Luke de Tany († 6. November 1282 in der Menai Strait) war ein englischer Ritter und Militär, der als Seneschall der Gascogne diente. Die Herkunft von Tany ist nicht genau geklärt, er stammte aus einer ritterlichen Familie und besaß Grundbesitz in Yorkshire und Northumberland im Norden Englands. Gegen Ende des Zweiten Kriegs der Barone war er ein loyaler Anhänger von König Heinrich III., dem er als königlicher Constable von Tickhill und Knaresborough Castle diente. Gegen Ende des Kriegs der Barone ließ er mehrere gefangene Rebellen nach kurzem Prozess durch Enthauptung hinrichten. 1270 nahm er am Kreuzzug des Prinzen Eduard teil und diente als Admiral der Flotte. Noch während der Rückreise vom Kreuzzug wurde Tany 1274 vom nunmehrigen König Eduard I. zum Seneschall der Gascogne ernannt, wo e

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  • Luke de Tany († 6. November 1282 in der Menai Strait) war ein englischer Ritter und Militär, der als Seneschall der Gascogne diente. Die Herkunft von Tany ist nicht genau geklärt, er stammte aus einer ritterlichen Familie und besaß Grundbesitz in Yorkshire und Northumberland im Norden Englands. Gegen Ende des Zweiten Kriegs der Barone war er ein loyaler Anhänger von König Heinrich III., dem er als königlicher Constable von Tickhill und Knaresborough Castle diente. Gegen Ende des Kriegs der Barone ließ er mehrere gefangene Rebellen nach kurzem Prozess durch Enthauptung hinrichten. 1270 nahm er am Kreuzzug des Prinzen Eduard teil und diente als Admiral der Flotte. Noch während der Rückreise vom Kreuzzug wurde Tany 1274 vom nunmehrigen König Eduard I. zum Seneschall der Gascogne ernannt, wo er bereits 1267 Herr der Stadt Lalinde geworden war. Seine Verantwortung als Seneschall war klar begrenzt, doch schon bald wurde er in zahlreiche Konflikte verwickelt, darunter in den Streit des Königs mit Graf Gaston von Béarn und mit der Stadt Bazas. Gaston von Béarn wandte sich, da seine Klagen erfolglos blieben, an das Parlement in Paris. Auch im Bistum Dax setzte sich die Bevölkerung von Dax gewaltsam gegen Tanys Regierung zur Wehr. 1278 sandte der König seine beiden Vertrauten Otton de Grandson und Robert Burnell in die Gascogne, um gegen Tany erhobene Vorwürfe zu untersuchen. Die Untersuchung ergab, dass Tanys Herrschaft zwar streng gewesen war, ihm jedoch kein Versagen oder Bestechlichkeit vorzuwerfen sei. Er wurde durch den aus Savoyen stammenden Jean I. de Grailly abgelöst, verlor aber nicht die Gunst des Königs. Während des zweiten Feldzugs von Eduard gegen Wales wurde Tany am 18. August 1282 zum Kommandanten der englischen Truppen auf der Insel Anglesey ernannt. Er sollte mit den dortigen englischen Truppen über eine Bootsbrücke über die Menai Strait nach Gwynedd vorstoßen und so eine zweite Front im Rücken der Waliser bilden. In der zweiten Oktoberhälfte erreichte Tany zusammen mit Roger Clifford, William Audley und anderen Rittern Anglesey. Am 6. November setzte Tany mit seiner Armee über die Bootsbrücke über. Der Angriff erfolgte übereilt, vermutlich sollten durch den Angriff vom Erzbischof von Canterbury initiierte Friedensverhandlungen gestört werden. Am gegenüberliegenden Ufer wurden die Engländer von den Walisern angegriffen. In der darauf folgenden Schlacht an der Menai Strait wurden die englischen Truppen über die Brücke zurückgetrieben, wobei die Bootsbrücke durch die Waliser oder durch die starken Gezeiten in der Meerenge zerstört wurde. Die englischen Truppen erlitten eine schwere Niederlage, unter den über 300 getöteten oder ertrunkenen Soldaten war auch Tany. (de)
  • Luke de Tany († 6. November 1282 in der Menai Strait) war ein englischer Ritter und Militär, der als Seneschall der Gascogne diente. Die Herkunft von Tany ist nicht genau geklärt, er stammte aus einer ritterlichen Familie und besaß Grundbesitz in Yorkshire und Northumberland im Norden Englands. Gegen Ende des Zweiten Kriegs der Barone war er ein loyaler Anhänger von König Heinrich III., dem er als königlicher Constable von Tickhill und Knaresborough Castle diente. Gegen Ende des Kriegs der Barone ließ er mehrere gefangene Rebellen nach kurzem Prozess durch Enthauptung hinrichten. 1270 nahm er am Kreuzzug des Prinzen Eduard teil und diente als Admiral der Flotte. Noch während der Rückreise vom Kreuzzug wurde Tany 1274 vom nunmehrigen König Eduard I. zum Seneschall der Gascogne ernannt, wo er bereits 1267 Herr der Stadt Lalinde geworden war. Seine Verantwortung als Seneschall war klar begrenzt, doch schon bald wurde er in zahlreiche Konflikte verwickelt, darunter in den Streit des Königs mit Graf Gaston von Béarn und mit der Stadt Bazas. Gaston von Béarn wandte sich, da seine Klagen erfolglos blieben, an das Parlement in Paris. Auch im Bistum Dax setzte sich die Bevölkerung von Dax gewaltsam gegen Tanys Regierung zur Wehr. 1278 sandte der König seine beiden Vertrauten Otton de Grandson und Robert Burnell in die Gascogne, um gegen Tany erhobene Vorwürfe zu untersuchen. Die Untersuchung ergab, dass Tanys Herrschaft zwar streng gewesen war, ihm jedoch kein Versagen oder Bestechlichkeit vorzuwerfen sei. Er wurde durch den aus Savoyen stammenden Jean I. de Grailly abgelöst, verlor aber nicht die Gunst des Königs. Während des zweiten Feldzugs von Eduard gegen Wales wurde Tany am 18. August 1282 zum Kommandanten der englischen Truppen auf der Insel Anglesey ernannt. Er sollte mit den dortigen englischen Truppen über eine Bootsbrücke über die Menai Strait nach Gwynedd vorstoßen und so eine zweite Front im Rücken der Waliser bilden. In der zweiten Oktoberhälfte erreichte Tany zusammen mit Roger Clifford, William Audley und anderen Rittern Anglesey. Am 6. November setzte Tany mit seiner Armee über die Bootsbrücke über. Der Angriff erfolgte übereilt, vermutlich sollten durch den Angriff vom Erzbischof von Canterbury initiierte Friedensverhandlungen gestört werden. Am gegenüberliegenden Ufer wurden die Engländer von den Walisern angegriffen. In der darauf folgenden Schlacht an der Menai Strait wurden die englischen Truppen über die Brücke zurückgetrieben, wobei die Bootsbrücke durch die Waliser oder durch die starken Gezeiten in der Meerenge zerstört wurde. Die englischen Truppen erlitten eine schwere Niederlage, unter den über 300 getöteten oder ertrunkenen Soldaten war auch Tany. (de)
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  • Luke de Tany († 6. November 1282 in der Menai Strait) war ein englischer Ritter und Militär, der als Seneschall der Gascogne diente. Die Herkunft von Tany ist nicht genau geklärt, er stammte aus einer ritterlichen Familie und besaß Grundbesitz in Yorkshire und Northumberland im Norden Englands. Gegen Ende des Zweiten Kriegs der Barone war er ein loyaler Anhänger von König Heinrich III., dem er als königlicher Constable von Tickhill und Knaresborough Castle diente. Gegen Ende des Kriegs der Barone ließ er mehrere gefangene Rebellen nach kurzem Prozess durch Enthauptung hinrichten. 1270 nahm er am Kreuzzug des Prinzen Eduard teil und diente als Admiral der Flotte. Noch während der Rückreise vom Kreuzzug wurde Tany 1274 vom nunmehrigen König Eduard I. zum Seneschall der Gascogne ernannt, wo e (de)
  • Luke de Tany († 6. November 1282 in der Menai Strait) war ein englischer Ritter und Militär, der als Seneschall der Gascogne diente. Die Herkunft von Tany ist nicht genau geklärt, er stammte aus einer ritterlichen Familie und besaß Grundbesitz in Yorkshire und Northumberland im Norden Englands. Gegen Ende des Zweiten Kriegs der Barone war er ein loyaler Anhänger von König Heinrich III., dem er als königlicher Constable von Tickhill und Knaresborough Castle diente. Gegen Ende des Kriegs der Barone ließ er mehrere gefangene Rebellen nach kurzem Prozess durch Enthauptung hinrichten. 1270 nahm er am Kreuzzug des Prinzen Eduard teil und diente als Admiral der Flotte. Noch während der Rückreise vom Kreuzzug wurde Tany 1274 vom nunmehrigen König Eduard I. zum Seneschall der Gascogne ernannt, wo e (de)
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