1260er-Jahren für Richard, den Earl of Cornwall. Er wurde so umgebaut, dass er einem Donjon einer Motte ähnelte, was damals bereits eine veraltete Konstruktion war, aber immer noch Autorität und Macht ausstrahlte. 1342 fiel die Burg, die weiterhin als Gefängnis und Gerichtsgebäude genutzt wurde, an das Herzogtum Cornwall, die bis ins 20. Jahrhundert ihr Besitzer blieb. Der Zustand der Burg variierte über die Zeit erheblich; sie wurde mehrmals renoviert und dann ließ man sie wieder verfallen. Dennoch spielte Lydford Castle mit Ausnahme einer Zeitspanne im englischen Bürgerkrieg und während der Stuart-Restauration im 17. Jahrhundert bis ins 19. Jahrhundert eine wichtige Rolle in der Verwaltung der Zinnminen von Devon und des Waldes von Dartmoor. Im 14. Jahrhundert hatte die Burg einen schlechten Ruf wegen Ungerechtigkeiten und die Beschwerden über das Lydford Law hielten jahrhundertelang an. Anfang des 19. Jahrhunderts aber wurde das Gefängnis von Dartmoor erbaut und Lydford Castle war nicht mehr für die juristische Verwaltung des Bezirks zuständig. Bis zur Mitte dieses Jahrhunderts verfiel die Burg. 1922 wechselte Lydford Castle in die Hände des Staates und heute wird es von English Heritage als Touristenattraktion verwaltet. Der Geschichtswissenschaftler Andrew Saunders hat die Burg als architektonisch wichtig beschrieben, das „früheste Beispiel eines extra gebauten Gefängnisses“ in England. Die Erdwerke des normannischen Forts gehörten dem National Trust und sind ebenfalls öffentlich zugänglich. (de)
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  • Lydford Castle ist eine mittelalterliche Burgruine im Dorf Lydford in der englischen Grafschaft Devon. Die erste Burg in Lydford, manchmal auch Normannisches Fort genannt, war ein kleines Ringwerk, das in den Jahren nach der normannischen Eroberung Englands in einer Ecke der angelsächsischen Burh errichtet worden war. Sie sollte den Normannen bei der Kontrolle Devons nach der weit verbreiteten Revolte gegen ihre Herrschaft 1068 helfen. Mitte des 12. Jahrhunderts wurde dieses normannische Fort aufgegeben. (de)
  • Lydford Castle ist eine mittelalterliche Burgruine im Dorf Lydford in der englischen Grafschaft Devon. Die erste Burg in Lydford, manchmal auch Normannisches Fort genannt, war ein kleines Ringwerk, das in den Jahren nach der normannischen Eroberung Englands in einer Ecke der angelsächsischen Burh errichtet worden war. Sie sollte den Normannen bei der Kontrolle Devons nach der weit verbreiteten Revolte gegen ihre Herrschaft 1068 helfen. Mitte des 12. Jahrhunderts wurde dieses normannische Fort aufgegeben. (de)
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